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Koenigsblut - Die Akasha-Chronik

Koenigsblut - Die Akasha-Chronik

Titel: Koenigsblut - Die Akasha-Chronik Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karola Loewenstein
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tanzen?“, fragte ich Liana.
    „Nee du, ich brauch erst mal einen Cocktail auf den Schreck“, antwortete sie, während sie sich einen Platz an der endlosen Bar erkämpfte. Dann schoben wir uns durch die Menge bis zu einem der bequemen Sofas am Rande des Raumes. Grinsend stießen wir an und beobachteten das bunte Treiben um uns herum.
    „Wie bist du zu der Einladung gekommen?“, versuchte ich die Musik zu übertönen.
    „Ich versteh mich gut mit Lennox“, rief Liana zurück.
    „Ich dachte, es ist verboten, Gefühle für einen der Torrel-Brüder zu haben?“, bohrte ich weiter. Liana sah mich aufmerksam an. Wir durften nicht über die Fragen sprechen, die mich wirklich interessierten, doch so wie Liana reagierte, waren die Torrels mit Sicherheit auch Magier. Ich sog zischend Luft.
    „Nein, Selma, das habe ich nicht gesagt“, entgegnete Liana sofort, als ob sie meine Gedankengänge hören konnte. „Du kannst mit ihnen befreundet sein, aber du sollst dich nicht in einen verlieben, denn das wird dir das Herz brechen. Außerdem solltest du von Adam ohnehin die Finger lassen. Lennox hat mir erzählt, dass er ziemlich starrköpfig ist.“
    „Wie meinst du das?“, fragte ich, froh darüber, etwas von ihm zu erfahren.
    „Lennox findet es unerträglich, dass sich Adam mit Entscheidungen schwer tut und tausendmal jedes für und wider gegeneinander abwägt, bevor er sich endlich zu etwas durchringt. Wenn er sich dann aber einmal für etwas entschieden hat, dann hält er knallhart an dieser Entscheidung fest, komme was da wolle. Er ist weder spontan noch unüberlegt. Für mich wäre das nichts, da verstehe ich mich mit Lennox tausendmal besser, der hat noch richtige Flausen im Kopf, obwohl er schon fünfundzwanzig ist. Adam ist ja erst achtzehn, aber manchmal kommt er mir so vor, als wenn er der Älteste wäre und nicht Lennox.“
    „Ach so“, erwiderte ich gedehnt und saugte jedes von Lianas Worten auf. „Und was ist mit Torin und Ramon?“ Ich zeigte mit dem Kopf quer durch den Raum, wo die beiden begeistert auf einem Podest tanzten.
    „Ramon ist ein netter Kerl, aber manchmal ist er mir zu einfach gestrickt. Der hat immer nur seine Motorräder im Kopf. Ramon hat am Wolfsee über nichts anderes geredet als PS, den optimalen Reifen auf nasser Fahrbahn und mit welchen Umbaumaßnahmen man die Leistung noch verbessern kann. Ich konnte es nach einer Weile echt nicht mehr hören. Ich habe ja nichts dagegen, wenn man ein Hobby hat, aber es gibt noch andere Dinge im Leben. Naja, und Torin ist, glaube ich, der Spaßvogel in dieser Familie. Der kann es nicht lassen, die anderen bei jeder Gelegenheit mit irgendwelchen peinlichen Späßen zu quälen, also der ist auch nichts für mich. Vielleicht lerne ich ja beim Studium jemanden kennen, der besser zu mir passt.“
    „Bestimmt“, nickte ich und versuchte mir die vielen Dinge, die mir Liana soeben erzählt hatte, einzuprägen. Dann stand ich auf und zog sie zu einer der Tanzflächen. Die Musik war ausgesprochen gut. Der DJ kam garantiert aus einem angesagten New Yorker Club. Ich gab mich der Musik hin und ließ die Rhythmen durch meinen Körper wandern. Die Musik entfaltete ihre gewohnte Wirkung auf mich. Meine Anspannung lockerte sich und die lauten Beats donnerten durch meinen Kopf, leerten ihn und wälzten alle meine Zweifel platt. Magier, schoss es mir in den Sinn. Was sie wohl konnten? Bis jetzt hatte ich nicht bemerkt, dass Liana über besondere Kräfte verfügte. Je länger ich darüber nachgrübelte, umso mehr faszinierte mich dieser Gedanke. Musste Liana komplizierte Zaubersprüche lernen oder konnte sie einfach so mit einer lockeren Handbewegung einen Elefanten hervorzaubern?
    Ich war noch nicht einmal richtig warm, da verlangte Liana schon eine Pause und zog mich auf die Terrasse.
    „Du tanzt schon über eine Stunde und hast nicht mal eine Schweißperle auf der Stirn“, schnaufte sie und sank auf einen Stuhl. „Es ist immer wieder erstaunlich, was Musik mit dir anstellt.“ Liana fächerte sich Luft zu, während ich nur mit den Schultern zuckte. Wir waren nicht die einzigen auf der Terrasse und bevor ich mich versah, war Liana mit einer Schulfreundin in ein Gespräch über deren Urlaub auf Mallorca vertieft. Ich nickte den beiden zu und verzog mich wieder auf die Tanzfläche. Ich begann meinen Körper rhythmisch zu bewegen und diesmal vergaß ich dabei alles.

    Als ich registrierte, dass sich die Tanzfläche zu leeren begann, legte ich eine Pause ein. Wo

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