König der Vampire Bd. 3 - Hexentanz
verschoben. Es war nicht richtig von mir, dich so zu behandeln, wie ich es getan habe. Im Endeffekt hast du dir nicht ausgesucht, dass du einen menschlichen Elternteil hast. Ebenso wenig wie ich mir ausgesucht habe, dass meine Mutter mich wie eine Prinzessin behandelt hat“, erklärte Tanja kleinlaut.
„Aha. Und was willst du damit sagen? Deine Entschuldigung, schön und gut, nehme ich zur Kenntnis. Aber dafür bist du doch nicht extra hergekommen, oder?“, hakte Tim nach.
Tanja sog tief die Atemluft ein, um sich Mut und Schwung zu geben, für das, was sie eigentlich hatte sagen wollen. Doch Tim kam ihr zuvor.
„Lass mich raten. Es hat dir gefallen, dass ich dich genommen habe, dein Verlangen mit meinem Körper gestillt habe. Auch wenn ich nicht der Märchenprinz bin, den du immer erträumt hast. Richtig?“, fragte er im Flüsterton.
Tanja nickte. „Ich … ach ich weiß nicht. Du warst nett zu mir, wo es vorher keiner war. Die anderen haben mich so herablassend behandelt, wie ich es auch bei ihnen getan habe. Du hast mich verführt und ich wehrte mich nicht dagegen. Wenn ich daran denke, als deine Fänge in meiner Haut versunken sind, dass war …“, Tanja sah ihn an, es bedurfte keiner Erklärung, was sie meinte.
Tim schien sie auf ganzer Linie zu verstehen, denn er grinste frech. Anschließend schritt er auf sie zu und beugte sich dicht zu ihrem Ohr heran.
„Mir scheint, das ist die unausgesprochene Bitte nach einer Wiederholung“, raunte er ihr zu.
Tanja antwortete nicht, sie drehte ihren Kopf und sah ihm in die Augen. Danach griff sie mit der Hand in seinen Nacken und zog ihn zu sich heran. Seinen Mund mit ihrem zu verschließen war letzten Endes Antwort genug.
Der Kuss war kurz und sanft. Tim lächelte erneut.
„Das klingt nach einem Ja. Was mich zu einer Frage bringt. Willst du das geheim halten, oder dürfen es alle wissen?“
„Es spielt keine Rolle, ob jemand davon weiß oder nicht. Zumindest für mich, sonst hätte ich dir nicht hier auf freiem Feld einen Kuss gegeben.“
„Okay. Wie oft trinkst du?“, erkundigte er sich.
„Ähm, jetzt zu Anfang noch täglich …“, gestand Tanja ein.
Tim bekam ein Glitzern in die Augen. „Das heißt, ich darf dich jetzt täglich besuchen?“, neckte er sie.
Tanja spürte, dass sie rot wurde. „Wenn du es möchtest. Ich kann und will dich nicht zwingen.“
„Mach dir darüber keine Sorgen. Ich denke, wir beide werden schon miteinander klarkommen“, erwiderte er zwinkernd.
„Dann lasse ich dich jetzt besser weiterarbeiten. Ich habe noch eine Entschuldigung vor mir … bei unserem König“, sagte sie und lächelte verlegen.
„Es wird bestimmt nicht so schwer werden. Der Herr ist viel umgänglicher geworden, seit er seine Königin gefunden hat“, meinte Tim und grinste wissend. Schließlich war er schon länger in diesem Haushalt eingestellt, er kannte Vincent noch sehr gut aus der Zeit vor Eli. Ehrlich gesagt, war der König an manchen Tagen ein echtes Ekelpaket gewesen, doch das behielt Tim lieber für sich.
Tim hatte mit seiner Vermutung richtig gelegen, musste Tanja später zugeben. Das Gespräch mit Vincent verlief um einiges besser, als sie es sich ausgemalt hatte. Sogar als sie unverblümt zugab, dass Tim und sie im Begriff standen, eine Affaire zu beginnen, sprach sich Vincent nicht dagegen aus. Im Gegenteil, er hatte das begrüßt und er brachte sie in Verlegenheit, als sie sich verabschiedete.
„Dann hoffen wir das Beste für das kommende Jahr. Und viel Vergnügen …“, sagte er schmunzelnd, als Tanja fast an der Tür stand.
„Danke. Herr“, stotterte sie und verließ fluchtartig das Büro.
Mit einem hochroten Kopf, was Vincent nicht verborgen geblieben war. Er vermutete, dass Tanjas Sinneswandel seiner Frau zu verdanken war. Er hatte gehofft, dass Eli die Kleine zur Vernunft bringen würde, früher oder später. Dass es jetzt früher so gekommen war, als vermutet, stimmte Vincent fröhlich.
Seine gute Laune war und blieb ansteckend, die kommenden Wochen verliefen herrlich ruhig.
Drei Monate später wusste jeder im Haushalt von der Beziehung zwischen Tanja und Tim. Was ihn dennoch nicht in seinem Status beförderte. Tim arbeitete weiterhin für Vincent, beteiligte sich nicht an der Gemeinschaft und aß auch nie mit allen anderen zusammen. Trotzdem hatte sich die Beziehung der beiden in eine Richtung entwickelt, dass es über eine einfache Affaire hinausging.
Tanja hatte es nie für möglich gehalten, doch
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