Koenigsmoerder
Palast sein. Wir werden beide dort sein, und der Falke des Hauses Jarralt wird stolz auf den Dächern wehen. Aber bis dahin möchte ich, dass du Dorana verlässt und auf unser Landgut gehst, wo du in Sicherheit sein wirst und dich um unsere Söhne kümmern kannst.«
»Warum wäre ich hier nicht in Sicherheit? Du bist der König!«
»Ich weiß«, sagte er und drehte sich lächelnd um. »Aber bis der Verräter Asher tot ist, wird die Stadt voller Olken aus allen Winkeln des Königreichs sein, die herkommen, um ihn sterben zu sehen, und sie alle werden zweifellos unglücklich mit den Sperrstunden und den anderen Einschränkungen sein, die ich aufgrund seiner Verderbtheit verhängen musste.«
Sie zog einen Schmollmund. »Wen schert es, ob sie unglücklich 310
sind? Sie haben die Pflicht, dir ohne Frage zu gehorchen, und wenn sie es nicht tun, sollte man sie verhaften!«
»Und genau das wird auch geschehen, meine Liebe. Aber du hast mir selbst erzählt, dass diese Angelegenheit das Personal durcheinandergebracht hat, und es wird noch schlimmer werden, bevor es besser wird. Auf dem Land wird es einen solchen Aufruhr nicht geben. Außerdem«, fuhr er fort und tätschelte ihr die Wange, »muss ich mich auf meine neuen, wichtigen Pflichten konzentrieren, und du weißt doch, wie sehr du mich ablenkst.«
Diese Bemerkung war Wasser auf den Mühlen der dummen Kuh. »Oh, Conroyd, Liebster...«
»Also, mein Herz, du wirst gehen? Um mir eine Freude zu machen?«
»Und was ist mit meiner Freude?«, gab sie zurück und verschränkte die Arme vor der Brust. »Ich mag das Land nur im Sommer, außerdem will ich diesen schrecklichen Asher sterben sehen.«
Er verlor die Geduld und schnippte vor ihrem mürrischen Gesicht mit den Fingern. »Gehorsam.« All der lebhafte Protest verebbte, und sie wurde bleich und fügsam und vor allem still.
Wie schade, dass er nicht jeden anderen Doranen im Königreich auf diese Weise verzaubern konnte. Es hätte ihm die Dinge so viel leichter gemacht.
Bedauerlicherweise war das unmöglich. Er würde einen anderen Weg finden müssen. Es war absolut unerlässlich, dass er so viele Doranen wie nur möglich aus der Stadt fortschaffte; je weniger Magier er um sich hatte, umso besser war es, denn selbst die Ungeübtesten unter ihnen würden den Verfall der Mauer langsam bemerken.
Vorausgesetzt natürlich, dass er ihren Untergang bewirken konnte. Ohne die Unterstützung durch Wettermagie würde die Mauer irgendwann fallen, aber das würde zu lange dauern. Und in der Zwischenzeit würden zu viele Fragen gestellt werden.
Die Doranen, seien sie nun Schafe oder nicht, würden bemerken, dass er sich nicht als Wettermacher betätigte. Holze würde gewiss aktiv werden und Beweise für seine Fähigkeiten und die Ernennung eines Ersatzes für den toten Durm verlangen. Und wenn
311
er unzufrieden war, würde er zweifellos die Magier des Königreichs gegen ihn aufwiegeln.
Es gab nur eine einzige Lösung. Er musste einen Weg finden, um Barls Willen zu durchkreuzen. Um ihre elende Wettermagie in sich aufzunehmen und ihre Mauer von innen heraus zu zerstören.
Denn wenn er das nicht tat...
Doch immer eins nach dem anderen. Er wandte sich wieder zu Conroyds Gemahlin um. »Du brichst zu unserem Landsitz auf, Ethienne. Freiwillig und mit Begeisterung, erpicht darauf, Vorbereitungen für die Schaffung eines neuen doranischen Hofes zu treffen.« Ein glücklicher Gedanke kam ihm, und er lachte laut auf. »Und mehr noch: Sobald du auf dem Gut ankommst, wirst du so viele Doranen aus der Stadt dorthin einladen, wie du unterbringen kannst, damit sie dir bei diesen Vorbereitungen helfen. Mach einen königlichen Erlass daraus. Das wird dir gefallen, und sie werden es nicht wagen, die Einladung abzulehnen.«
Ethienne nickte, vernunftlos und lächelnd. »Natürlich, Conroyd. Was immer du sagst, mein Lieber.«
Es würden natürlich nicht alle Doranen fortgehen. Einige der verdammten Ratsmitglieder würden bleiben, königlicher Erlass hin, königlicher Erlass her.
Conroyds Freunde würden gewiss bleiben. Aber viele würden Ethiennes Ruf folgen, begierig auf die Chance, sich für das neue Herrscherhaus unverzichtbar zu machen.
Und das würde ihm die Zeit und den Raum geben, die er brauchte, um einen Weg zu ersinnen, wie er Barls Schutzwälle gegen ihn umgehen konnte. Wie er ihre Mauer und ihr Königreich ein und für alle Mal zerstören konnte.
Veiras Küche war klein und behaglich. Die Wände waren in einem Buttergelb
Weitere Kostenlose Bücher