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König der Vampire Bd. 3 - Hexentanz

König der Vampire Bd. 3 - Hexentanz

Titel: König der Vampire Bd. 3 - Hexentanz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sophie R. Nikolay
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war. Rene hatte niemanden, mit dem er sich beratschlagen konnte, keinen Freund und keine Familie. Wobei er zwar noch eine Familie hatte, seine Eltern lebten allerdings in Südfrankreich. Und die würde er niemals mit diesen kriminellen Gedanken behelligen.
    Niedergeschlagen machte er sich auf den Weg zum getarnten Labor. Er hoffte nur, dass Xyla im Moment nicht da war. Sie würde ihm bestimmt den Kopf abreißen, weil er ihre Anweisung nicht gleich befolgt hatte und die Ausführung noch immer vor sich herschob. Wiederholt zweifelte er am gesunden Verstand der Hexe. Es ging ihm nicht aus dem Sinn, dass die drei von ihm getötet werden sollten. Keiner von denen wusste etwas und Lucia war mit ihrer Arbeit viel schneller vorangekommen, als sie zu Anfang erwartet hatte. Der Grund dafür war der Tatsache zuzuschreiben, dass sie nicht mehr bei Franklin arbeiten konnte. So hatte sie mehr Zeit für ihre eigenen Pläne. Besser gesagt, Xylas Pläne.
    Eine halbe Stunde später war es stockdunkel und er stand vor der verschlossenen Tür des geheimen Labors. Es in einem Keller unterzubringen war die klügste Idee gewesen, die Rene in den letzten Wochen gehabt hatte. Sollte einer der drei Spender aufwachen, aus welchem Grund auch immer, gab es zumindest keine Fenster, durch die sie hätten fliehen können. Es gab nur einen einzigen Flur, der zum Ausgang führte. Und dafür musste man am Laborraum vorbei. Rene trat in den Türrahmen dessen. Lucia saß da, das Gesicht zwar der Tür zugewandt, doch ihr Blick ruhte auf einer ihrer unzähligen Proben.
    „Hey“, sagte er matt.
    „Du liebe Güte! Hast du mich erschreckt. Xyla ist tierisch sauer, weil du so lange weg warst. Wo hast du die ganze Zeit gesteckt?“
    „Bin durch die Gegend gelaufen“, erklärte er ausweichend.
    „Warum? Du hast etwas zu erledigen! Wie kannst du da einfach mal so durch die Gegend laufen?“, fragte Lucia ungeduldig.
    „Genau deshalb“, gab er zu. „Kannst du nicht zu Xyla sagen, du brauchst die Drei noch für ein paar Tests und Proben? Das verschafft mir Zeit. Vielleicht kann ich mich dann mit dem Gedanken anfreunden, meine Freundin zu ermorden“, bat Rene.
    Lucia zog eine Braue nach oben und musterte Rene.
    „Aha. Und du denkst, dass dir mehr Zeit hilft? Allem Anschein nach bist du nicht der starke und böse Wolf, wie du immer vorgibst zu sein“, hielt sie leicht schmunzelnd dagegen.
    „Der Vampir und die Elfe sind mir im Grunde genommen egal. Doch diese Wölfin hat mein Herz erobert. Wenn ich vorher gewusst hätte, dass Xyla sie alle tot sehen will, sobald du fertig bist … hätte ich nicht zugestimmt, von ihr die Proben zu nehmen.“
    Lucia seufzte. „In Ordnung. Ich gebe dir zusätzlich vierundzwanzig Stunden. Wenn du sie danach nicht tötest, werde ich es tun“, erklärte sie warnend.
    „Danke. Du hast was gut bei mir“, gab Rene zurück. Jetzt hatte er etwas Aufschub, doch er bezweifelte, dass ihm binnen eines Tages eine Lösung einfallen würde.
     
     
    Tanja zögerte das Einschlafen so lange heraus, wie sie nur konnte. Die Angst vor dem unweigerlich auftretenden Schmerz hielt sie wach. Bisher hatten alle hier sie nett behandelt, doch sie fühlte sich verloren in diesem großen Haus. Durch die Nacht und den Schmerz musste sie zu guter Letzt allein. Irgendwann war sie doch eingeschlafen und hatte einen Traum, der sie verwirrte.
     
    Tanja lief über eine Straße. Ihre Augen waren nicht von einer Brille verdeckt und jeder, der ihr entgegen kam, starrte sie an. Zu Anfang verstand sie gar nicht, was die Leute so verstörte. Dann bemerkte sie, was anders war. Ihre Sicht war besser, ihr Geruchssinn auch. Demnach war sie eine erwachsene Vampirin. Ihre Augenfarbe musste sich wohl verändert haben, der leichte bunte Schimmer darin wäre jetzt ohne Zweifel sehr ausgeprägt. Kein Wunder, dass sie so begafft wurde.
    Je weiter sie lief, umso mehr wurde sie von den anderen angestarrt. Tanja verstand es nicht, bis sie bemerkte, dass sie gänzlich nackt über den Gehweg lief. Sie hatte nichts an! Panisch versuchte sie zu rennen, den Blicken zu entkommen. Doch überall um sie herum waren Leute, nun zeigten sie schon mit dem Finger auf sie. Sie rannte und rannte, bekleidet mit nichts als ihrer Haut. Kein Schutz lag um sie herum, als sie von der Straße weg in einen Park lief. Vom Laufen war sie außer Atem, ihr Herzschlag rasend und ihr Hals war ganz trocken. Schutzsuchend sprang sie in ein Gebüsch, zerkratzte sich die bloße Haut. Schmerz durchfuhr

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