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Königsberger Klopse mit Champagner (German Edition)

Königsberger Klopse mit Champagner (German Edition)

Titel: Königsberger Klopse mit Champagner (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Berger
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schrieben sieeine Vorladung aus. »Aus dem gefundenen Gegenstand ersehen wir, dass Sie Kontakt zu der jüdischen Familie … «, der Mann sah auf sein Blatt, »namens Kreuzberger hatten! Dazu werden Sie auf dem Revier noch näher befragt werden.
    »Wie bitte?«, empörte sich Louise. »Was soll ich dazu noch sagen können, außer dem, was Sie bereits notiert haben? Lutz war mein Enkelsohn, und er war mit diesem Mädchen befreundet. Sie haben zusammen studiert. Das ist ja wohl kein Verbrechen. Der Junge kann Ihnen dazu leider nichts mehr sagen. Wie ich schon sagte: Er ist von der Front nicht wiedergekehrt!« Ihre Stimme erstickte, sie presste das Taschentuch vor die Lippen und weinte lautlos vor sich hin.
    »Mein Beileid!«, murmelte einer der Männer, während die Miene der beiden anderen eisig blieb. »Sie hören dann von uns!« Mit einem zackigen Hitlergruß drehten sie sich auf dem Absatz herum und verließen ohne Entschuldigung das Haus.
    Louise, die ihr »Heil Hitler« halb verschluckt hatte, ließ sich mit geschlossenen Augen seufzend zurück in den Sessel sinken und öffnete die obersten Kragenknöpfe ihrer weißen Bluse. Als sie wieder aufsah, stand Gertraud mit in die Hüften gestemmten Armen vor ihr. »Was sollte das bedeuten, Oma? Wie konnten wir bloß in einen solch unglaublichen Verdacht – und schlimmer noch, in diese Situation kommen?«
    Louise, die sich vorkam wie bei der Fortsetzung des Verhörs, richtete sich wieder gerade auf. »Das verstehst du noch nicht, Traudi!«, versuchte sie abzuwiegeln.
    »Und ob ich das verstehe!«, gab Gertraud trotzig zurück. »Aber ich weiß nicht, was Gottfried von Treskow sagen wird, wenn er das erfährt!«
    »Lass jetzt bitte diesen Grünschnabel aus dem Spiel!«, brauste die Großmutter auf, die begann, die Geduld zu verlieren. »Soll ich bei allem was ich tue, erst überlegen, was er davon denken könnte?«
    Gertraud sah sie starr an. »Wie kannst du so etwas sagen! Gottfried ist kein Grünschnabel! Er hat an der Front gekämpft... er ist mutig. Und er verabscheut die Juden!«
    »Dann sollte er besser seine Gesinnung ändern. Man kann nicht alle Menschen über einen Kamm scheren!«, herrschte Louise sie in ärgerlichem Ton an, doch Gertraud brach von einer Minute auf die andere in Tränen aus. »Er wird die Verlobung lösen, wenn er erfährt«, sie schluchzte heftig, »dass wir im Verdacht stehen, einen Juden versteckt zu haben!«
    Louises Herz schmolz bei dem Kummer ihrer Enkelin. Sie legte tröstend den Arm um die kräftigen Schultern des jungen Mädchens. »Aber Kind! So war es doch nicht gemeint! Ich habe eben die Nerven verloren! Niemand kann etwas dafür, dass wir in diese Situation gekommen sind und dass uns«, sie trat ans Fenster, wo man Frau Schmitz immer noch auf der Brüstung ihres Balkons thronen sehen konnte, »dieses falsche Weibsbild denunziert hat!«
    Gertraud folgte ihrem Blick und schluchzte weiter vor sich hin.
    »Wenn dein Gottfried dich wirklich liebt, wird er sich von solch dummen Gerüchten nicht beeinflussen lassen!«, setzte sie entschlossen hinzu.
    »Wenn Mama noch am Leben wäre, wäre das alles nicht passiert!« Gertraud riss sich los und lief die Treppen hinauf und knallte die Tür hinter sich zu.
    Magdalena, die es erst jetzt gewagt hatte, ihr Zimmer zu verlassen, sah ihr erstaunt nach. Doch sie war zu erleichtert, als dass sie sich ärgern konnte. Sie hatte nur noch einen Gedanken: Zum Hafen – das Schiff finden und Hanna das Geld übergeben, dann war sie gerettet!
    »Sind sie endlich weg?«
    Louise wandte sich seufzend ab. So wie sie von Treskow einschätzte, würde es der fanatische junge Mann tatsächlich fertigbringen,sich wegen eines solchen Vorfalls von Gertraud abzuwenden!
    »Ja, sie sind fort, aber wir müssen noch mal zum Revier kommen, damit sie uns verhören können. Die lassen einfach nicht locker! Hättest du dich bloß nicht auf so einen Leichtsinn eingelassen! Was geht uns das überhaupt an, wenn sie die Juden aus dem Land bringen! Vielleicht geschieht ihnen ja gar nichts …«
    »Das glaubst du doch selbst nicht, Omi!« Magdalenas Wangen färbten sich. »Sie werden in Lagern zusammengetrieben und heimtückisch ermordet!«, erwiderte sie aufgebracht. »Das ist eine furchtbare Ungerechtigkeit! Dem können wir doch nicht einfach zusehen! Hitler führt uns alle ins Verderben, nicht nur die Juden … «
    »Sei doch still – schweig, um Himmels willen!« Louise rang die Hände. »Du bringst uns mit deinem Gerede

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