Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Koenig der Murgos

Koenig der Murgos

Titel: Koenig der Murgos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
Vom Netzwerk:
Durnik und Toth. Beide zogen immer noch an der Angelleine, und der große Fisch tanzte nun nicht mehr auf dem bewegten Wasser, sondern schwang in weiten Bogen vor und zurück. Das starke Seil, das seine Kiefer mit den zwei Männern verband, zischte durch das Wasser, als wäre es glühend heiß.
    »Schöner Fisch«, rief Garion den beiden zu.
    Das Lächeln, mit dem Durnik antwortete, war wie die aufgehende Sonne.
    Den Rest des Tages fuhren sie dwars in den an Stärke weiter zunehmenden Wind. Als die Dämmerung einsetzte, befanden sie sich weitab vom Land. Garion war inzwischen überzeugt, daß Kapitän und Steuermann jetzt auch allein zurechtkamen.
    Er ging mittschiffs zu der kleinen Gruppe, die um Durniks riesigen Fisch stand.
    »Nun, da du ihn hast, wie willst du eine Pfanne finden, die groß genug ist, ihn zu braten?« fragte Silk den Schmied.
    Durnik runzelte flüchtig die Stirn, doch dann lächelte er wieder. »Pol findet bestimmt einen Weg«, erklärte er, und bewunderte weiterhin das riesige Meerestier. »Pol findet für alles immer einen Weg.«
    Der Eisregen hatte nachgelassen, und die wogenden Wellen erstreckten sich dunkel bis zu der etwas helleren Linie des Horizonts, die die schwarzen Wogen von dem noch schwärzeren Himmel trennte. Der Kapitän kam im stürmischen Zwielicht mit besorgter Miene mittschiffs. Respektvoll tupfte er auf Urgits Ärmel.
    »Ja, Käpten?«
    »Ich fürchte, es gibt Schwierigkeiten, Eure Majestät.«
    »Welcher Art?«
    Der Kapitän deutete auf den südlichen Horizont. Sechs Schiffe segelten vor dem Wind in ihre Richtung.
    Urgit erbleichte. »Malloreaner?« fragte er.
    Der Kapitän nickte.
    »Glaubt Ihr, sie haben uns gesehen?«
    »Höchstwahrscheinlich, Eure Majestät.«
    »Wir beraten uns besser mit Belgarath«, meinte Silk. »Damit hat wohl keiner von uns gerechnet.«
    Die Besprechung in der Achterkajüte war angespannt. »Sie kommen viel schneller voran als wir, Großvater«, sagte Garion. »Wir segeln dwars, und sie haben Rückenwind. Ich denke, wir werden nordwärts abbiegen müssen – zumindest bis wir aus ihrer Sichtweite sind.«
    Der alte Mann studierte die abgegriffene Karte, die der Kapitän mitgebracht hatte. Er schüttelte den Kopf. »Es gefällt mir nicht. Der Golf, in dem wir uns momentan befinden, führt in die Mündung des Gorandmeers, und dort möchte ich wahrhaftig nicht in der Falle sitzen.« Er wandte sich an Silk. »Du warst doch schon ein paarmal in Mallorea; wie gut sind ihre Schiffe?«
    Silk zuckte die Schultern. »Etwa wie dieses. Ich möchte Euch nicht kränken, Kapitän, aber Angarakaner sind keine Seeleute
    – oder Schiffsbauer – wie die Chereker.« Er überlegte. »Es gibt vielleicht eine Möglichkeit, ihnen zu entgehen. Malloreaner sind zaghafte Seeleute, infolgedessen werden sie des Nachts nicht mit vollen Segeln fahren. Wenn wir nordwärts abbiegen und jede Unze Segeltuch nutzen, könnten wir ihnen weit voraus und nicht mehr als ein blinkendes Licht am Horizont sein, wenn es erst dunkel ist. Dann reffen wir die Segel, stellen die Takelung um und löschen alles Licht an Bord.«
    »Aber das dürfen wir nicht!« protestierte der Kapitän. »Das ist gegen das Gesetz!«
    »Ich befreie Euch davon, schriftlich, wenn Ihr wollt«, sagte Urgit trocken.
    »Es ist zu gefährlich, Eure Majestät. Wenn wir ohne Licht fahren, könnten wir mit einem anderen Schiff zusammen-stoßen und untergehen!«
    »Käpten«, sagte Urgit geduldigen Tons, »sechs malloreanische Schiffe jagen uns. Was glaubt Ihr, tun sie mit uns, wenn sie uns erwischen?«
    »Versenken, natürlich.«
    »Was macht es dann für einen Unterschied? Wenn wir die Lichter löschen, haben wir zumindest eine Chance. Sprich weiter, Kheldar.«
    Silk zuckte die Schultern. »Da gibt es nicht viel mehr. Sobald wir die Positionslichter ausgeblasen haben, hissen wir die Segel und fahren wieder ostwärts. Die Malloreaner werden uns nicht sehen können und geradewegs durch unser Kielwasser hindurchsegeln. Morgen in der Früh haben"sie keine Ahnung mehr, wo wir sind.«
    »Es könnte funktionieren.« Belgarath nickte zustimmend.
    »Es ist gefährlich!« rief der Kapitän mißbilligend.
    »Manchmal ist sogar Atmen gefährlich, Käpten«, sagte Urgit. »Versuchen wir es, dann sehen wir schon, was passiert.
    Aber ich verstehe nicht, was malloreanische Schiffe so weit im Westen zu tun haben!«
    »Möglicherweise sind es Plünderer, die geschickt wurden, um ihr Unwesen an der Küste zu treiben«, meinte

Weitere Kostenlose Bücher