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Koch zum Frühstück (German Edition)

Koch zum Frühstück (German Edition)

Titel: Koch zum Frühstück (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rona Cole
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mich…
     
     
     

Katzen-Sticker und Sterne-Ei
     
    David
     
     
    »David?«
    »Hm?« Ich bin grade eingeschlafen, jedenfalls kommt es mir so vor. Keine Ahnung, wie spät es ist.
    »Ich mag bei dir schlafen«, flüstert es dicht an meinem Ohr und klingt ein wenig vorwurfsvoll.
    Ich erinnere mich dunkel daran, versprochen zu haben, dass ich sie später zu mir ins Bett hole. Allerdings gab es danach dann irgendwie eine kleine Planänderung. Und jetzt ist der Platz, auf dem sie normalerweise liegt, besetzt. Aber was soll's? Das Bett ist groß genug und Flo liegt so weit drüben auf der anderen Seite, dass er sowieso nichts mitbekommt. Außerdem hat er vermutlich nichts dagegen.
    Ich seufze, schlage die Augen auf und brauche einen Moment, bis ich Stella in der Dunkelheit erkennen kann. Sie steht vor mir mit ihrem Hasen Felix und ich glaube, diese beschissenen Aufklebern aus dem Baumarkt hat sie auch dabei. Sie trägt immer noch meinen Bademantel aus dem ‚Ritz Paris‘ , den ich dort vor Jahren hab' mitgehen lassen, damals nach dem ‚Prix Culinaire Pierre Taittinger‘ . Die Teilnehmer durften kostenlos dort übernachten. Ich bin Zweiter geworden, da muss ein Bademantel drin sein. Scheiß auf die Urkunde für den Lebenslauf…
    »Meinetwegen.« Bereitwillig rücke ich ein Stück in die Mitte und hebe meine Decke an. »Aber zieh' den Mantel aus und leg' die Scheiß-Aufkleber auf den Nachttisch.«
    »Ist Scheiß-Aufkleber auch Französisch?«
    Zum Glück hab‘ ich mir vorhin, nach dem wir es zum zweiten Mal gemacht haben, in weiser Voraussicht eine Pyjamahose angezogen. Flo allerdings nicht, er ist nackt. Aber er ist zugedeckt und scheint immer noch zu schlafen. Hat sich irgendwann aus meiner Umarmung befreit und mir den Rücken zugedreht. Und jetzt kann ich seinen ruhigen Atem hören.
    Wir haben, nach der zweiten Nummer, die sich vorhin nach der Dusche irgendwie ergeben hat, noch ein bisschen dagelegen auf meinem Bett. Völlig fertig und ziemlich befriedigt. Ein paar Küsse zum Ausklang, träge, weil es irgendwie zur Stimmung gepasst hat und es sowieso schon viel zu spät für ihn gewesen ist, um nach Hause zu gehen. Es ist niemand dort, der auf ihn wartet, also kann er auch bleiben. Außerdem glaube ich, dass Radfahren schon nach der ersten Nummer nicht die beste Idee gewesen wäre…
    »Ist das der Flori?« Offenbar hat sie bemerkt, dass ich nicht alleine bin, und sucht sich umständlich einen Platz an meiner Seite.
    »Ja«, sage ich leise.
    »Wieso schläft er denn bei dir im Bett?«
    »Er war ein bisschen zu müde, um noch nach Hause zu fahren.«
    »Ach so«, sagt sie und gähnt. Offenbar reicht ihr das als Erklärung.
    »Schlaf jetzt, okay?«, bitte ich sie leise, weil ich ihn nicht wecken will, streiche ihr übers Haar und ziehe mein Kissen in eine bequeme Position.
    »Okay«, sagt sie und schließt artig die Augen.
    Ich seufze, denke noch mal kurz an ihn, unsere Nummer da unter der Dusche und die grade eben, und schließe ebenfalls die Augen.
    »David?« Sie hat sich auf den Bauch gedreht und stützt das Kinn in ihre Hand.
    »Hm?«
    »Darf ich morgen in meinem Zimmer schlafen?«, flüstert sie.
    »Wenn die Farbe bis dahin richtig trocken ist«, murmle ich schlaftrunken. Ich war grad' kurz davor, wieder einzuschlafen.
    »Glaubst du, sie ist dann trocken?«
    »Bestimmt.«
    »Und hängst du dann noch das Zelt auf?«
    »Klar…«, verspreche ich.
    »Aber über dem Bett?«
    »Wenn du nicht möchtest, dass wir eine Höhle draus bauen.« Ist Flos Idee gewesen. Er meint, man könnte es auch als eine Art Leseecke über ein paar Kissen am Boden drapieren.
    »Ich überleg's mir mal noch«, sagt sie und spielt dabei mit dem Hasenohr.
    »Hör' mal, Sous-Chef, was hältst du davon, wenn du's dir überlegst, während du schläfst?«
    »David?«
    »Hm?«
    »Ist der Flori, weil du mit ihm in einem Bett schläfst, jetzt dein Freund?«
    »Oh, das… na ja, wo soll er denn sonst schlafen?«, winde ich mich. Aber vermutlich sollte ich einfach Ja sagen. Sie ist fünf, sie hat vermutlich keine Vorstellung davon, dass es eben Freunde und ‚Freunde‘ gibt. Und dass ich momentan nicht wirklich weiß, in welche Kategorie davon er mittlerweile gehört.
    »Beim Elmo und Herr Hase«, antwortet sie.
    »Na ja, es war schon dunkel, da wollte er nicht mehr mit dem Rad fahren.«
    »Aber der Flori ist doch ein Junge und das Fahrrad hat doch ein Licht«, wirft sie ein.
    »Ja, schon, aber er muss ja ganz schön weit fahren, bis er zu Hause

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