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Königsklingen (First Law - Band 3)

Königsklingen (First Law - Band 3)

Titel: Königsklingen (First Law - Band 3) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joe Abercrombie
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Bündel von Dokumenten zum Schreibtisch. »Und diese Schriftstücke hier sind ebenfalls an Sie gerichtet.«
    Mauthis betrachtete sie unbewegt. »Ja ... ja ... ja ... ja ... diese hier müssen alle nach Talins ...« Glokta wartete nicht, bis man ihm einen Platz anbot.
Und ich habe schon
    viel zu lange Schmerzen, als dass ich vorgeben wollte, es sei nicht so.
Er machte einen ruckartigen Schritt und sank auf den nächsten Stuhl, und steifes Leder knirschte unbequem unter seinem schmerzenden Hintern.
Aber es wird wohl genügen.
    Die Papiere knisterten, als Mauthis sie durchblätterte, und seine Feder kritzelte seinen Namen unter jedes Schriftstück. Beim letzten hielt er inne. »Ach nein. Das hier muss sofort eingefordert werden.« Er streckte die Hand aus, ergriff einen Stempel, dessen hölzerner Griff durch lange Jahre des Gebrauchs schon blank poliert war, und schaukelte ihn vorsichtig auf einem roten Stempelkissen hin und her. Der Stempel donnerte mit erschreckender Endgültigkeit auf das Papier.
Wird mit diesem Stempeldruck vielleicht das Leben eines Kaufmanns ausgelöscht? Bedeutet er Ruin und Verzweiflung, obwohl mit derart leichter Hand aufgebracht? Stehen deshalb Ehefrau und Kinder auf der Straße? Hier gibt es kein Blut und keine Schreie, und dennoch werden Männer hier ebenso vernichtet wie im Haus der Befragungen, und das mit wesentlich weniger Mühe.
    Gloktas Augen folgten dem Schreiber, der mit seinen Dokumenten wieder nach draußen eilte.
Oder war es vielleicht nur eine Rechnung über zehn Bruch, die abgewiesen wurde? Wer weiß das schon?
Die Tür wurde leise geöffnet und mit dem sanftesten Klicken wieder ins Schloss gezogen.
    Mauthis richtete schnell noch die Feder, die er niedergelegt hatte, an der Kante seines Schreibtisches aus, dann wandte er sich Glokta zu. »Ich bin Ihnen sehr dankbar, dass Sie so schnell erschienen sind.«
    Glokta schnaubte. »Der Ton Ihrer Nachricht ließ ein längeres Zögern nicht ratsam erscheinen.« Er verzog gequält das Gesicht, als er sein schmerzendes Bein mit beiden Händen hob und seinen dreckigen Stiefel auf den Stuhl neben sich legte. »Ich hoffe, Sie werden mir Ihrerseits den Gefallen tun und sofort zur Sache kommen. Ich habe ausgesprochen viel zu tun.«
Ich muss Magi zerstören
    und Könige vom Thron stoßen, und wenn ich das eine oder das andere nicht vollbringe, dann habe ich eine dringende Verabredung, um mir die Kehle durchschneiden und mich ins Meer werfen zu lassen.
    Mauthis’ Gesicht blieb völlig ausdruckslos. »Wieder einmal muss ich feststellen, dass meine Vorgesetzten mit der Richtung ihrer Untersuchungen nicht zufrieden sind.«
    Ach, tatsächlich?
»Ihre Vorgesetzten sind Männer mit großen Taschen und kleiner Geduld. Was nun ist ihrer zarten Empfindsamkeit gegen den Strich gegangen?«
    »Ihre Nachforschungen hinsichtlich der Abstammung unseres neuen Königs, Seiner erhabenen Majestät Jezals des Ersten.«
    Glokta fühlte, wie sein Auge zuckte, und er drückte eine Hand dagegen, während er bitter an seinen Zähnen saugte.
    »Vor allem Ihre Nachforschungen bezüglich der Person von Carmee dan Roth, den Umständen ihres frühen Verscheidens und der engen Freundschaft zu unserem vorherigen König, Guslav dem Fünften. Komme ich dem Punkt nun nahe genug für Ihren Geschmack?«
    Ein bisschen zu nahe, näher als mir lieb ist, um ehrlich zu sein.
»Mit diesen Untersuchungen wurde gerade erst begonnen. Es überrascht mich, dass Ihre Vorgesetzten so gut informiert sind. Haben sie ihre Informationen aus einer Kristallkugel oder einem Zauberspiegel?«
Oder von jemandem im Haus der Befragungen, der den Mund nicht halten kann? Oder vielleicht sogar von jemandem, der mir noch näher steht?
    Mauthis seufzte, oder zumindest ließ er ein wenig Luft aus seinem Mund strömen. »Ich habe Ihnen gesagt, Sie sollten davon ausgehen, dass sie alles wissen. Sie werden feststellen, dass es sich dabei nicht um eine Übertreibung handelt, vor allem, wenn Sie versuchen sollten, sie zu hintergehen. Ich würde Ihnen von einer solchen Lösung strengstens abraten.«
    »Sie können mir glauben«, brummte Glokta durch zusammengepresste Lippen, »dass mich die Abstammung unseres Königs nicht im Geringsten interessiert, aber Seine Eminenz hat es so angeordnet und wartet gespannt auf meinen Bericht. Was soll ich ihm sagen?«
    Mauthis blickte ihn mit mitfühlendem Gesichtsausdruck an.
Mit so viel Mitgefühl, wie ein Stein einem anderen zeigen mag.
»Meine Auftraggeber interessiert es

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