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Königin der Schwerter

Königin der Schwerter

Titel: Königin der Schwerter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Monika Felten
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u gen. Es war müßig, Gedanken an etwas zu verschwe n den, das sich nicht mehr ändern ließ. Die Würfel w a ren gefallen. Jetzt galt es, die Aufgabe zu meistern.

5
    »Der Affe lebt?« Manon schaute Ivana an, als hätte sie sich verhört. »Das ist jetzt nicht dein Ernst, oder? A u ra, pah! Das Ding ist so tot wie eine Billardk u gel.«
    »Vielleicht. Vielleicht aber auch nicht«, erwiderte Ivana ungerührt.
    Manon seufzte und fasste sich mit der flachen Hand an die Stirn. »Mensch, Ivana, wach auf!«, sa g te sie eindringlich. »Die Zeiten, wo wir hinter jedem Donner einen Gotteszorn vermutet und die Sonne als Gottheit angebetet haben, sind lange vorbei. Wir leben im 21. Jahrhundert. Wir manipulieren Gene, machen uns die Kraft des Atoms zunutze und ko m munizieren in Bruchteilen von Sekunden über Tausende von K i lometern hinweg. Für so einen spirit u ellen Quatsch gibt es heute keinen Raum mehr.«
    »Das ist deine Sicht der Dinge. Aber sie muss ja nicht die einzige Wahrheit sein.« Ivanas Tonfall war schärfer als beabsichtigt.
    »Die einzige Wahrheit?«, ereiferte sich Manon. »Wie viele Wahrheiten gibt es denn deiner Meinung nach?«
    »Das weiß ich nicht«, gab Ivan zu. »Meine U r großmutter hat immer gesagt: ›Gehe niemals davon aus, dass das Offensichtliche das Wahre ist‹ – und da r an glaube ich.«
    »Sprüche.« Manon schüttelte den Kopf. »Ist das a l les? Also damit überzeugst du mich nicht. Da müsste schon …«
    »Was genau hast du gespürt?«, mischte sich Sandra ein, um einem Streit zwischen ihren Freundinnen z u vorzukommen.
    »Das ist schwer zu beschreiben.« Ivana überlegte kurz. »Als ich die Skulptur berührte, glaubte ich eine Wärme zu spüren, wie sie sonst nur von Lebewesen ausgeht. Und noch etwas. Eine große Sehnsucht, Trauer und Verzweiflung, und einmal …«, Ivana stockte und schaute Sandra an. »Jetzt kannst du mich gern auch für verrückt halten, aber einmal glaubte ich sogar eine Stimme zu hören, die um Hilfe rief.«
    Hilf mir! Sandra erschauerte. Hatte sie die Sti m me vorhin vielleicht auch gehört?
    »Moment mal«, mischte sich Manon ein. »Du glaubst doch wohl nicht daran, dass der Tonaffe i r gendwelche Gefühle hegt?«
    »Ich weiß, was ich gespürt habe, und dazu stehe ich«, entgegnete Ivana.
    »Also wirklich.« Manon winkte lachend ab. »Die Zeiten, in denen du mit deinen Kuscheltieren redest, sollten eigentlich längst vorbei sein.«
    »Ich rede nicht mit meinen Stofftieren«, erklärte I vana scheinbar ruhig.
    »Mensch, das war symbolisch gemeint.« Manon verdrehte genervt die Augen. »Ist mir schon klar, dass du das nicht tust.«
    »Ähm, hast du vielleicht irgendeine Vermutung, was dahinterstecken könnte?«, unterbrach Sandra das Gezänk der beiden, um das Thema wieder auf den Affen zu lenken.
    »Wenn du mich so direkt fragst, würde ich sagen, dass in der Skulptur etwas eingeschlossen ist.« Ivana nahm den Affen wieder zur Hand und hielt ihn nac h denklich ins Licht. »Aber wie schon gesagt, ich kann mich auch täuschen. Wenn du es ganz genau wissen willst, müsstest du dich an ein richtiges Medium we n den.«
    »Huhu, lass mich raus, lass mich raus!«, rief M a non mit piepsiger Stimme und klopfte mit den Fi n gern auf den Tisch. »Ich bin ein mächtiger Dschinn und schon zweihundert Jahre in dieser Skulptur g e fangen. Wenn du mich befreist, erfülle ich dir drei Wünsche.« Sie lachte über ihren eigenen Witz und fügte hinzu: »Na los! Worauf wartest du noch? B e stimmt musst du nur an dem Affen reiben und irgendwo einen Stopfen h e rausziehen – und schwups, bist du reich, schön und glücklich.«
    »Sei nicht albern, Manon.« Zum ersten Mal hörte Sandra echte Verärgerung in Ivanas Stimme mi t schwingen. »In der Skulptur ist natürlich kein Dschinn, der uns drei Wünsche erfüllt. Aber ich sp ü re sehr deutlich die Gegenwart von etwas Fre m dem.«
    »Glaubst du diesen Mist etwa auch?« Manon schü t telte den Kopf und sah Sandra prüfend an.
    »Nun, ich denke, dass …« Sandra verstummte. Sie wollte weder Manon noch Ivana verärgern und suchte nach einer salomonischen Antwort.
    »Aha, alles klar«, folgerte Manon, der das Schwe i gen offenbar zu lange andauerte. »Du glaubst also auch daran.« Sie ließ die Schultern sinken, als sei dies eine erschütternde Erkenntnis. »Wenn das so ist, bin ich hier heute wohl fehl am Platz.«
    »So ein Unsinn«, beeilte sich Sandra zu erklären. »Du bist …«
    Doch Ivana unterbrach sie. »Manon, wann b e

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