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Koch zum Frühstück (German Edition)

Koch zum Frühstück (German Edition)

Titel: Koch zum Frühstück (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rona Cole
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ich will, dass er's mir sagt… denn ein ‚Ich dich auch‘ krieg' ich irgendwie hin.
     
     
     

Wer geht ist das Arschloch
     
    Flo
     
     
    »Flo? Bist du da?« Ich höre, wie er die Tür hinter sich zuzieht und den Koffer im Flur auf den Boden stellt. Und ich weiß, noch bevor ich es höre, dass er gleich seinen Schlüssel in die kleine Schale auf der Kommode legen und  seinen Mantel ausziehen wird.
Dann wird er nachsehen, in welchem Zimmer ich bin, wird durch die Küche ins Wohnzimmer gehen und wenn ich nicht dort bin weiter ins Schlafzimmer, auf dem Weg dorthin seine Krawatte lockern und den oberen Knopf seines Hemdes öffnen.
    Ich weiß nicht mehr, wann ich aufgehört hab', ihn an der Tür zu begrüßen, wenn er nach Hause kommt.
    »Hey, hi!« Ich stehe vom Sofa auf, auf dem ich gesessen und auf ihn gewartet hab'.
    War ein anderes Warten als sonst. Eines, bei dem man sich eigentlich nicht wünscht, dass derjenige wirklich kommt. Ich hab sie so oft verflucht, seine Auslandsreisen. All diese spontan abgesagten Wochenenden, die ich dann allein verbracht hab'. Und grade würd' ich mir wünschen, es wäre ihm wie so oft was dazwischen gekommen. Aber das ist es nicht. Er ist hier.
    »Hey, Süßer!« Er lächelt. Seine Hände nesteln tatsächlich an seiner Krawatte. Sein Hemd ist vom langen Sitzen auf dem Flug zerknittert und er sieht müde aus.
    »Hattest du einen guten Flug?«, frage ich und kurz denke ich darüber nach, ob ich die Sache nicht besser auf morgen verschieben soll. Immerhin ist Samstag.
    Es ist schon spät und ich laufe Gefahr, in ein paar Minuten obdachlos zu sein. Ich hab' meine Eltern angerufen und sie vorgewarnt. Und wie erwartet, sind sie aus allen Wolken gefallen. Ich hab' nicht erwähnt, dass es einen anderen Mann gibt.
    Meine Familie hat Dirk immer gemocht und ein kleines bisschen komme ich mir deswegen undankbar vor. Aber ich kann so nicht weiter machen. Und wenn ich ihn ansehe, dann war's wirklich dumm von mir, drüber nachzudenken, es zu tun. Denn irgendwie sind all die Dinge, die uns mal verbunden haben, nicht mehr da. Und es macht mich traurig und ein bisschen wehmütig, weil ich nie gedacht hätte, dass uns das mal passiert.
    Ich bin mir immer so sicher gewesen, dachte, dass wir da irgendwie drüber stehen, und jetzt ist es doch so weit. Und ich weiß, dass ich's nicht ändern kann. Selbst wenn ich es wollte, es würde nicht funktionieren. Es ist einfach vorbei.
    Ich liebe ihn nicht mehr. Und ich bin so schrecklich verliebt in David, dass es mir beinahe leid tut, wenn ich ihn ansehe. Auch wenn's den Herrn Arsch-Koch einen feuchten Scheißdreck interessiert.
    » War in Ordnung, nicht viel los«, sagt er, lässt sich aufs Sofa fallen, seufzt und vergräbt das Gesicht kurz in den Händen, bevor er ein Gähnen unterdrückt.
    Er ist wirklich müde. Vielleicht ein schlechter Zeitpunkt. Und eigentlich will ich auch nicht, will ihm nicht wehtun, aber ich kann auch nicht so weiter machen. Ich will diese Trennung nicht, aber ich weiß, dass sie unumgänglich ist. Ich hab' schon so lang nicht mehr mit jemandem Schluss gemacht und noch nie nach so langer Zeit. Ist wohl auch keine Erfahrung, die man gemacht haben muss…
    Derjenige, der verlassen wird, hat immer das Mitgefühl. Dirk wird es haben, von unseren Freunden und unseren Familien. Der, der geht, ist das Arschloch und niemanden interessiert es, wie er sich dabei fühlt. Aber vermutlich geschieht mir diese Sache mit dem Schlechtfühlen irgendwie recht. Immerhin bin ich derjenige, der mit einem anderen Kerl ins Bett gestiegen ist und es zugelassen hat, dass er mir so nahe kommt, dass ich mich in ihn verliebe.
    Und jetzt stehe ich hier, hab' keine Ahnung, wie ich anfangen soll, und könnt' irgendwie gut drauf verzichten, es ihm zu sagen… und zu glauben, dass man sich trennen könnte, ohne dass es wehtut, erweist sich grade als Illusion. Ich fürchte, da muss ich jetzt trotzdem durch.
    »Dirk?« Zögernd setze ich mich wieder aufs Sofa.
    »Hm?«
    »Ich… können wir vielleicht reden?«
    »Reden?« Er dreht den Kopf in meine Richtung und sieht mich fragend an.
    »Mhm.« Ich nicke, presse die Lippen aufeinander und weiche seinem Blick aus.
    »Worüber möchtest du denn reden?«, fragt er nach und klingt skeptisch.
    »Uns…« Ich schlucke.
    »Uns?«
    »Ja, ich… es…«, stammle ich dämlich. »Das mit uns… ich glaube, ich will das nicht mehr…«
Schuldbewusst kaue ich auf meiner Unterlippe. In meinem Hals ist ein Kloß. Aber auf der

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