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Königin der Schwerter

Königin der Schwerter

Titel: Königin der Schwerter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Monika Felten
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versuchen. Irgendwann mussten die Kondolenzanrufe von Ivanas Verwand t schaft ja mal ein Ende haben. Im Nachhinein ärgerte sie sich, dass sie ihrer Freundin den Affen nicht gleich mitg e geben hatte. Das hätte ihr einige Mühe erspart.
    Sie schaltete den Fernseher ein, um sich abzule n ken, da klingelte es an der Tür. »Nanu?« Sandra scha u te auf die Uhr. Es war fast halb neun. Wer, um alles in der Welt, kam sie so spät abends noch una n gemeldet besuchen?
    Sandra ging zur Tür und drückte den Knopf der Gegensprechanlage. »Ja?«
    »Hallo, Sandra, ich bin es noch mal – Ivana«, tönte es aus dem Lautsprecher. »Darf ich raufko m men?«
    »Na klar. Warte, ich mach dir auf.« Sandra drüc k te auf den Summer. Gleich darauf hörte sie die Haustür unten ins Schloss fallen und eilige Schritte im Tre p penhaus, die sich rasch näherten. Sie öffnete die Tür, spähte hinaus und sah Ivana mit einer T a sche in der Hand die Treppe hinauf kommen. »Hast du etwas vergessen?«, fragte sie.
    »Nein.« Ivana war völlig außer Atem. »Im Gege n teil. Ich habe dir etwas mitgebracht. Darf ich rei n kommen?«
    Fünf Minuten später schaute Sandra verwundert auf die altertümliche Schachtel mit Karten, die Ivana aus der Tasche gezogen und vor ihr auf den Tisch g e legt hatte. »Ein Tarot?«
    »Mein Tarot.« Ivana nickte.
    »Wenn du mir die Karten legen willst, muss ich dich enttäuschen.« Sandra hob abwehrend die Hä n de. »Ich habe dir vorhin schon gesagt, dass ich nicht wi s sen will, wo und wann ich meinem Traummann b e gegnen werde.«
    Ivana schmunzelte. »Es geht auch nicht um de i nen Traummann, es geht um den da«, erklärte sie und deutete auf den Affen. »Weißt du, was ich vorhin g e spürt habe, hat mir keine Ruhe gelassen. Der Affe birgt ein Geheimnis, da bin ich mir sicher. Wenn du es erlaubst, würde ich gern versuchen, ihm mithilfe der Karten auf die Spur zu kommen.«
    »Geht das denn?«, fragte Sandra.
    »Nun, meine Tante wäre für so etwas sicher be s ser geeignet, aber ich möchte es auf jeden Fall ve r suchen.« Sie schaute Sandra bittend an. »Darf ich?«
    »Meinetwegen.« Sandra nickte. »Was brauchst du?«
    »Mehr Platz.« Ivana ließ den Blick über den Couchtisch schweifen, auf dem eine Menge Zeitschri f ten, Zeitungen und Fachblätter verstreut lagen, und fügte hinzu: »Kerzenlicht wäre auch nicht schlecht.«
    »Kein Problem.« Sandra stand auf und befreite den Couchtisch von allem überflüssigen Zeug. Aus der Schublade einer kleinen Anrichte holte sie eine Schachtel mit Teelichtern hervor und reichte sie Iv a na. »Sind das genug?«, fragte sie.
    »Ja, danke.« Ivana nickte bedächtig, während sie das abgegriffene Tarot-Deck aus der Schachtel nahm und auf den Tisch legte.
    Wenig später verströmte ein halbes Dutzend Te e lichter auf dem Couchtisch ein gemütliches Licht. Der Affe hockte Ivana gegenüber am Rand des T i sches. Mit grimmiger Miene schien er zu beobac h ten, wie sie die Karten mischte und drei gleichgroße Stapel daraus formte. Nach kurzem Überlegen nahm sie den mittl e ren Stapel zur Hand und schob die a n deren beiden zur Seite. Die gewählten Karten breit e te sie mit sicherer Hand in drei parallelen Reihen verdeckt vor sich auf dem Tisch aus und wählte nacheinander sieben Karten aus.
    Sandra konnte sich ein Schmunzeln nicht verkne i fen. Sie hatte sich einen Stuhl herangezogen und sah ihrer Freundin schweigend zu. In ihren Augen mutete Ivanas Vorgehen doch recht seltsam an. Nüchtern betrachtet war alles, was sie tat, Zufall, und Sandra hatte so ihre Zweifel, dass am Ende e t was Vernünftiges dabei herauskommen würde.
    Ivana schob die übrig gebliebenen Karten zur Se i te und legte die sieben Karten keilförmig auf dem Tisch aus. »Diese Legeart nennt man den ›Zaube r spruch der Zigeuner‹«, erklärte sie. »Die Karten ze i gen uns die Gegenwart, geben aber auch einen Au s blick auf die Zukunft.«
    Sandra nickte, blieb aber skeptisch.
    Ivana schloss kurz die Augen, um sich zu sa m meln. »Das ist dein Ich«, begann sie den Zaube r spruch und deckte die oberste Karte an der Spitze des Keils auf.
    »Die Königin der Schwerter«, murmelte sie eh r fürchtig.
    »Was bedeutet die Karte?«, wollte Sandra wissen. »Und warum liegt sie auf dem Kopf?«
    Ivana antwortete nicht sofort. Schweigend starrte sie die Karte an, als müsse sie deren Deutung erst a b wägen. »Wenn die Königin der Schwerter auf dem Kopf liegt«, sagte sie schließlich, »weist das auf eine Frau

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