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Kölner Luden: Sandmanns dritter Fall

Kölner Luden: Sandmanns dritter Fall

Titel: Kölner Luden: Sandmanns dritter Fall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Keller
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man Sie gefunden hat«, schlug Marius vor.
    In den Augenwinkeln der Frau schimmerte es leicht. Ihre Stimme klang noch heiserer als üblich. »Ich weiß, wo man ihn gefunden hat.«
    »27. September 1981. Vor dem Krankenhaus an Sankt Kunibert.«
    »Sie haben ihn dort abgelegt, nicht wahr?«, fragte Marius.
    Margarethe schloss einen kurzen Moment die Augen. »Auf einmal war Kathrin von der Bildfläche verschwunden. Und Siggi. Münzenberg tobte! Er hatte die Griechen im Verdacht, die damals versuchten, sich in Köln breitzumachen. Er und seine Männer pflügten sich zwei Nächte durch die Bars, ohne jemanden zum Reden zu bringen. Aber die Albaner … «
    »Griechen oder Albaner?«, unterbrach Marius die frühere Prostituierte.
    »Was?«, fragte die irritiert. »Griechen, glaube ich. Spielt das eine Rolle?«
    »Wahrscheinlich nicht.«
    »Jedenfalls: Eines Nachts fackelten die Griechen gleich drei von Münzenbergs Bars ab. Sein Sohn wäre fast ums Leben gekommen. Danach war er endgültig nicht mehr der Alte.«
    »Und Kathrin?«
    »Die tauchte fast ein Jahr später bei mir auf. Sie sah elend aus und meinte, sie wäre viel gereist. Und sie hatte ein Kind dabei, ihr Kind.« Sie schaute Vinzenz an.
    »Mich.«
    »Sie.«
    »Was geschah dann?«
    »Ich weiß es nicht. Sie blieb nur kurz, meinte, sie müsste etwas erledigen und bat mich, auf den Jungen aufzupassen.«
    »Sie ist nicht zurückgekehrt?«, fragte Marius.
    Margarethe schüttelte den Kopf.
    »Wissen Sie, wo Kathrin hinwollte?«
    »Nein, leider nicht. Ich habe wirklich nicht die geringste Ahnung. Ich habe nie wieder von ihr gehört.«
    »Dann haben Sie mich ausgesetzt!«, fuhr Vinzenz erbost dazwischen.
    »Was hätte ich tun sollen? Ein junges Mädchen aus dem Leben mit einem Kind, das nicht einmal ihr eigenes ist. Jeder hätte Fragen gestellt. Wenn Münzenberg erfahren hätte, dass ich seine Tochter gesehen habe und ihr Kind verstecke … Der hätte mich kalt gemacht!«
    »Sie haben es ihm nie gesagt?«
    Energisch schüttelte die Frau den Kopf. »Um Gottes willen, nein! Je weniger ich mit ihm reden musste, umso besser. Irgendwann hustete der Junge ganz furchtbar und ich dachte mir, im Krankenhaus können sie ihm am besten helfen.«
    Vinzenz wollte sprechen, Marius ging dazwischen. »Wussten Sie, dass Kathrin und ihr Leibwächter Baumgart ein Verhältnis hatten?«
    »Nein, da wäre ich im Leben nicht drauf gekommen. Bis ich den Jungen hier gesehen habe.«
    »Und mein Vater ist gleichzeitig mit Kathrin … mit meiner Mutter verschwunden?«
    »Deswegen dachten ja alle, die Konkurrenz hätte die beiden erwischt.«
    »Und Münzenberg hat nicht weiter nach seiner Tochter gesucht oder an anderer Stelle nachgehakt?«
    »Wie ich bereits vorhin sagte, er hat ein paar Läden zerlegt und ein paar Leuten übel zugesetzt. Aber er musste ziemlich rasch einsehen, dass selbst er zu harmlos war für diese Leute.«
    »Was hat er gemacht?«
    »Das, was fast alle irgendwann getan haben: Er hat sich aus dem Geschäft zurückgezogen.«
    »Und Baumgart?«
    »Den habe ich nie wieder gesehen.«
    »Haben Sie irgendeine Idee, wo sich Siggi oder Kathrin heute aufhalten können?«
    »Glauben Sie wirklich, dass die beiden noch leben?«
    »Ich weiß zumindest nicht sicher, dass sie tot sind«, antwortete der Detektiv.
    Margarethe zündete sich eine weitere Zigarette an. »Ich weiß nicht. Kathrin wollte die ganze Welt sehen. Wenn die gegangen ist, kann die überall sein. Aber«, jetzt blickte die ehemalige Prostituierte Vinzenz direkt an, »sie hätte dich niemals allein zurück gelassen. So eine war die Kathrin nicht.« Sie schüttelte erneut den Kopf. »Kathrin muss tot sein.«
    »Und Siggi?«
    Wieder dachte die Frau lange nach. »Kathrin hat mir mal erzählt, dass sie zusammen am Meer waren. Sie hat dort Fotos gemacht. Siggi kannte da irgendjemanden oder hatte Verwandte dort. Ich weiß es nicht mehr. Sonst wüsste ich wirklich nichts über ihn. Außer dass er ein brutaler Schläger war und so gar nicht zu Kathrin passte.«
    »Sie meinen, er hat sie vergewaltigt?«, fragte Vinzenz.
    »Das würde zumindest erklären, warum er verschwunden ist«, dachte Marius laut nach. »Wissen Sie noch, wo genau Siggi und Kathrin damals hingefahren sind?«
    »Irgendwo an die belgische Küste. Irgendwas mit De … «
    »De Haan?«, fragte Vinzenz. Marius und Margarethe sahen ihn überrascht an.
    »De Haan, genau.«
    »Woher … « begann Marius.
    »Wir haben da mal einen Ausflug hingemacht. Mit einem

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