Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
König der Vampire Bd. 3 - Hexentanz

König der Vampire Bd. 3 - Hexentanz

Titel: König der Vampire Bd. 3 - Hexentanz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sophie R. Nikolay
Vom Netzwerk:
versuchte zu ignorieren. Die Zwillinge hatten eindeutig Vorrang. Die Lage war ohnehin verzwickt genug dank Julis heißer Woche.
    Kai gab Vince das Glas, der es eher zögerlich annahm.
    „Also dann, runter damit!“, forderte Kai.
     
    Anna betrachtete ihre Kinder, so verschieden wie Nathan und sie selbst und doch gleich. Beide führten ihre Bewegung fast zeitgleich aus, hoben die Gläser an die Lippen, die Nasenflügel bebten leicht, die Augenlider beider schlossen sich. In einem Zug tranken beide ihre gefüllten Gläser aus und gaben im gleichen Moment ein wohliges Seufzen von sich.
    Anna griff nach Nathans Händen, die vor ihrem Bauch verschränkt waren, und drückte sie leicht. Im Augenwinkel sah sie, dass Kai Cosimo ein Zwinkern zuwarf. Anna konnte das unausgesprochene Versprechen darin lesen. Die zwei Jungs waren ihr in den Jahren so vertraut geworden, als wären sie ihre Brüder. Kais Geruch hier im Raum, der etwas frischer als der von Tobias erschien, musste Cosimo sehr nahe gehen.
    Vince lehnte sich auf dem Sofa entspannt zurück. „Oh, wow!“, seufzte er auf.
    Jules erwiderte diesen Kommentar sofort. „Hmm, oh ja …“
    Anna wusste nicht genau, was ihre Kinder im Moment fühlten, denn schließlich war sie eine Wölfin. Doch Nathans Blut weckte auch in ihr sinnliche und lustvolle Gefühle, obwohl sie kein Vampir war.
    Kai betrachtete währenddessen die Gesichtszüge der beiden. Er empfand die Reaktion treffend und vollkommen in Ordnung. Nichts, weshalb er sich Sorgen machen musste. Und doch, sie waren letzten Endes keine reinen Vampire, niemand wusste mit Genauigkeit zu sagen, was geschehen würde. Als hätte Kai es nicht geahnt, verzogen beide übergangslos ihre Gesichter. Die Stirn in Falten gelegt, die Lippen zusammengepresst. Jules presste die Hände auf den Bauch und krümmte sich. Vince stöhnte auf, doch dieses Mal war der Schmerz herauszuhören, die Sinnlichkeit wie weggewischt.
    „Oh, verdammt!“, presste er zwischen den Zähnen hervor.
    Anna schluckte. Sie hatte gehofft, dass es nicht passieren würde. Doch die Vorahnung, die sie gehabt hatte, schien sich aktuell zu bestätigen. Das Blut hatte den Wolf im Inneren ihrer Kinder geweckt.
    „Cosimo, kannst du bitte die Tür schließen?“, fragte Anna ihn.
    Nickend stand er auf und tat wie gewünscht. Anna drehte sich zu Nathan um.
    „Sie sollten sich ausziehen. Mit Jeans am Leib wird es noch schmerzhafter.“
    „Alles aus?“, fragte er nach.
    „Die Unterwäsche wird nicht störend sein, aber die Jeans zerreißen nur äußerst schlecht, das wird eine Qual, wo das erste Mal doch ohnehin schmerzhaft genug ist.“
    Nathan blickte zu seinen Kindern, die sich gegenwärtig beide schmerzgekrümmt auf dem Sofa zusammengekauert hatten.
    „Hilf Jules, ich kümmere mich um Vince“, ordnete Nathan an.
    Anna nickte und machte sich gleich daran, ihrer Tochter die Schuhe und Strümpfe auszuziehen. Jules wimmerte leise. Anna tat das Herz weh, und doch führte kein Weg daran vorbei, ihre Kinder so leiden zu sehen. Da musste jeder Wolf ein Mal durch.
    Die Hose war schwieriger als erwartet, denn Anna bekam kaum die Knöpfe auf. Tränen füllten ihre Augen, denn ihre Kinder so leiden zu sehen, war schmerzlich für sie. Und es gab nichts, womit sie ihnen helfen konnte. Die erste Wandlung war grausam. Sie konnte sich noch sehr lebhaft an ihre eigene erinnern.
    Anna machte mechanisch weiter, zog und zerrte an der Jeans, bis sie diese endlich ausgezogen hatte. Jules krümmte sich deutlich zusammen. Ihr Gesicht war schmerzverzerrt, die Lippen fast weiß, so intensiv presste sie diese zusammen. Anna strich ihr kurz über das Haar.
    „Ssscht, Liebes. Ich weiß, es ist schlimm“, flüsterte sie ihr zu.
    Jules lief eine Träne über die Wange und eine weitere von Anna gesellte sich dazu.
    Nur mit Mühe bekam Anna das Shirt von Jules ausgezogen, denn ihre Tochter half nicht mit. Im Gegenteil. Die gekrümmte Haltung und die auf den Bauch gepressten Hände machten es noch schwieriger für Anna.
    Nun lag ihre Tochter in Unterwäsche da, zusammengekauert in einer Ecke des Sofas. Ein Blick auf Vince zeigte ihr, dass es ihm nicht anders ging als seiner Schwester. Nathan hatte ihn bis auf die Boxershorts entkleidet, auch er krümmte sich unter den Schmerzen.
    Zusammengerollt wie Babys in der Embryonalstellung lagen sie da. Wimmernd und die Schmerzen auf dem Gesicht zu lesen. Jules schrie als Erste auf. So viel Pein lag in diesem Schrei, Anna bekam eine Gänsehaut. Das

Weitere Kostenlose Bücher