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Königsklingen (First Law - Band 3)

Königsklingen (First Law - Band 3)

Titel: Königsklingen (First Law - Band 3) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joe Abercrombie
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»Haben Sie eine Ahnung, wie müde ich bin? Oder wie viel ich zu tun habe? Der Schmerz, den ich jeden Morgen beim Aufstehen empfinde, macht einen gebrochenen Mann aus mir, noch bevor der Tag begonnen hat, und der jetzige Augenblick ist für mich besonders anstrengend. Daher ist es mir vollständig gleichgültig, ob Sie weiterhin gehen, ob Sie sehen oder für den Rest Ihres unglaublich kurzen, unglaublich schmerzerfüllten Lebens Ihre Scheiße bei sich behalten können. Habe ich mich klar ausgedrückt?«
    Der Wegkundige sah mit großen Augen zu Frost empor, der ihn wie ein übergroßer Schatten überragte. »Ich verstehe«, flüsterte er.
    »Gut«, sagte Severard.
    »Fffehr gupp«, sagte Frost.
    »Wirklich sehr gut«, sagte Glokta. »Berichten Sie mir, Bruder Langfuß, zählt zu Ihren bemerkenswerten Talenten auch eine übermenschliche Widerstandskraft gegen Schmerz?«
    Der Gefangene schluckte. »Das kann ich nicht behaupten.«
    »Dann sind die Regeln unseres Spiels ganz einfach. Ich stelle eine Frage, und Sie beantworten diese, und zwar korrekt und vor allem kurz und knapp. Ist das klar?«
    »Ich verstehe vollkommen. Ich rede nur, um mich in aller Kürze ...«
    Frosts Faust prallte in seinen Bauch, und er klappte mit hervorquellenden Augen zusammen. »Verstehen Sie«, zischte Glokta, »dass Ihre Antwort eben einfach
Ja
hätte lauten sollen?« Der Albino ergriff den Fuß des keuchenden Wegkundigen und zerrte ihn auf den Amboss.
Oh, kaltes Metall an der empfindlichen Fußsohle. Wirklich unangenehm, aber es könnte noch so viel schlimmer werden. Und irgendetwas lässt mich ahnen, dass es wohl auch noch so kommen wird.
Frost ließ eine Schelle um Langfuß’ Knöchel zuschnappen.
    »Ich muss mich für die Einfallslosigkeit entschuldigen«, seufzte Glokta. »Zu unserer Verteidigung kann ich nur anführen, dass es so schwierig ist, sich jedes Mal wieder etwas Neues auszudenken. Ich meine, den Fuß eines Mannes mit einem Vorschlaghammer zu zerschmettern, das ist so ...«
    »Fffampawieloff?«, schlug Frost vor.
    Glokta hörte ein kurzes Auflachen, das hinter Severards Maske hervordrang, und er spürte, dass sich auch sein Mund zu einem Grinsen verzog.
Er hätte wirklich ein Possenreißer werden sollen, kein Folterknecht.
»Phantasielos! Ganz genau. Aber machen Sie sich keine Sorgen. Sollten wir nicht bekommen haben, was wir brauchen, nachdem wir unterhalb Ihrer Knie alles zu Brei geschlagen haben, dann werden wir sehen, ob uns für den Rest Ihrer Beine nicht noch etwas Besseres einfällt. Wie hört sich das an?«
    »Aber ich habe nichts getan!«, kreischte Langfuß, der gerade wieder zu Atem kam. »Ich weiß nichts! Ich habe ...«
    »Vergessen Sie ... das alles. Es ist jetzt bedeutungslos.« Glokta lehnte sich langsam und bedrohlich nach vorn und ließ dabei die Spitze des Hammerkopfes sanft gegen das Eisen neben dem Fuß des Navigators klopfen. »Ich möchte, dass Sie Ihre ganze Aufmerksamkeit ... auf meine Fragen ... und auf Ihre Zehen ... und auf diesen Hammer richten. Aber machen Sie sich keine Sorgen, wenn Ihnen das jetzt noch nicht leicht fällt. Glauben Sie mir – wenn der Hammer einmal trifft, dann wird es für Sie kein Problem sein, alles andere aus Ihren Gedanken zu verbannen.«
    Langfuß starrte auf den Amboss, und seine Nasenflügel bebten, als er hastig ein- und ausatmete.
Endlich wird ihm bewusst, in welch ernster Lage er sich befindet.
    »Nun zu den Fragen«, sagte Glokta. »Sie sind mit dem Mann bekannt, der sich selbst als Bayaz, Erster der Magi, ausgibt?«
    »Ja! Bitte! Ja! Bis vor kurzem war er mein Dienstherr.«
    »Gut.« Glokta regte sich in seinem Stuhl und versuchte, eine bequemere Haltung zu finden, während er sich nach vorn beugte. »Sehr gut. Sie haben ihn auf einer Reise begleitet?«
    »Ich fand für ihn den richtigen Weg!«
    »Was war Ihr Ziel?«
    »Die Insel Schabulyan am Ende der Welt.«
    Glokta ließ den Kopf des Hammers wieder gegen den Amboss klopfen. »Ach, kommen Sie, kommen Sie. Das Ende der Welt? Das ist doch wohl nur reine Phantasie?«
    »Es ist wahr! Es ist wahr! Ich habe es gesehen! Mit meinen eigenen Füßen stand ich auf dieser Insel!«
    »Wer reiste mit Ihnen?«
    »Einer war ... Logen Neunfinger, aus dem fernen Norden.«
    Ah ja, der mit den Narben und den fest zusammengepressten Lippen.
»Ferro Maljinn, eine Kanteserin.«
Die, mit der unser Freund Superior Goyle so viel Ärger hatte.
»Jezal dan Luthar, ein ... ein Offizier der Union.«
Ein aufgeblasener Dummkopf.
»Malacus Quai,

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