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Kodezeichen Großer Bär

Kodezeichen Großer Bär

Titel: Kodezeichen Großer Bär Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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ihr mir die Hal­le auch noch de­mo­liert, ist et­was fäl­lig. Was macht der Schat­ten?«
    Da­mit war ich ge­meint. Au­ßer TS-19 war ich der ein­zi­ge ak­ti­ve Ein­satz­agent an Bord.
    »Mi­ke, wenn Sie noch di­cker wer­den, be­deckt Ihr Bauch bald sämt­li­che Bild­schir­me Ih­rer Au­to­ma­ten­höh­le«, ent­geg­ne­te ich amü­siert. »Ei­gent­lich müß­ten Sie mich ja se­hen.«
    »Bei mei­nen Dril­lin­gen – ich ha­be doch gleich ge­ahnt, daß ich Sie ken­ne«, er­ei­fer­te sich un­ser Ha­fen­kom­man­dant. »Okay, ich ver­ges­se al­les. Viel Glück, Jungs! Wenn Ihr Hil­fe braucht, wen­det euch an Mi­ke Tor­pentouf. Die Kreu­zer­be­sat­zun­gen ha­ben ab so­fort Sitz­be­reit­schaft.«
    Nach die­sen Wor­ten ver­dun­kel­te sich der Bild­schirm.
    Sno­fer trat wie­der an sei­nen Ma­schi­nen­leit­stand. Das dump­fe Ru­mo­ren der be­reits leer­lau­fen­den Re­ak­to­ren stei­ger­te sich mit dem Ein­fall je­ner un­be­greif­li­chen Ku­gel­um­for­mer, in de­nen die noch we­ni­ger ver­ständ­li­chen Kor­pus­kel­wel­len ent­stan­den.
    Ich nahm in ei­nem Pi­lo­ten­sitz ir­di­scher Fa­bri­ka­ti­on Platz. In den klei­nen Ses­seln der Mar­sia­ner hät­te ich mir wahr­schein­lich Quet­schun­gen zu­ge­zo­gen.
    Die Sym­bo­l­an­zei­gen be­gan­nen zu ar­bei­ten. Die far­bi­gen Leucht­ef­fek­te er­setz­ten die ge­wohn­ten Zah­len.
    Un­ter mir heul­ten Ma­schi­nen auf. Der Mar­s­kreu­zer 1418 wur­de zum ener­gie­ge­la­de­nen Un­ge­heu­er. Kurz vor dem Start be­reu­te ich schon, nicht doch ein Plas­ma­boot ge­nom­men zu ha­ben. Bei die­sen Raum­fahr­zeu­gen wuß­te man we­nigs­tens, was in den Trieb­wer­ken ge­sch­ah.
    Ein kur­z­es, schmerz­haf­tes Zie­hen durch­zuck­te mei­nen Kör­per.
    »Ab­sorp­ti­ons­feld klar«, mel­de­te Sno­fer fern­bild­lich. Das war et­was, was wir mit des De­ne­bers Hil­fe be­reits her­aus­ge­fun­den hat­ten. Der neue Fern­kampf­jä­ger be­saß auch schon die Ent­zer­rungs­pro­jek­to­ren. Über uns öff­ne­te sich das Hal­len­dach. Blen­den­des Son­nen­licht über­flu­te­te die Bild­schir­me der Au­ßen­bord­auf­nah­me.
    Dann be­gann Lobral mit den Schal­tun­gen zu spie­len, von de­nen er ge­ra­de wuß­te, was sie be­wir­ken muß­ten.
    Ein ur­haf­tes Auf­brül­len. Et­was husch­te über die Bild­schir­me. Beim nächs­ten Atem­zug wur­de be­reits die bläu­li­che Schwär­ze höchs­ter Luft­schich­ten er­kenn­bar. Wir wa­ren vom Wert Null aus mit ei­ner Be­schleu­ni­gung von hun­dert Ki­lo­me­tern pro Se­kun­de2 ge­st­ar­tet. Kein Wun­der, daß sich auf den Gi­la-Fields nie­mand rüh­men konn­te, den Start des Mar­s­kreu­zers je­mals be­ob­ach­tet zu ha­ben.
    Ich wun­der­te mich er­neut, daß wir nicht zur irr­lich­tern­den Gas­wol­ke ver­glüht wa­ren. Wenn al­les mit »rech­ten« Din­gen zu­ge­gan­gen wä­re, hät­ten wir nun tot sein müs­sen.
     
     

6.
     
    Mit ei­nem Plas­ma­kreu­zer hät­ten wir et­wa vier Stun­den be­nö­tigt, um die Ent­fer­nung Er­de – Mond zu über­win­den.
    Da es sich da­bei be­reits um Ma­xi­mal­wer­te han­del­te, hät­ten wir schwers­te An­druck­be­las­tun­gen bei Start und Brems­ma­nö­ver in Kauf neh­men müs­sen. Wahr­schein­lich wä­ren wir als nach Luft rin­gen­de, to­tal durch­ge­schüt­tel­te Mensch­lein im Ga­ga­rin-Kra­ter an­ge­kom­men.
    So dau­er­te der Flug nur et­wa fünf­zehn Mi­nu­ten. Kreu­zer 1418 war sanft wie ei­ne Fe­der in­ner­halb des zwei­tau­send Me­ter auf­ra­gen­den Ring­ge­bir­ges auf der Rück­sei­te des Mon­des ge­lan­det. Lobral hat­te so­gar das Kunst­stück ge­schafft, die Lan­de­bei­ne un­be­schä­digt zu las­sen.
    Von da an hat­ten wir ge­war­tet. Die Über­nah­me von Ma­jor Sher­man Dol­ve­ti soll­te hier ge­sche­hen. Der Ga­ga­rin-Kra­ter, et­wa tau­send Mei­len vom mon­drück­sei­ti­gen Sho­ni­an-Ge­bir­ge mit der al­ten Mar­s­stadt Zon­ta ent­fernt, ge­hör­te zum Ziel­ge­biet des neu­en Jä­gers, der in die­ser trost­lo­sen, luft­lee­ren Ge­gend sei­ne neu­ar­ti­gen Ener­gie­waf­fen ir­di­scher Fa­bri­ka­ti­on er­pro­ben soll­te.
    Gleich­zei­tig soll­te die

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