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Königin des Lichts: Drei Romane in einem Band (German Edition)

Königin des Lichts: Drei Romane in einem Band (German Edition)

Titel: Königin des Lichts: Drei Romane in einem Band (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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vor einem Ball?«
    »Ich denke nicht daran, das Tanzbein zu schwingen. Ich will kämpfen.«
    »Das sollst du auch, aber an ihrer Seite. Um dorthin zu kommen, befolgst du jetzt gefällig meine Anweisungen. Wasch dich.« Kern ging um die Wanne herum, während sich Thane schmollend abschrubbte.
    »Weiß die Königin davon?«
    »Nein, aber sie wird froh sein. Ihr Wunsch ist es, dass so wenig Blut wie möglich vergossen wird. Die Zauberwesen haben sich bereit erklärt, sie dabei zu unterstützen«, setzte er hinzu, als Thane auffuhr. »Wir werden die Wachen in einen Zauberschlaf versetzen, und die Mauern werden nicht durch das Schwert fallen. Außerhalb der Burg und in der Stadt wird es keine Verluste geben, aber im Inneren der Festung muss sie sich Lorcans Macht stellen und ihn besiegen, sonst kann sie nicht herrschen. Dort wird die Entscheidung fallen, im Kampf des Dunkels gegen das Licht, der Reinheit gegen die Verderbtheit. Und dort ist auch dein Platz.«
    Kern tippte sich nachdenklich mit dem Finger an die Lippen, als Thane aus der Wanne stieg. »Möglichst schlicht, würde ich sagen.« Er wackelte einmal mit dem Finger, und schon war Thane in Königsblau mit winzigen Goldsprenkeln gewandet. »Nein, das überzeugt mich nicht.«
    Beim Anblick der Spitze, die sich um seine Handgelenke bauschte, verzog Thane missmutig das Gesicht. »Ich komme mir vor wie ein Idiot.«
    »Solange du dich nicht wie einer benimmst, ist alles in Ordnung.« Das Blau verwandelte sich in Schwarz, das Gold in Silber. Kern nickte, und plötzlich war Thanes Haar im Nacken zusammengebunden. »Nur Schmuckschwerter
zugelassen.« Er schnippte mit den Fingern und hielt ein Schwert in einer silbernen Scheide in der Hand, dessen Griff mit Edelsteinen besetzt war.
    Zum ersten Mal zeigte sich Thane erfreut über die Wendung der Ereignisse. »Eine schöne Waffe. Sehr ausgewogen.«
    »Sie hat deinem Vater gehört.«
    Thane senkte das Schwert und sah seinem Lehrer in die Augen. »Danke. Ich vergesse allzu oft, mich bei dir zu bedanken.«
    »Erfülle dein Schicksal, das ist Dank genug. Eine Kleinigkeit fehlt noch.« Kern wedelte mit der Hand und bedeckte Thanes obere Gesichtshälfte mit einem schwarzen Domino. »Nimm deinen Platz ein«, setzte er ruhig hinzu. »Bleib deinem Blut und deinem Herzen treu. Was heute Nacht geschieht, wird den Lauf der Welt bestimmen.«
     
    Hoch aufgerichtet, mit einem koketten Lächeln auf dem Gesicht, betrat Aurora die große Halle. Die Musik spielte, und schon stellten sich die ersten Reihen zum Tanz auf. Die Tische ächzten unter den üppigen Speisen, und hunderte von Kerzen sorgten für Licht.
    Aurora sah prunkvolle Gewänder mit langen Schleppen, die mit Pelz und Federn besetzt waren und durch hohen Kopfschmuck ergänzt wurden. Lorcan sprach ausgiebig dem Wein zu, während seine Königin blass und schweigsam an seiner Seite saß.
    Zunächst einmal mussten die beiden getrennt werden, damit Brynn und Dira in Sicherheit gebracht werden konnten. Trotz seiner Verkleidung fiel es ihr nicht schwer, Owen zu erkennen und außerhalb seiner Sichtweite zu bleiben.
Sie ging direkt auf den König zu und versank in einen tiefen Knicks.
    »Majestät, meinen ergebensten Dank für die Einladung zu einem solch aufregenden Fest.«
    »Die Stimme ist mir ebenso vertraut wie … die Gestalt.« Er legte einen Finger ans Kinn, während er nachdenklich ihr Lächeln und die Augen hinter der funkelnden Silbermaske studierte. »Wie ist Euer Name?«
    »Das müsst Ihr schon erraten, Sire, sonst ist der ganze Spaß dahin.« Keck ließ sie einen Finger über seinen Arm wandern. »Zumindest, bis es Mitternacht schlägt und die Masken fallen, müsst Ihr Euch gedulden. Dürfte ich um einen Becher Wein bitten?«
    »Ihr braucht nur zu befehlen.« Auf ein Fingerschnippen von ihm eilte ein Diener herbei. Als wollte sie die Tanzenden beobachten, trat Aurora zurück und stellte sich dabei bewusst so, dass Lorcan seiner Frau den Rücken zuwenden musste.
    »Majestät, würdet Ihr mich ein wenig herumführen?«
    »Mit Freuden.« Er bot ihr seinen Arm. »Ich glaube, ich habe Euer Spiel durchschaut, Lady Aurora. Ihr seid die keckste der hier versammelten Jungfrauen.«
    »Weise gesprochen, wie es sich für einen König gebührt.« Sie hob ihr Glas, als sie davongingen. Rhiann nickte. Für Brynn und Dira würde gesorgt werden.
    Sie plauderte über Nichtigkeiten, äußerte sich zu den Kostümen, lobte die Musik, wobei ihr bewusst war, dass sie bald in Owens Blickfeld

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