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Kodezeichen Großer Bär

Kodezeichen Großer Bär

Titel: Kodezeichen Großer Bär Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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je­doch völ­lig laut­los nach un­ten und setz­te Se­kun­den spä­ter dicht ne­ben dem Kreu­zer auf.
    »MA-23 an HC-9«, drang es lei­se aus dem Funk­sprech­ge­rät. Han­ni­bals Sen­de­ener­gie reich­te bes­ten­falls über ei­ni­ge Ki­lo­me­ter. So konn­ten wir ei­ne kur­ze Ver­stän­di­gung ris­kie­ren.
    »Al­les klar bei euch?« folg­te die Fra­ge. »Bit­te mel­den.«
    Auf dem nur hand­großen Bild­schirm mei­nes trag­ba­ren FS-Ge­rä­tes er­schi­en sein Ge­sicht. Wenn mich schon der ei­gen­ar­ti­ge Ton­fall und die für Han­ni­bal ex­trem sanf­te Re­de­wei­se auf­merk­sam ge­macht hat­ten, so fuhr ich jetzt zu­sam­men. Sei­ne Au­gen wirk­ten glanz­los. Den Raum­helm hat­te er auf die Schul­tern zu­rück­ge­klappt. Mehr konn­te ich nicht se­hen, da sein Spe­zi­al­ap­pa­rat kei­nen grö­ße­ren Er­fas­sungs­be­reich be­saß.
    »Was ist los?« stieß ich her­vor. »Schwie­rig­kei­ten, Klei­ner?«
    »Okay, iden­ti­fi­ziert«, gab er durch. »Holt mir nur die­sen Bur­schen aus der Ka­bi­ne. Er hat mich fast er­le­digt. Hier stimmt et­was nicht. Lan­ger!«
    Ich war klar zum Aus­stei­gen. Ein Wink ge­nüg­te den war­ten­den Män­nern. Das Ber­gungs­kom­man­do hielt sich schon in der Luft­schleu­se auf. Ich stieß mich im G-Lift nach un­ten, ließ den Raum­helm in die Ma­gnet­hal­te­run­gen ein­ras­ten und war­te­te ei­ne Se­kun­de auf das grü­ne Licht der Ro­bot­kon­trol­le.
    Kli­ma­an­la­ge und Sau­er­stoff­ver­sor­gung lie­fen so­fort an. Hin­ter mir glitt das in­ne­re Pan­zer­schott der großen Bo­den­schleu­se zu.
    Der Luft­druck nahm schnell ab. Über mir sah ich die star­ken Va­cu­fel­der auf­leuch­ten. Bei Druck Null glitt die Au­ßen­schleu­se auf. Un­ter uns lag die Ober­flä­che des Mon­des.
    Der Jä­ger war et­wa drei­ßig Me­ter ent­fernt ge­lan­det. Sein Trieb­werk schwieg. Nur der schwa­che Licht­schein in der trans­pa­ren­ten Pan­zer­plast­kup­pel mit­ten auf dem Dis­kus­kör­per zeug­te da­von, daß es da drü­ben Le­ben gab.
    »Was hat er?« frag­te un­ser Bord­arzt über Helm­funk an.
    Ich zuck­te mit den Schul­tern und sprang nach un­ten. Dann rann­te ich zur Ma­schi­ne hin­über. In­fol­ge ih­rer kur­z­en Lan­de­bei­ne stand sie so knapp über dem Bo­den, daß ich mü­he­los auf die schräg ab­fal­len­de Rump­f­ober­sei­te klet­tern konn­te.
    Die Zwei­mann-Luft­schleu­se lag hin­ter der halb­run­den Pi­lo­ten­kup­pel in der Rumpf­zel­le ein­ge­bet­tet. Ich zwäng­te mich zu­sam­men mit Dr. Ka­nopz­ki hin­ein, dem man in sei­ner Ei­gen­schaft als hoch­s­pe­zia­li­sier­ter GWA-Astro­me­di­zi­ner den Ein­satz­be­fehl er­teilt hat­te. Wie ich sah, hat­te man kei­nen schlech­ten Mann aus­ge­sucht. Ka­nopz­ki frag­te nicht lan­ge.
    Das recht­e­cki­ge In­nen­schott glitt auf. Ich wur­de von ei­nem blen­dend hel­len Licht­strahl und ei­ner äu­ßerst un­an­ge­nehm wir­ken­den Waf­fen­mün­dung emp­fan­gen.
    »Ich hät­te ger­ne das Ko­de­zei­chen ge­wußt«, ver­nahm ich ei­ne rau­he Stim­me.
    Ich klapp­te den Helm nach hin­ten. Zi­schend ström­te mei­ne über­schüs­si­ge Luft aus den Sei­ten­ven­ti­len. Han­ni­bal war vor­sich­tig! Warum aber?
    »Großer Bär«, ent­geg­ne­te ich rasch. »Was ist los, Zwerg?«
    Der Hand­schein­wer­fer wur­de ab­ge­schal­tet. Vor mir er­kann­te ich im Ses­sel des Or­ters ei­ne klei­ne, ver­krümm­te Ge­stalt. Ne­ben­an, im Sitz des Pi­lo­ten, war ein hoch­ge­wach­se­ner Mann in sich zu­sam­men­ge­sun­ken. Sei­ne Stirn lag auf den kom­pli­zier­ten Ar­ma­tu­ren der TES­CO-215 B.
    Ich sprang zu Han­ni­bal hin­über, so­weit das in der en­gen Ka­bi­ne über­haupt mög­lich war. Der Klei­ne at­me­te schwer und mü­he­voll. Die Waf­fe war sei­ner Hand ent­glit­ten.
    Dr. Ka­nopz­ki war mir ge­folgt. Wort­los zerr­te er am Pa­tent­ver­schluß des Raum­an­zu­ges.
    »Wie­so?« frag­te er.
    »Gas«, stöhn­te Han­ni­bal. »Hol’s der Teu­fel, aber der Bur­sche tat ge­nau das, was ich Mi­nu­ten spä­ter tun woll­te. Ist das Zu­fall? Pla­nung? Oder Wis­sen um die Din­ge? Kei­ne Ah­nung! Ich ha­be ei­ne Men­ge von dem Zeug ein­ge­at­met, nach­dem er vor­her den

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