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Königsberger Klopse mit Champagner (German Edition)

Königsberger Klopse mit Champagner (German Edition)

Titel: Königsberger Klopse mit Champagner (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Berger
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Haare freigab. Dieses Gesicht kannte er doch!
    »Sie?«, stammelte er fassungslos. Er richtete langsam die Waffe auf sie.
    Anouschka versuchte ein verzerrtes Lächeln und hob die Hände. »Ja, ich bin es. Sie werden doch nicht auf eine Frau schießen, oder?«
    »Sieh mal einer an! Die angeblich rumänische Krankenschwester – die es auf meinen Freund Paul abgesehen hatte!«, stieß er hervor.
    Anouschka legte vorsichtig den Finger an den Mund. »Bitte verraten Sie mich nicht...«
    »Leicht gesagt«, er sah sie fragend von oben bis unten mit kritischem Blick an. »Aber zuerst müssen Sie mir erklären, wie sie plötzlich von der Kleidung einer Krankenschwester zu der gestohlenen Uniform eines Feldgendarmen kommen?«
    »Das ist eine lange Geschichte«, sie behielt kühles Blut, »die ich Ihnen besser ein andermal erzähle. Aber jetzt lassen Sie mich bitte gehen.«
    »Nein«, Hans stellte sich ihr drohend entgegen. »Das könnte Ihnen so passen! Antworten Sie!«
    »Niemals!« Anouschka richtete sich vor ihm auf. Im Gürtel am Rücken hatte sie zwar noch eine Waffe versteckt, aber die würde sie in diesem Fall gar nicht brauchen. In ihre Augen war jetzt ein beinahe tückisches Glitzern getreten, und sie entsann sich all dessen, was sie bei den besten russischen Trainern gelernt hatte. Sie schüttelte ihre Haare und ihren Körper wie ein schönes Tier, das sich auf einen Angriff vorbereitet, und hieb mit einem kurzen Handkantenschlag Hans die Waffe aus der Hand. Sein Wutschrei ging im Lärm und Knattern des Feuergefechtes unter, und ein weiterer Schlag in den Nacken ließ ihn kurz daraufwie gefällt zusammenbrechen. Anouschka richtete sich auf. Das war geschafft. Jetzt musste sie nur noch verschwinden, denn der Kommandant würde ihr ein solches Versagen niemals verzeihen, auch wenn sie ihm noch so schöne Augen machte. Sie stieg auf ihre Maschine, die hinter einer Baumgruppe versteckt war. Die deutsche Uniform würde sie schützen. Doch im selben Augenblick, als sie Gas geben wollte, knallten Schüsse. Sie griff sich ans Herz, sah sich erstaunt um und blickte geradewegs in die wütenden, gnadenlosen Augen von Sergej Alexandrowitsch, bevor alles schwarz um sie wurde und sie wie ein Stein von ihrem Krad fiel. Alexandrowitsch steckte die Waffe. »Das wollte ich selbst erledigen!«, knirschte er zwischen den Zähnen, »diese verdammte Hure hat uns ins Unglück gestürzt!« Er winkte seinen Leuten und befahl ihnen, sich über die Felsen zurückzuziehen.
    Paul umarmte Christine mit nassen Augen. Ihm war, als lägen die Betonplatten und Trümmer nicht nur über dem verschütteten Keller, sondern auch auf seinem Herzen.
    »Ich bin froh, dass du überlebt hast!«, murmelte er am Hals der Schwester, deren Tränen den Kragen seiner Uniform durchnässten.
    »Ich dachte schon, dass …«, seine Stimme brach, und er schwieg, bis Christine schluchzend begann. »Es ist alles so unbegreiflich – so schrecklich! Mutter hat so viel Arbeit in den Papiergroßhandel gesteckt – sie war stolz, dass ihr alles gelungen ist. Und jetzt …« Ein weiterer Tränenstrom erstickte ihre Worte.
    »Beruhige dich!« Paul drückte sie noch einmal an sich, bevor er sie losließ. »Das Schicksal hat eben anders entschieden!« Leere Worte, er wusste es. »Wo bist du untergekommen?«
    »Ich wohne bei Tante Frieda. Sie ist zwar mittlerweile neunundachtzig und hat nur ein kleines Zimmer – aber es ist besser als … das da!« Sie wies auf die fahlen Trümmer, die in die Luftragten. »Man hat die … die Tote inzwischen aus dem Keller geborgen. Wenn die Wand des Nachbarhauses nicht in die falsche Richtung gestürzt wäre, hätte sie das wohl alles überlebt. Man musste sie schnell beerdigen …«
    »Ich kann es immer noch nicht begreifen!« Paul bedeckte die Stirn mit der Hand. »Mutter hat mir doch erst geschrieben … ich habe ihren Brief noch.«
    »Lass uns zusammen zum Grab gehen. Ich führe dich hin.«
    Christine wischte sich die letzten Tränen aus den Augen, schnupfte in ihr Taschentuch und hängte sich bei Paul unter. »Warst du schon bei Magdalena?«
    Paul schüttelte den Kopf, während er neben ihr herschritt. »Nein … ich möchte es nur allzu gerne, mit allen Fasern meines Herzens! Aber zuerst muss ich mit all dem fertig werden – es überhaupt verkraften. Ich kann mich nicht freuen und glücklich sein, jetzt, wo Mutter …«, seine Stimme zitterte, und er musste eine Weile innehalten. »Du verstehst mich doch! Ich habe Magdalena

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