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Können diese Augen lügen?

Können diese Augen lügen?

Titel: Können diese Augen lügen? Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A Larkin
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fragte sie, dabei griff sie nach Joes Akte. Mir fiel auf, dass sie ihn gegenüber der Pudeldame Dr. Brandt, mir gegenüber aber Alex genannt hatte.
    » Ja, aber nicht genau.« Ich kramte in meiner Tasche nach meiner Kreditkarte und ließ dabei Joes Leine fallen. Joe rannte auf die andere Seite des Wartezimmers und sprang auf die Bank, damit er aus dem Fenster schauen konnte.
    » Ich hole Ihnen Joes Rezept.« Sie verschwand im hinteren Raum.
    Peter legte einen Arm um meine Schulter, beugte sich zu mir und flüsterte: » Ich gehe mal eben zum Klo.«
    » Kann das nicht warten?«
    » Nein.«
    » Den Gang runter und dann rechts.«
    Er drückte meinen Arm, dann gab er mich frei.
    » Ist das Ihr Freund, Van?«
    Mindy kam mit einer großen grünen Tablettenflasche zurück und sah Peter gerade noch hastig verschwinden. Ihre Stimme klang verkniffen.
    » Nein, Peter ist nur ein Freund«, sagte ich. » Er ist mit meiner Freundin Jane verheiratet.«
    » Es ist nett von ihm, dass er Sie begleitet«, meinte sie zögernd. Es sah aus, als würde sie Puzzleteilchen im Kopf zusammensetzen. Ich fragte mich, wie viel sie wusste.
    Sie schüttelte die Tablettenflasche. » Okay, Sie müssen Joe zweimal täglich zwei davon geben. Wissen Sie, wie?«
    Ich schüttelte den Kopf. Nein.
    » Okay, schauen wir mal.« Sie warf einen Blick auf das Etikett. » Die können Sie ihm mit Futter verabreichen, also stecken Sie sie einfach in ein Stück Käse. Kennen Sie diese amerikanischen Scheiben? Die einzeln verpackten?«
    » Ja.«
    » Wickeln Sie die Pillen einfach darin ein. Das mache ich auch immer. Dann müsste er sie problemlos schlucken.« Sie reichte mir die Flasche. » Wenn es nicht klappt, rufen Sie mich an, und ich erkläre Ihnen dann, was Sie tun müssen.« Sie zwinkerte mir zu, und wir sahen uns einen Moment lang an. » Keine Sorge. Es wird alles gut werden.« Sie tippte sich mit dem Finger gegen die Nase. » Ich habe ein Gespür für solche Dinge.«
    » Danke.« Ich drehte die Flasche zwischen den Fingern. Ich wusste nicht, ob sich ihre Worte auf die Tabletten bezogen hatten.
    » Es ist schön, dass die Sonne wieder scheint«, brach sie das Schweigen, während sie meine Kreditkarte durch das Lesegerät zog. » Dann bin ich immer gleich viel fröhlicher.«
    » Ich kann Sie mir gar nicht anders als fröhlich vorstellen«, entfuhr es mir.
    » Oh, danke, Savannah.« Sie strahlte und entblößte perfekte Perlenzähne. Dann hielt sie die Kreditkartenquittung an die Ecke des Rezepts und griff nach ihrem Tacker. » Das ist lieb, so etwas zu sa…«
    Ein knarrendes Geräusch ertönte, dann wurde eine Tür zugeschlagen. Mit voller Wucht.
    » Wenn ich Ihre Meinung hören will, frage ich Sie!«, brüllte Alex.
    Mindy erstarrte mit dem Tacker in der einen und dem Rezept in der anderen Hand. Im Gang erklangen Schritte. Peter kam mit gesenktem und hochrotem Kopf auf uns zu.
    » Was hast du gemacht?« Ich griff nach Joes Leine.
    » Wir sollten gehen.«
    Mindy betätigte endlich den Tacker und reichte mir die Papiere. » Machen Sie sich noch einen schönen Tag, okay?« Sie rang sich ein Lächeln ab und tippte sich wieder mit dem Finger gegen die Nase. » Bye, Joey.«

40
    » Was hast du da angerichtet?« Ich schlug die Autotür so fest zu, dass der Knall in meinem Kopf widerhallte. » Hast du in den verdammten Flur geschissen, Peter?«
    » Sei nicht so vulgär«, rügte Peter.
    » Vulgär?« Meine Hände zitterten so stark, dass es mir nicht gelang, den Schlüssel ins Zündschloss zu schieben. Ich gab die fruchtlosen Versuche auf und schlug auf das Lenkrad. » Oder was war sonst los? Ich kapiere nämlich nicht, wie es möglich ist, dass du aufs Klo gehen willst und das damit endet, dass Alex dich anschreit.«
    Joe nahm unser Gebrüll unbeeindruckt zur Kenntnis, bemühte sich aber, Peter beiseitezuschieben, um den Vordersitz zurückzuerobern.
    » Van, ich habe versucht…«
    » Weißt du was? Du… ach, halt einfach den Mund.« Ich schämte mich dafür, ihn anzukeifen, nachdem er sich während der letzten beiden Tage so um mich bemüht hatte, aber er hatte seine Grenzen eindeutig überschritten, und ich war wütend auf ihn. Nach einem weiteren Versuch gelang es mir, den Schlüssel ins Zündschloss zu stecken. Ich setzte aus der Parklücke heraus und trat hart auf die Bremse, ehe ich den Drive-Gang einlegte. Joes Pfoten glitten vom Armaturenbrett. Ich legte den Parkgang ein und den Kopf auf das Lenkrad. » Ich glaube, es ist besser, wenn du fährst.« Ich zog

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