König der Vampire Bd. 3 - Hexentanz
passt eher zu den Elfen“, erklärte Sy.
Paulina kicherte. „Da seht ihr es. Ich bin demnach nicht zu dünn, ab sofort bin ich elfenhaft!“
„Klar, dann bin ich der Kaiser von China“, scherzte Kai.
„Sorry, der Posten ist schon besetzt!“, prustete Dorian los.
„Also Leute, der Spaß in allen Ehren, aber damit sollten wir warten, bis wir einen Grund zum Lachen haben“, wehrte Anna sich gegen die aufgelockerte Stimmung. Obwohl sie zugeben musste, dass es gut tat, gerade in der momentan so angespannten Situation. Die Hoffnung auf den Erfolg, den sie vielleicht morgen haben würden, war deutlich zu spüren. Endlich hatten sie etwas in der Hand; einen Weg, der beschritten werden konnte.
„Das stimmt zwar, aber wir brauchen das manchmal, um noch funktionieren zu können“, erklärte Dorian.
„Ja, sonst verstopft der Kopf“, gab Etienne zu.
„Schon gut. Ich habe ja nichts gesagt! Ich fahre mit Sy, wenn ich darf“, wandte sie ein. „Dann könnt ihr hier weiter albern.“
„Natürlich darfst du“, erwiderte die Hexe.
„Also dann, nichts wie los. Ich brauche nur noch die Sitze für die Kleinen“, erklärte Anna.
„Ach Quatsch. Lass die zwei Süßen hier. Wir machen das schon“, schlug Cosimo vor.
„Wirklich?“, fragte Anna ihn zweifelnd. Sie hatte ein schlechtes Gewissen dabei, wenn sie die Kinder hier ließ.
„Ja - ha!“, gab Kai gedehnt zurück.
„Bei der Gelegenheit kann ich mich auch etwas näher mit meinem künftigen Zögling befassen. Bisher hatte ich ja noch nicht oft die Gelegenheit dazu“, warf Tobias ein.
„Also gut, ich gebe mich geschlagen. Doch beschwert euch nachher nicht, wenn sie nicht brav sind.“
„Ach was, mach dir keinen Kopf. Sieh es mal so, das ist etwas, das mich vielleicht auf den Geschmack bringt“, gab Tobias zwinkernd zu.
Juli sah ihn von der Seite an. Dachte er tatsächlich bereits über eigene Kinder nach?
Was für Tobias eine Überlegung war, hatte sich bei Xyla zu einer Fixierung gesteigert. Lucia hatte die Nase voll von ihr, die Unruhe und Ungeduld von Xyla war kaum auszuhalten. Vor einer Stunde hatte Lucia die genetisch veränderten Eizellen befruchtet. Xylas Nervosität deswegen machte sich deutlich bemerkbar. Sie wurde zunehmend launisch und gereizt, lief ständig auf und ab. Wenn das die nächsten Tage so weiterging, waren die Chancen, dass die Zellen sich bei Xyla einnisten würden, nur gering. Gerade diese Nervosität war ein großes Hindernis.
„Du musst versuchen eine innere Ruhe aufzubauen. Sonst können wir die Eizellen gleich in die Mülltonne werfen!“, meckerte Lucia sie an.
„Ich kann nichts dafür. Ich bin so aufgeregt, meine Babys liegen da drin“, meinte sie und zeigte auf den Brutschrank.
Lucia schüttelte den Kopf. „Du machst dir selber die besten Chancen kaputt.“
„Es würde mich etwas beruhigen, wenn Rene endlich auftauchen würde. Ich habe ihm eine klare Anweisung gegeben!“, schimpfte Xyla.
„Ich weiß nicht, wo er steckt“, murmelte Lucia. „Dass die Wölfin sterben soll, scheint ihm nicht egal zu sein. Vielleicht braucht er einfach etwas Zeit.“
„Solange er danach das macht, was ich ihm aufgetragen habe“, erklärte Xyla trotzig.
„Da würde ich mir keine Sorgen machen, bisher war er ja zuverlässig.“
„Ich gebe ihm einen Tag. Wenn er bis morgen nicht auftaucht und die drei da hinter den Türen, noch immer am Leben sind, erledige ich es eigenhändig!“
„Ja sicher. Zugleich gefährdest du die Einnistung der Eizellen. Du weißt, dass du keine Magie anwenden sollst, bis alles erledigt ist und ich dir grünes Licht gebe.“
Xyla brummte. Ihr waren die Hände gebunden. Sie wollte nichts mehr, als das alles makellos über die Bühne ging. Da Hexen durch das Anwenden der Magie ihren Körper teilweise stark auslaugten, musste sie die Vorsicht walten lassen und auf die Hexenkräfte verzichten. Besonders das Benutzen von Schwarzer Magie hinterließ deutliche Spuren. Und jemanden zu töten war die schlimmste Art und Weise, wie man die Magie anwenden konnte. Doch auf andere Weise würde Xyla die Spender nicht töten können. Dafür war sie viel zu viel Frau.
„Ist ja schon gut. Ich werde nichts unternehmen“, gab sie klein bei. Blieb nur zu hoffen, dass Rene sich wieder fing und die drei beseitigte.
Während sich die Gruppe im Esszimmer von Julis Haus auflöste, nutzte Tanja die Gelegenheit, das Zimmer zu begutachten. Dieses Haus war wundervoll und sie bedauerte fast, dass sie
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