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Königsklingen (First Law - Band 3)

Königsklingen (First Law - Band 3)

Titel: Königsklingen (First Law - Band 3) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joe Abercrombie
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anstarrte. »Sie würden es nicht wagen, Hand an mich zu legen!«
    »Glücklicherweise, denke ich, wird das auch gar nicht nötig sein, aber das wird sich noch herausstellen.« Er deutete auf die Gräfin. »Ergreifen Sie diese Frau.«
    Die zwei schwarz maskierten Männer trampelten über den dicken Teppich. Einer rückte mit übertriebener Vorsicht einen Stuhl aus dem Weg.
    »Nein!« Die Königin sprang auf und packte Schaleres Hand. »Nein!«
    »Ja«, sagte Glokta.
    Die zwei Frauen wichen zurück und klammerten sich aneinander. Terez trat vor und schützte die Gräfin mit ihrem Körper, die Zähne warnend gebleckt, als sich die beiden großen Schatten näherten.
Beinahe rührend, wie sehr sie offensichtlich aneinander hängen – wenn man denn überhaupt noch berührt werden könnte.
»Ergreifen Sie sie. Aber bitte, keine Spuren von Gewalt an der Königin.«
    »Nein!«, schrie Terez. »Das wird Sie Ihren Kopf kosten! Mein Vater ... mein Vater ist ...«
    »Wieder auf dem Weg nach Talins, und ich bezweifle ohnehin, dass er für Ihre Freundin seit Kindertagen einen Krieg anzetteln würde. Sie wurden verkauft und bezahlt, und Herzog Orso wirkte auf mich nicht wie ein Mann, der ein Geschäft im Nachhinein neu aushandeln möchte.«
    Die zwei Männer und die zwei Frauen waren im äußersten Winkel des Zimmers in einem unbeholfenen Tanz vereint. Einer der Praktikalen packte die Gräfin am Handgelenk und entwand sie dem klammernden Griff der Königin, zwang sie dann auf die Knie und ließ ein paar schwere Handschellen zuschnappen. Terez kreischte, schlug, krallte und trat nach dem anderen, aber sie hätte ihre Wut ebenso gut an einem Baum auslassen können. Der riesige Mann bewegte sich kaum, und seine Augen verrieten ebenso wenig Gefühl wie die Maske, die seine untere Gesichtshälfte verbarg.
    Glokta stellte fest, dass er beinahe lächelte, während er die hässliche Szene beobachtete.
Ich mag ja verkrüppelt und hässlich und ständig von Schmerz geplagt sein, aber die Erniedrigung schöner Frauen zählt zu den Vergnügungen, die ich immer noch genießen kann. Heute arbeite ich mit Drohungen und Gewalt anstatt wie früher mit zarten Worten und Versprechungen, aber dennoch. Es macht beinahe immer noch genauso viel Spaß wie damals.
    Der eine Praktikal zerrte einen Leinensack über Schaleres Kopf, der ihre Schreie in Schluchzer verwandelte, dann führte er sie hilflos durchs Zimmer. Der andere blieb kurz noch stehen und sorgte dafür, dass die Königin aus ihrer Ecke nicht entfliehen konnte. Dann ging auch er zur Tür. Auf dem Weg nahm er den Stuhl, den er beiseite geräumt hatte, und stellte ihn wieder an genau denselben Platz, an dem er sich zuvor befunden hatte.
    »Ich verfluche Sie!«, kreischte Terez in den höchsten Tönen, und ihre geballten Fäuste bebten, als sich die Tür sanft schloss und sie beide allein waren. »Ich verfluche Sie, Sie abartiger Bastard! Wenn Sie ihr auch nur ein Haar krümmen ...«
    »Dazu wird es wohl nicht kommen. Denn Sie halten schließlich die Mittel zu ihrer Rettung in Ihren Händen.«
    Die Königin schluckte, und ihre Brust hob sich. »Was muss ich tun?«
    »Ficken.« Das Wort klang in der schönen Umgebung doppelt so hässlich. »Und Kinder bekommen. Ich werde der Gräfin sieben Tage in Dunkelheit gewähren, in denen sie nicht belästigt wird. Wenn ich am Ende dieser Woche nicht vernehme, dass Sie den Schwanz des Königs jede Nacht zum Glühen gebracht haben, dann werde ich sie meinen Praktikalen vorstellen. Die armen Jungs. Sie haben so wenig Gelegenheit, sich auszutoben. Zehn Minuten für jeden sollten reichen, aber im Haus der Befragungen gibt es ja sehr viele von ihnen. Ich vermute, wir könnten Ihre Freundin seit Kindertagen ohne weiteres Tag und Nacht beschäftigen.«
    Entsetzen zuckte über Terez’ Gesicht.
Und wie auch anders? Das ist selbst für mich ein Abstieg in äußerst tiefe Niederungen.
»Und wenn ich tue, was Sie verlangen?«
    »Dann wird die Gräfin es sicher und bequem haben. Sobald Sie nachweislich ein Kind tragen, werde ich sie zu Ihnen zurückkehren lassen. Dann kann es gern so weitergehen wie bisher, während Sie in anderen Umständen sind. Zwei Jungen, als Erben, zwei Mädchen, die später gut verheiratet werden können, und dann sind wir miteinander fertig. Der König kann sich dann anderweitig amüsieren.«
    »Aber das wird Jahre dauern!«
    »Sie könnten in drei oder vier Jahren damit durch sein, wenn Sie ihn wirklich hart reiten. Und Sie könnten

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