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Koenigsblut - Die Akasha-Chronik

Koenigsblut - Die Akasha-Chronik

Titel: Koenigsblut - Die Akasha-Chronik Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karola Loewenstein
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angestrengt die Augen zusammen und in meinen Kopf schossen sonnige Bilder aus unserem Eichenhain, in dem wir als Kinder ganze Tage verbracht hatten.
    „Ich sehe es“, lächelte ich. „Und wie weit reicht deine Sendeentfernung?“
    „Das ist ein Problem.“ Ihr Gesicht wurde ernst. „Im Moment wahrscheinlich nicht weiter als zwei Meter. Bis ich so weit komme wie meine Eltern, wird es wahrscheinlich Jahre dauern.“
    „Bis das bei mir zuverlässig klappt, muss mein Handy noch seinen Dienst tun“, erwiderte ich.
    „Das wird schon, nur Geduld! Jetzt lass mich den Brief deiner Mutter in Ruhe lesen. Hast du deine Unterlagen schon durchgesehen?“ Liana zeigte auf mein Begrüßungspaket, dass noch immer in der Ecke stand.
    „Noch nicht!“, erwiderte ich und ging zu dem Karton. Die Abiturprüfungen hatten meine Begeisterung für Fachbücher komplett zerstört und vor der Menge an Gesetzen und Verhaltensrichtlinien, die ich alle noch lesen sollte, hatte ich mich bis jetzt erfolgreich gedrückt. Unmotiviert öffnete ich den Karton. Zuerst nahm ich mir das Begrüßungspaket der Vereinten Magischen Union vor. Es enthielt ein Begrüßungsschreiben des amtierenden Primus Willibald Werner, der sich, obwohl er mich nicht persönlich kannte, sehr über mein Hinzukommen zur magischen Gemeinschaft freute, mir viel Spaß wünschte und mich ermahnte, die magische Ausbildung an der Universität Tennenbode ernst zu nehmen. Außerdem enthielt das Paket einen dicken Wälzer mit dem Titel „Handbuch zum Umgang mit nichtmagischen Bürgern“ und einen weiteren Wälzer mit dem Titel „Regeln und Umgangsformen für den modernen Magier“. Ich blätterte die Bücher mit den vielen Paragraphen kurz durch.
    „Hast du die alle gelesen?“, fragte ich Liana stirnrunzelnd.
    „Nicht alles, aber so grob habe ich mal durchgeschaut. Solltest du übrigens auch machen, du hast schließlich einen Eid abgelegt, dich an diese Regeln zu halten.“ Ich legte die Wälzer beiseite mit dem guten Vorsatz, heute Abend noch einmal hineinzuschauen und zog dann die Unterlagen von Tennenbode hervor.
    „Es geht schon am 1. September los?“, stellte ich erstaunt fest.
    „Ja, der Orientierungskurs für die Erstsemester startet früher.“ Liana sah von dem Brief auf.
    „Das heißt in nicht einmal zwei Wochen sind unsere Sommerferien zu Ende?“
    „Sei doch froh, du hast dich eh gelangweilt.“
    „Stimmt auch wieder.“ Ich zog einen Zettel heraus, auf dem der Hinweis stand, dass ich außer wetterfester Kleidung nichts mitzubringen brauchte. Gut, dass machte die Vorbereitung ziemlich unkompliziert. Ich studierte gerade ein Prospekt der „Umfangreichsten Sammlung magischen Wissens“, als meine Großmutter mit einem Paket in mein Zimmer kam. Schnell setzte sich Liana auf den Brief meiner Mutter.
    „Ich habe dein Geburtstagsgeschenk ganz vergessen“, lächelte sie mich an und reichte mir das Paket. Ungeduldig öffnete ich es und zog eine schwarze, lederne Jacke hervor, die einen ungewöhnlichen Schnitt hatte. Ich drehte sie hin und her und überlegte, ob ich einen wichtigen Trend verpasst hatte und man den oberen Rückenbereich jetzt nackt trug, als ich mich an Adam und seine schwarzen Flügel erinnerte. Mir dämmerte, dass dies eine flügeltaugliche Jacke in genau meiner Größe war.
    „Danke, das ist ja unglaublich. Ich darf fliegen“, jubelte ich, während ich mir die Jacke anzog. Sie passte perfekt. Das Leder fühlte sich weich an und schmiegte sich an mich wie eine zweite Haut.
    „Was ist das für ein Material?“, fragte ich neugierig, während ich die Oberfläche befühlte.
    „Das ist Wingtäubel-Leder“, sagte meine Großmutter.
    „Wing Was?“, fragte ich verdutzt.
    „Wingtäubel-Leder. Wingtäubel sind ziemlich dumme, schafgroße Landvögel, die nicht fliegen, aber hervorragend schwimmen können. Sie leben in großen Herden als Futter für die Drachen. Das Leder ist unglaublich. Es ist absolut wasserundurchlässig und windfest, temperaturausgleichend und…“
    „Drachen?“, unterbrach ich mit hoher Stimme. Bei dem Gedanken an riesige, feuerspeiende Urzeitungeheuer überkam mich Angst.
    „Ja“, sagte meine Großmutter ruhig. „Es sind sehr nette und intelligente Geschöpfe. Gut, ein wenig ungehobelt und ungestüm sind sie schon, aber du wirst sie ja schon bald kennenlernen.“
    „Wie bitte? Nett? Wie kann ein riesiges, feuerspeiendes Ungetüm nett sein?“, fragte ich mit hochgezogenen Augenbrauen.
    „Es sind wunderbare Wesen mit

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