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Königsfreunde (German Edition)

Königsfreunde (German Edition)

Titel: Königsfreunde (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isabell Schmitt-Egner
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so. Ich danke dir, Bela«, sagte Robin.
    »Ich hoffe, das war nicht zu viel für dich. Du bist noch sehr krank. Aber ich wollte, dass du es weißt, bevor du Entscheidungen triffst.« Bela stand auf.
    »Ich werde jetzt nachdenken und dann handeln«, sagte Robin. »Ich brauche etwas Zeit dafür. Bitte sag den anderen, dass ich jetzt eine Weile ganz allein nachdenken muss. Ich klingele, wenn ich etwas brauche.«
     
    Lange Zeit lag Robin in seinem Bett und starrte zur Zimmerdecke. Er versuchte seine Gedanken zu ordnen. Bela hatte sein Leben erneut durcheinandergebracht und jetzt mussten Entscheidungen fallen. Und das Verrückte war: Er hatte sich bereits entschieden. Nur wie er es angehen sollte, das konnte Robin noch nicht sagen. Er lag dort, grübelte und als er sich sicher war, klingelte er nach Salentin, der so schnell erschien, als hätte er stundenlang mit dem Türknauf in der Hand draußen gewartet. Robin erteilte seine Befehle und ließ sich dann erschöpft zurück in den Kissenberg sinken. Jetzt blieb ihm noch eine gute Stunde, um sich zu erholen.
    Als sich seine Tür einige Zeit später öffnete, schlug sein Herz schneller als sonst. Aber nach außen hin ließ er sich nichts anmerken. Zwei Wachen erschienen. Sie führten Marquard in ihrer Mitte.
    »Seid Ihr sicher, dass Ihr das wollt, Majestät?«, fragte Salentin.
    »Ja«, sagte Robin. »Lasst uns allein.«
    »Ihr wollt keine Wache abstellen lassen?« Salentin musterte Marquard misstrauisch von oben bis unten.
    »Nein. Geht bitte alle hinaus.«
    Salentin gab den Wachen ein Zeichen und alle verließen den Raum. Die Tür fiel ins Schloss. Marquard und Robin waren allein.
    Robin fiel auf, dass Marquard frische Kleider trug. Er hatte anweisen lassen, Marquard in sein Zimmer zu bringen, damit er sich waschen und umziehen konnte.
    »Ihr seid sehr unvorsichtig, Majestät«, sagte Marquard. »Ihr lasst einen verurteilten Verräter zu Euch, ohne Wachen in Eurer Nähe. Ich könnte Euch töten und durch den Geheimgang entkommen. Clara hat Euch sicher davon erzählt.«
    »Ja, ich weiß. Ich kenne mein eigenes Schloss nicht richtig«, sagte Robin.
    »Habt Ihr gar keine Angst?« Marquard kam etwas näher und Robin musterte ihn. Sein braunes Haar, das immer noch voll war, mit leicht grauen Stellen an den Schläfen. Seine hochgewachsene Statur und die gleichmäßigen Gesichtszüge.
    »Ich habe Angst. Aber nicht vor Euch persönlich«, sagte Robin.
    »Und wo ist Euer Messer, das Ihr hoffentlich unter den Kissen versteckt habt, wie ich es Euch lehrte?«
    »Da ist kein Messer. Ich habe es weggeworfen. Es liegt hinter dem Vorhang«, sagte Robin.
    Marquard trat an das Bett seines Königs heran.
    »Ich verstehe Euch nicht. Was soll das alles? Wollt Ihr mich auf die Probe stellen? Ihr liegt verletzt vor mir im Bett, unbewaffnet. Ihr seid mir ausgeliefert. Ich bin zum Tode verurteilt. Was hält mich davon ab, Euch einfach zu töten und zu entkommen?«
    »Sagt Ihr es mir, was Euch davon abhält«, sagte Robin. Marquard schaute auf ihn herab. Er schwieg.
    »Was hielt Euch damals auf, als ich auf dem Wagen lag? Wirklich das Pferd?«, fragte Robin.
    »Was sonst? Der Gaul wollte nicht still stehen.«
    »Ihr lasst Euch von einer Aufgabe abbringen, weil ein Pferd nicht still steht?« Robin sah zu ihm auf. In Marquards Gesicht arbeitete es.
    »Ich weiß es nicht.«
    »Und früher, was hat Euch in meiner Kindheit dazu gebracht, Euch um mich zu kümmern? Ihr wart mein einziger Freund«, sagte Robin. Marquard sog die Luft ein und wandte sich ab.
    »Sagt so etwas nicht. Das ist Unsinn.«
    »Es ist kein Unsinn. Ich war immer allein, aber zu Euch konnte ich gehen. Wisst Ihr noch, dass Ihr mich auf dem Arm getragen habt und mir den Pferdestall gezeigt habt?«, fragte Robin.
    »Ihr wart drei Jahre jung und ich wollte Euch beschäftigen. Das war alles. Ihr seid dann auf meinem Arm eingeschlafen, aufgrund Eurer Jugend. Das ist ungewöhnlich, dass Ihr Euch daran erinnert«, sagte Marquard.
    »Setzt Euch zu mir, Marquard«, sagte Robin. Langsam drehte sich Marquard um. Er zögerte. Aber Bela hatte Robin auf dieses Verhalten vorbereitet. Marquard fühlte sich schuldig und wies ihn deshalb ab.
    Marquard nahm auf dem Stuhl neben Robins Bett Platz.
    »Was wollt Ihr von mir, Majestät?«
    »Einen Neuanfang. Und Ihr seid auch nicht verurteilt. Alle Todesstrafen wurden ausgesetzt. Hat man Euch das nicht gesagt? Ich entscheide das neu, wenn ich wieder gesund bin.« Robin schloss kurz die Augen. Um ihn drehte

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