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Königin der Piraten

Königin der Piraten

Titel: Königin der Piraten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Danelle Harmon
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schöner Admiral? Ich meine mich zu erinnern, dass du ein Faible für einfallsreiche Positionen an so unmöglich engen Plätzen wie Tischen, Hängematten und dick gepolsterten Sesseln hast. Ich bin sicher, das lässt sich einrichten.« Sie bedachte Maeve mit einem verächtlichen Blick. »Piratenkönigin, ja? Na so was. Nach den Geschichten, die ich über dich gehört habe, hätte ich gedacht, du wärst viel ... älter.«
    »So wie Ihr?«, fragte Maeve sanft und sah, dass ihr Hieb saß. Die Frau lief vor Zorn rot an. Maeve musste sich zusammenreißen, um nicht vor Wut zu explodieren und nicht die Piratin, sondern die Königin zu geben - sie hob nur das Kinn und.näselte hochmütig: »Verzeiht, aber ich hatte vergessen, was die Tropensonne im Gesicht einer Dame anrichten kann. Das Eure scheint entsetzlich darunter gelitten zu haben.«
    »Boshafte, ungehobelte kleine Schlampe!«
    Ohne darauf zu reagieren, wandte Maeve sich um. »Entschuldigt mich, Sir Graham. Ich habe an Deck noch etwas zu erledigen, wenn Ihr nichts dagegen habt. Bitte, lasst Euch von mir nicht abhalten von Euren Geschäften mit dieser ... gewöhnlichen Person.«
    »Wie kannst du es wagen, mich zu beleidigen, du unverschämtes kleines Flittchen!«
    Maeve ging zu der anderen hinüber, blieb vor ihr stehen und musterte sie. Die Luft knisterte vor Spannung. Dann hob sie blitzschnell die Hand, als ob sie ihr Gegenüber ohrfeigen wollte. Die Lady zuckte zurück. Befriedigt lachte Maeve auf und ließ die Hand sinken.
    Damit schritt sie zur Tür, hoch aufgerichtet und stolz, feurig und schön, jeder Zoll die Piratenkönigin der Karibischen See. Sie hörte, wie Gray scharf Atem holte, hörte einen wütenden Wortwechsel zwischen ihm und dieser ... Frau und spürte bei jedem Schritt den Saum des Nachthemds ihre Waden streifen. Sie musste gegen die Finsternis ankämpfen, die sie zu überwältigen drohte, als sie über den Schiffsboden lief, der sich unter ihren Füßen plötzlich wie Eis anfühlte.
    Geh weiter.
    »Maeve!«, rief Gray direkt hinter ihr.
    Maeve biss fest die Zähne zusammen, um nicht dem starken Drang nachzugeben, sich umzudrehen und ihm ihren Schmerz, ihre Qual ins Gesicht zu schreien, diesem Mann, der sie schon wieder getäuscht und verraten hatte.
    Zum letzten Mal, so wahr mir Gott helfe, zum allerletzten Mal.
    Er liebte sie nicht. Hatte sie nie geliebt. Er wollte sie nur, weil sie eine Piratin war, ein Spielzeug, wie dieses hübsche Flittchen sie genannt hatte. Sie war Teil seiner Fantasien, ein weiteres Objekt, das er seiner Piratensammlung hinzufügen konnte. Sie stieß die Tür auf.
    »Maeve.«
    Endlich wandte sie sich zu ihm um, mit hoch erhobenem Kinn, vor Wut weißen Lippen und blitzenden Augen. Sie wusste nicht, was sie erwartet hatte, als sie ihm ins Gesicht sah, doch sie fand dort jedenfalls kein abgrundtiefes Entsetzen und keine Verzweiflung. »Ja, Sir Graham?«, sagte sie gefährlich gelassen.
    »Bitte - geh nicht.« Er blickte sie flehentlich an, bat sie mit den Augen um Verständnis. »Bitte.«
    Maeve schenkte ihm ein sanftes, gelassenes, ganz reizendes Lächeln, bei dem ihr allerdings fast die Gesichtszüge entgleist wären und sie die Haltung verloren hätte. Aus dem Augenwinkel sah sie das triumphierende Grinsen, das über Lady Catherines Gesicht huschte, weil sie glaubte, ihren Admiral nun ganz für sich allein zu haben.
    »Wirklich, Gray«, sagte Maeve, und um die Haltung zu bewahren, umklammerte sie den Türgriff so fest, dass er fast abbrach. Von dieser Anstrengung strahlte der Schmerz ihr ins Handgelenk und den Arm hinauf, und sie schob sich vor die Tür, damit niemand sehen konnte, wie weiß ihre Handknöchel sein mussten. »Wo sollte ich schon hingehen? Dein Schiff mag zwar groß sein, aber es hat doch seine Grenzen. Bitte«, sie winkte herablassend mit der Hand, »kümmere dich nur um deine kleine Dirne. Wenn du es geschafft hast, sie zu besänftigen, findest du mich an Deck. Dort kannst du dann das Gleiche mit mir versuchen.«
    Gray kam auf sie zu, als wollte er sie aufhalten, als würde er ihr nicht ganz trauen. Er warf der glutvollen Lady Catherine einen verstohlenen Blick zu; dann seufzte er schwer, murmelte einen unterdrückten Fluch und strich sich das Haar zurück, sodass es in der Spätnachmittagssonne strahlender aufglänzte als die goldenen Fransen an seinen Epauletten.
    Doch mit einem Mal sahen diese gar nicht mehr so grandios aus, ebenso wenig wie die prächtige Uniform, die Grays Schultern so vollendet

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