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Koch zum Frühstück (German Edition)

Koch zum Frühstück (German Edition)

Titel: Koch zum Frühstück (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rona Cole
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Abschlussprüfung geschafft hat und was er in meiner Küche eigentlich den ganzen Tag so macht. Dass er nicht Cordon Bleu als Fleischgericht drauf geschrieben hat, ist alles.« Genervt schiebt er die Blätter zusammen.
    »Cordon Bleu ist immerhin französisch…«
    »Und?« Verständnislos sieht er mich an.
    »Hätte schwören können, du stehst auf Französisch«, necke ich ihn.
    »Cordon Bleu ist schlechtes Fleisch, das in altem Öl schwimmt, da nutzt auch ein französischer Name nichts.« Offenbar versteht er bei so was keinen Spaß. Aber das hab' ich ja schon ein paar Mal bemerkt. Und irgendwie mag ich es. Also, dass er das, was er tut, derart ernst nimmt. Es ist auch… sexy irgendwie.
    »Ich mag Cordon Bleu«, gebe ich zu. Ich bekomme es selbst nur nicht hin. Wenn, dann nur die fertigen vom Metzger. Und auch da ist es eher tagesformabhängig. Meistens werden sie zu dunkel oder sie sind in der Mitte nicht durch.
    »Du magst ja auch Pizza«, brummt er und es klingt wie ein Vorwurf.
    »Du kommst aber klar damit, oder?«
    »Womit?«
    »Damit, dass du mit einem Typen geschlafen hast, der Pizza mag. Und eigentlich sahst du gestern auch nicht wirklich so aus, als hätte es dich viel Überwindung gekostet, was zu essen, das von einem Lieferservice stammt.« Er hat sie aufgegessen. Komplett.
    »Nichts, woran du mich erinnern musst«, sagt er.
    »Der Sex oder die Pizza?«
    »Die Pizza natürlich«, sagt er zum Glück.
    »Kochst du eigentlich nur sowas?« Ich lege mein Kinn auf seiner Schulter ab und sehe ihm zu, wie er mit ziemlich übler Handschrift in die Mitte eines leeren Blattes ‚Rosa gebratener Hirschrücken in Morchelrahmsoße mit Steckrübengemüse und Kartoffelplätzchen‘ schreibt.
    »Was meinst du mit ‚sowas‘ ?«
    »Na ja, nie mal was Normales? Irgendwas, das deine Mutter dir beigebracht hat oder so?«
    »Meine Mutter hat nicht wirklich viel für uns gekocht.« Er schreibt irgendwas über den Hirschrücken, das ich beim besten Willen nicht entziffern kann. Könnte ‚Angelkabeljau und Currysauce‘ heißen, aber auch so ziemlich alles andere, was man essen kann. Angelkabeljau… als ob's eine Rolle spielen würde, wie man das Teil aus dem Meer gezogen hat.
    »Dein Vater?«
    »Was? Was soll mit meinem Vater sein?«, fragt er verwirrt. Ist wohl kein Platz in seinem Hirn für irgendwelche Alternativveranstaltungen, wenn er an Currysauce oder was auch immer denkt.
    »Ob dein Vater gekocht hat? Meiner macht das manchmal, allerdings mit eher mäßigem Erfolg.«
    »Keine Ahnung«, sagt er knapp. »Ich… kannte ihn nicht…«
    »Ist er auch… früh gestorben?«, frage ich vorsichtig. Schließlich hat er im Schwimmbad erzählt, dass seine Eltern nicht mehr leben. Und es würde vielleicht diese Sache mit Stella erklären. Also, dass er sich um sie kümmert und versucht, ihr den Vater zu ersetzen.
    Aber ich interpretiere schon wieder zu viel. Ich sollte mal runterkommen von diesem Trip und mir verinnerlichen, dass meine Versuche, Psychologie zu studieren, kläglich gescheitert sind.
    »Nein, er ist einfach nur abgehauen. Hat bei uns wohl Tradition.« Er klingt nicht wirklich verbittert. Eher irgendwie enttäuscht. »Und meine Mutter… na ja, sie hat eigentlich die meiste Zeit einfach nur ziemlich viel getrunken.«
    »Oh, das… tut mir leid.« Ich schlucke und irgendwie weiß ich gar nicht, was ich darauf erwidern soll. Aber ich glaube, er will eigentlich auch gar nicht drüber reden. Also gebe ich ihm doch einen Kuss, einen ganz kleinen auf die Wange. Überkommt mich einfach so.
    »Ist das… ein Trostkuss?«
    »Nein…« Ich muss lachen und stupse mit meiner Nase gegen seine Haut. Fahre ihm von hinten durchs Haar und vergrabe mein Gesicht dann an seinem Hals, bevor ich ihn noch mal küsse. Dieses Mal auf diese Stelle zwischen Schulter und Hals. Er bekommt eine Gänsehaut, wenn man ganz sanft mit den Lippen drüber streicht… Und er riecht so verdammt gut da… Ich könnte ihn grade schon wieder ins Schlafzimmer zerren, auch wenn mein Hintern noch von gestern genug hat.
    »Mhm.« Mit einem wohlig klingenden, langgezogenen Geräusch legt er den Kopf schief und schließt die Augen.
    Ich küsse mich an seinem Hals und seinem Unterkiefer entlang, während ich gemächlich meine Hand über seine Brust wandern lasse. Ich kann seinen Nippel deutlich durch den dünnen Stoff seines Shirts spüren, als ich ihn vorsichtig mit den Fingern umkreise. Ich schiebe meine Hüfte gegen seinen Oberschenkel, ziehe ihn an mich und

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