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Koenigsblut - Die Akasha-Chronik

Koenigsblut - Die Akasha-Chronik

Titel: Koenigsblut - Die Akasha-Chronik Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karola Loewenstein
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lebendig.
    Gregor König hob sie auf eine Trage, ihre hellen Haare flossen fremd um ihr schmales, braunes Gesicht. Sie wurde von meiner Großmutter und Gregor König begleitet. Das Gemurmel und Getuschel um mich herum war sofort verstummt und alle Blicke folgten gespannt der kleinen Prozession, die sich dem Ausgang der Unterwelt zu bewegte. Professor Espendorms Stimme riss mich aus meinem Schock.
    „Es ist etwas Schreckliches passiert, sie haben es selbst gesehen. Eine unserer Studentinnen wurde heimtückisch vergiftet. Laut den Aussagen der Heilerin muss Penelope heute Vormittag in Kontakt mit dem Gift des Dämonischen Schattenefeus gekommen sein. Ein äußerst seltener Fall. Die Schwarze Garde hat die Aufklärung der Angelegenheit übernommen. Bis sicher ist, wie das passieren konnte, bitte ich sie, äußerste Vorsicht walten zu lassen. Wem etwas Ungewöhnliches aufgefallen ist oder wer einen Verdacht hegt, kann sich jederzeit vertrauensvoll an den Admiral oder mich selbst wenden. Alle übrigen Studenten bitte ich, jetzt nach Tennenbode zurückzukehren. Bleiben sie vorerst auf ihren Zimmern, sobald es Neuigkeiten gibt, werde ich sie informieren.“ Still und leise löste sich die Ansammlung auf und alle machten sich bedrückt auf den langen Weg zurück nach Tennenbode.
    „Wer macht so etwas?“, fragte ich erschüttert Liana, neben der ich mich eingereiht hatte.
    „Ich habe keine Ahnung. Setz die Frage auf deine Liste der großen Rätsel und wenn du die Akasha-Chronik tatsächlich findest, kannst du dieses Geheimnis ebenfalls aufdecken“, flüsterte Liana mir zu.
    „Die Liste ist mittlerweile ziemlich lang.“
    „Skara, Alexa, Egonie und Dorina jedenfalls scheint etwas Ungewöhnliches aufgefallen zu sein“, meinte Lorenz neben uns und zeigte auf die vier Mädchen, die bei Professor Espendorm standen. Sie hörte ihnen mit hochgezogenen Augenbrauen und angespanntem Gesicht zu.
    „Wer weiß, welchen Floh die haben husten hören“, sagte Shirley neben mir. Sie hatte die Szene ebenfalls beobachtet. Der Schock schien ihre Lebensgeister geweckt zu haben.
    „Vielleicht ist ihnen wirklich etwas aufgefallen“, erwiderte ich. „Ich frage mal Penelopes Freundin, vielleicht weiß die etwas.“
    „So schlau war der Admiral schon lange“, sagte Lorenz. Ich folgte seinem Blick und sah zu dem großen Mann hinüber, der versuchte, die noch immer verstört schluchzende Lysann zu beruhigen. Hinter dem Admiral stand Adam und schon wusste ich, von wem ich erfuhr, was die Mädchen zu erzählen hatten.

    Ich musste mich sehr lange gedulden, bis Adam kam. Beim Abendessen waren weder er noch Professor Espendorm anwesend. Madame Villourie informierte uns stattdessen über die neuen Sicherheitsregeln.
    „Sie dürfen sich in ihren Wohnetagen aufhalten und diese nur zum Morgenlauf, dem Unterricht und den Mahlzeiten verlassen. Sie sollten alle Wege in Begleitung zurücklegen und niemals allein durch die Burganlage streifen, keine verdächtigen Dinge anfassen, berühren oder in den Mund nehmen“, las sie ihre Liste vor. Ich kam mir vor wie im Kindergarten und nicht wie beim Studium. Doch alle nahmen die neuen Sicherheitsregeln ohne Murren zur Kenntnis, selbst Thomas Kekule schwieg und schaute bedrückt zu Alexa hinüber, mit der er seit ein paar Wochen liiert war. Solange nicht geklärt war, wo der Dämonische Schattenefeu hergekommen war, schwebten alle in Gefahr, dasselbe Schicksal zu erleiden wie Penelope.
    Der Abend zog sich zäh dahin. Auf Hausaufgaben hatte keiner von uns Lust und schließlich spielten wir unkonzentriert ein paar Runden Drachenkrieg, bis wir es aufgaben, nachdem sich jeder von uns mehrmals die Finger an den Figuren verbrannt hatte.
    „Diese Warterei macht mich ganz verrückt.“ Ich lief nervös vor den dunklen Fenstern auf und ab.
    „Geh doch einfach schlafen“, schlug Liana vor. Ich sah sie ungläubig an, während sie mit den Fingern gelangweilt durch ihre blonden Locken kämmte.
    „Du glaubst doch nicht, dass ich auch nur ein Auge zu machen könnte, bevor ich nicht weiß, was hier los ist. Die Morlems haben seit Wochen keine Angriffe mehr verübt und stattdessen wird in Tennenbode ein Mädchen vergiftet. Das hängt doch irgendwie zusammen“, überlegte ich laut.
    „Kann schon sein, aber ganz im Ernst, warum sollte das jemand machen?“, sagte Lorenz.
    „Warum entführt jemand junge Magierinnen? Wahrscheinlich aus reinem Sadismus“, sagte Shirley, die auf dem Boden lag und die Füße auf dem Sofa

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