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Königsfreunde (German Edition)

Königsfreunde (German Edition)

Titel: Königsfreunde (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isabell Schmitt-Egner
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durchführbar war. Bela hatte sich nicht mehr blicken lassen, aber im Grunde konnte er auch nur beraten und Robin musste selbst entscheiden, was er tun wollte und konnte.
    »Bist du noch wach?«, flüsterte Clara. Zuerst geschah nichts, dann regte sich Robin unter dem Laken.
    »Ja«, antwortete er.
    »Hatte dein Alptraum heute was mit deiner Entführung zu tun?«, fragte Clara.
    »Zum Teil«, sagte Robin leise. Clara war sich unsicher, ob er darüber reden wollte.
    »Du weißt nicht, was du machen sollst, oder?«, flüsterte Clara.
    »Nein. Weiß ich noch nicht.« Robin rückte sich auf seinem Lager zurecht. Er seufzte.
    »Eigentlich will ich hierbleiben.«
    »Wirklich? Du willst nicht auf dein Schloss zurück?«
    »Das Schloss ist mir völlig gleich«, sagte Robin.
    »Wieso?«
    »Die haben meine Eltern umgebracht.«
    »Was?«
    »Davon hab ich geträumt. Und jetzt weiß ich es. Das gehörte alles dazu. Sie hatten keinen Unfall.«
    Clara schwieg betroffen. Sie hörte Robin tief und zitternd einatmen. Weinte er?
    »Ich wollte bei euch wohnen. Aber ich kann doch nicht die Mörder meiner Eltern davonkommen lassen«, sagte Robin.
    »Aber die werden wieder versuchen, dich umzubringen, wenn du zurückgehst«, flüsterte Clara und merkte zu ihrem Erstaunen, wie sehr sie dieser Gedanke erschreckte. Robin sollte sich nicht in Gefahr begeben.
    »Ja, auf jeden Fall. Ich muss jemanden finden, dem ich vertrauen kann.«
    »Und wie willst du das schaffen?«
    »Weiß ich noch nicht.« Robin drehte den Kopf und Clara sah seine Augen, die nach ihr im Dunkeln Ausschau hielten. Clara stützte sich auf dem Ellbogen auf.
    »Die können da alle mit drin stecken. Warum hat Johann dich verschont, was meinst du?«, fragte sie.
    »Vielleicht, weil er mich schon so lange kennt.«
    »Müsste er nicht wissen, wer dich loswerden will? Du könntest ihn fragen.«
    »Das wird er nicht sagen.«
    »Vielleicht doch.«
    »Sie werden ihn töten. Er verrät sie nicht. Nein, ich muss jemanden finden, der hinter mir steht und genügend Einfluss hat.«
    »Und wenn du den gefunden hast, was tust du dann? Willst du alle Verräter aufhängen?«, fragte Clara. Sie hatte wütend gesprochen und ein bisschen zu laut.
    »Das ist so üblich«, sagte Robin.
    »Das sind Menschen, die du da umbringst.«
    »Es sind Gesetzesbrecher.«
    »Schon mal überlegt, dass die ihre Gründe haben könnten?«, sagte Clara und im selben Moment tat es ihr leid. Robins Eltern waren tot, das konnte er seinen Feinden nicht vergeben. Sie selbst hätte es auch nicht getan.
    »Tut mir leid«, flüsterte sie. Robin lag stumm da und sagte nichts. Clara lauschte eine Weile.
    »Sagst du jetzt nichts mehr?«, fragte sie ins Dunkel. Keine Antwort. Leise schob sie ihre Decke zurück und stieg aus dem Bett. Auf Zehenspitzen schlich sie zu Robin hinüber, der ihr den Rücken zudrehte. Das Mondlicht fiel auf sein Gesicht und Clara sah die Trauer in seinen Zügen. Robin bemerkte sie und sofort fuhr seine Hand über seine Augen, um die Tränen fortzuwischen. Mit schlechtem Gewissen ließ sich Clara neben seinem Lager nieder. Manchmal war sie wirklich ein Trampel, und das wusste sie auch. Erst denken, dann reden, das hatte ihr Vater schon tausend Mal gesagt.
    »Ich hab es nicht so gemeint«, flüsterte sie. »Ich würde nie sagen, dass man deinen Eltern das zu Recht angetan hat.«
    Robin gab ein Geräusch von sich, das wie ein trauriger Seufzer klang. Clara zögerte, dann legte sie ihre Hand auf seinen Oberarm. Robin zuckte leicht zusammen, stieß sie aber nicht weg. Die Wärme seiner Haut drang durch den Stoff, Clara konnte sie fühlen. Es war merkwürdig, Robin zu berühren. Sie konnte nicht genau sagen, woran das lag. Er war der König des ganzen Landes und lag hier zusammengerollt und traurig vor ihr. Allein diesen Widerspruch konnte sie innerlich nicht sortieren. Bestimmt war es bei Hofe verboten, den König anzufassen. Sicher wurde man bestraft, wenn man es tat. Und deshalb konnte auch niemand dem König Trost spenden. Wie oft hatte Robin wohl allein und traurig in seinem Bett gelegen, ohne dass jemand nach ihm sah?
    Clara strich beruhigend über seinen Arm, wie ihre Mutter es tat, wenn es ihr selbst schlecht ging. Robin lag ganz still und starrte geradeaus.
    »Willst du lieber allein sein?«, fragte Clara leise. Fast erwartete sie, dass Robin nicht antworten würde, aber dann sagte er: »Nein.«
    Er seufzte wieder tief.
    »Dann bleibe ich noch ein bisschen hier, wenn du willst«, sagte Clara. Robin

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