Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Königin der Schwerter

Königin der Schwerter

Titel: Königin der Schwerter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Monika Felten
Vom Netzwerk:
»Wenn Zarife mit denen gegen Torpak zu bestehen hofft, hat sie schon verloren. Dieser elende Haufen aus Tölpeln ist schlecht bewaffnet und kaum kampferprobt. Mit d e nen werden wir schnell fertig.«
    »Auch einfache Bauern, Fronler und das Wal d volk können zu einer ernsten Gefahr werden, wenn sie sich zusammenrotten, um für ein gemeinsames Ziel zu kämpfen«, erwiderte Zoltan ernst. »Beric h ten zufolge formieren sie sich bereits an der Grenze zum Hoc h land.«
    »Worauf warten wir dann noch?« Einer der Ko m mandanten erhob sich. »Ich sage: Lasst uns das Heer ausheben und ins Hochland ziehen, um diesem Pack endgültig den Garaus zu machen!«
    »Wohl gesprochen!«
    »Tod den Rebellen!« Allgemeine Zustimmung wurde laut.
    Zoltan hob den Arm und bat um Ruhe. »Ich habe bereits Befehl gegeben, die Reservisten zusammenzur u fen«, erklärte er mit fester Stimme. »In drei T a gen wird das Heer bereit zum Abmarsch sein.« Die Ko m mandanten bekundeten ihre Zustimmung, i n dem sie mit den Fäusten auf den Tisch klopften. Aber Zoltan war noch nicht fertig: »Erwartet nicht, dass der Weg ins Hochland ein Spaziergang wird«, dämpfte er das Hochgefühl der Männer. »Auf dem Marsch werden wir mit heimtückischen Angriffen rechnen müssen, die darauf abzielen, die Moral der Truppen zu schwächen, ehe wir auf die Hauptmacht der Rebellen stoßen.«
    »Was ist mit den Dashken?«, rief einer der Mä n ner aus. »Was, wenn auch sie sich gegen uns we n den?«
    Zoltan antwortete nicht sofort. Wie alle hier kan n te auch er die schaurigen Legenden, die sich um die g e fürchteten Elementarwesen des Hochlands rankten. Niemand wusste, wie viele es von ihnen gab, und ni e mand kannte ihre wahre Gestalt. Die wenigen Mut i gen, die auf der Suche nach Zarifes Versteck mit dem Leben davongekommen waren, berichteten von Hu n derten von riesenhaften schwarzen Wölfen mit Zä h nen so lang wie Dolche, die i h nen nachgestellt hatten. Blutgierige Bestien, die e i nem Mann mit einem Biss den Kopf abreißen konnten und dabei selbst unve r wundbar schienen.
    »Die Dashken werden uns nicht angreifen, sola n ge wir das Hochland nicht betreten«, sagte er mit fester Stimme. »Den Legenden zufolge beschützen sie Zarifes Leichnam. Solange sie diesen nicht in Gefahr sehen, werden sie nicht in den Kampf ei n greifen.«
    »Aber was ist, wenn die Hohepriesterin zurüc k kehrt?«, fragte einer der Kommandanten. »Wenn sie den Dashken den Angriff auf uns befiehlt, sind wir verloren.«
    »Ein Grund mehr, unverzüglich zu handeln, um i h re Rückkehr zu verhindern.« Zoltan war nicht da r an gelegen, etwas zu beschönigen. »Wenn wir schnell sind, werden wir siegen«, sagte er und ließ den Blick über die Gesichter der Kommandanten schweifen. Nicht bei allen fand er Zustimmung. »Noch Fragen?«, erkundigte er sich.
    »Das Heer in seiner vollen Größe auszuheben, würde mindestens zwei Wochen dauern«, gab ein grauhaariger Kommandant zu bedenken. »Ich muss wohl nicht sagen, dass die meisten unserer Gardisten nach dem Krieg gegen die Tamjiken in ihre Heima t dörfer zurückgekehrt sind. Andere sind erst vor Ku r zem aufgebrochen, um ihren Familien im Winter be i zustehen.«
    »Bei den schwarzen Pforten des Halvadal, das ist wahrlich ein ungünstiger Zeitpunkt für ein solch g e waltiges Unterfangen.« Ein älterer Krieger, der im Kampf gegen die Rebellen ein Auge eingebüßt hatte, erhob sich und schüttelte den Kopf. »In ganz Torpak gibt es nur noch knapp eintausend Gardisten, die i n nerhalb eines Tages abmarschbereit wären.«
    »Dann sollten wir hier nicht weiter lange Rede fü h ren«, erwiderte Zoltan ungerührt, dem die ungünst i gen Umstände nicht neu waren. »Sendet u n verzüglich Boten in alle Dörfer und ruft die Gardisten ohne A n gabe von Gründen auf, sofort nach Torpak zurückz u kehren.« Noch während er das sagte, spürte er erneut jene leise Wut in sich aufsteigen, die ihn schon seit Langem begleitete: Wut über den zögerlichen Rege n ten, der es ihm aus Sorge um seine eigene Sicherheit viel zu lange versagt hatte, mit der Garde ins Hoc h land zu marschieren. Wut über seine eigene Nachlä s sigkeit, die ihn den Plan nicht nac h drücklicher hatte vortragen lassen, und Wut über die ungünstigen U m stände, unter denen der Plan nun durchgeführt we r den musste. Nur ein paar Monate früher, und er hätte die Rebellen mit einem sorgfä l tig geplanten Feldzug überraschen können.
    Zoltan fuhr sich mit der Hand müde über die A

Weitere Kostenlose Bücher