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Können diese Augen lügen?

Können diese Augen lügen?

Titel: Können diese Augen lügen? Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A Larkin
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Hölle mit dir, Diane!«, brüllte ich laut genug, um das Stimmengewirr im Nebenraum verstummen zu lassen. » Ich habe es satt! Ich habe es satt, dass sich alle überschlagen, um nur ja Janies Gefühle nicht zu verletzen, und ich habe es satt, dass niemand Rücksicht auf mich nimmt. Das hier«, ich deutete zur Tür, » war wichtig für mich. Er war wichtig für mich, und ich habe ihn gehen lassen, weil du sauer warst, weil ich meine Gäste nicht begrüßt habe! Was willst du mir denn noch alles wegnehmen, Diane?«
    » Mach jetzt bitte keine Szene«, zischte Diane.
    » Du hast die Szene heraufbeschworen.« Ich fuchtelte mit dem Finger vor ihrem Gesicht herum. » Du und niemand sonst.« Ich stürmte aus der Küche in die Garage und knallte die Tür hinter mir zu.
    Aber ich konnte nicht wegfahren. Selbst wenn ich nicht so betrunken gewesen wäre, hätten mir sechs oder sieben Autos in der Auffahrt den Weg versperrt.
    Also straffte ich mich, hob den Kopf, so gut es mir möglich war, und kehrte in die Küche zurück.
    Diane lehnte noch immer rauchend an der Theke. » Was für ein Auftritt«, stellte sie lakonisch fest, dabei blies sie Rauch in meine Richtung.
    » Leck mich, Diane.« Die Worte kamen mir erstaunlich leicht über die Lippen. Ich hatte ihr das schon so oft sagen wollen, aber die Beschimpfung war mir immer im Hals steckengeblieben.
    » Wie bitte?« Sie zupfte mit den Nägeln ein Hundehaar von ihrem Rock.
    » Ich sagte, leck mich, Diane«, wiederholte ich so laut und langsam, als wäre sie schwerhörig. Die Unterhaltung im Nebenraum erstarb erneut. » Und du hast mich schon beim ersten Mal verstanden.« Ich brachte es nicht fertig, meine Stimme zu dämpfen. » Warum musst du mir immer alles verderben?« Meine Stimme überschlug sich, aber ich konnte mir einfach keinen Einhalt gebieten. » Ich habe nicht viel, Diane. Ich habe nicht viel, und du nimmst es mir weg, als würde es dir zustehen. Als würde dir die ganze Welt gehören. Aber ich gehöre dir nicht, verdammt noch mal!« Ich merkte erst, dass ich weinte, als mir eine Träne über das Kinn rann. Ich wischte sie mit meiner unversehrten Hand weg. » Ich bin nicht dein Eigentum, Diane.« Jetzt brüllte ich nicht mehr, denn ich hörte meiner Stimme an, wie betrunken ich war. » Ich bin nicht dein Eigentum, Diane«, wiederholte ich noch einmal, nur um meine Worte zu hören. Sie zogen sich hin wie Sirup und schienen zu schmelzen wie Butter auf einem heißen Pfannkuchen.
    Diane warf ihre noch brennende Zigarette in die Spüle und zündete sich die nächste an. Ihre Hände zitterten.
    Die Milch und der Whisky begannen, sich in meinem Magen zu drehen. Ich rannte aus der Küche. Auf der Treppe zum Bad stolperte ich zweimal.
    Ich stützte die Arme auf den Toilettensitz und übergab mich zweimal. Mein Magen brannte, und vor meinen Augen verschwamm alles. Ich legte den Kopf auf den Rand der Toilette, aber da ich nicht gründlich genug sauber gemacht hatte, schlug mir ein säuerlicher, modriger Geruch entgegen.
    Dann lehnte ich mich gegen die Wanne und schloss die Augen. Ich hörte Schritte und Pfotenklicken, dann wurde die Badezimmertür geöffnet. Joe kam herein und leckte meine Wange.
    » Jemand hat sich Sorgen um dich gemacht«, sagte Agnes.
    Ich schlang die Arme um Joes Hals und lauschte seinem Hecheln.
    » Alles in Ordnung, Vannie?« Agnes zog mein Handtuch vom Halter und hielt eine Ecke unter den Wasserhahn, dann kniete sie sich neben mich und stöhnte leise, als ihre Knie den Boden berührten. » Werde nur nicht alt, Van«, meinte sie. » Das ist wirklich kein Zuckerschlecken.« Sie schob sich näher an die Wanne heran, um sich dagegenlehnen zu können.
    » Ich bin völlig betrunken, Agnes«, gestand ich, während sie mir das Gesicht abrieb. Der Frotteestoff war hart, und sie rieb ziemlich fest. Dann spülte sie das Handtuch aus und klopfte auf ihr Bein. Ich legte den Kopf in ihren Schoß. Ihr Oberschenkel glich einem gut gefüllten Kissen. Joe schob den Kopf auf ihr anderes Bein.
    » Ich habe alles verdorben«, murmelte ich.
    » Es ist deine Party, also wein, wenn du möchtest.« Sie strich mir das Haar aus dem Gesicht.
    » Es ist Janies Party.«
    » Es war nicht fair von ihnen, dich dazu zu zwingen.« Sie kraulte Joes Ohren.
    Ich dachte an Alex, der in der Küche gestanden hatte wie ein Hirsch im Scheinwerferlicht. » Ich glaube, ich liebe ihn. Oder ich hätte es gern getan.«
    » Peter ist nicht gut genug für dich«, erwiderte Agnes. » Er ist mein Neffe,

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