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Kohärenz 01 - Black*Out

Titel: Kohärenz 01 - Black*Out Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Eschbach
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Tauchten Bäume auf. Ein Halt an einer Tankstelle, aber diesmal blieb Christopher wieder im Wagen, ließ sich etwas zu essen mitbringen.
    Werbeplakate entlang der Straße. Telefonleitungen. Stromkabel. Einkaufszentren, Werkstätten, Imbissbuden.
    Doch irgendwann verschwand das alles, und nur die Straße blieb übrig. Die Straße, karge Steppe rechts und links und ein Himmel voller Wolken, die sich mächtig auftürmten.
    Kyle ließ dem Pick-up immer mehr Vorsprung, je weniger andere Autos ihnen begegneten. Inzwischen betrug die Distanz mehrere Kilometer, manchmal war das Fahrzeug, das sie lotste, nur noch ein weißer Punkt am Horizont.
    Im Wagen herrschte Schweigen. Am Anfang der Fahrt hatte Kyle erklärt, sich darauf konzentrieren zu müssen, den Pick-up nicht zu verlieren, und irgendwie hatte sich das verselbstständigt. Niemand hatte Lust, etwas zu sagen, nicht mal Musik lief. Sie hörten den Motor brummen, sahen die Landschaft vorbeiziehen, ansonsten verging die Zeit.
    Nur einmal fragte Kyle: »Wie hat er eigentlich seine Batterie aufgeladen?«
    »Was?«, schreckte Christopher hoch. »Wer?«
    »Dieser Linus. Dieses UMTS-Modul in seiner Schulter – wie hat das mit der Stromversorgung funktioniert? Hatte er eine Öffnung in der Haut, um ein Kabel anzuschließen, oder wie ging das?«
    »Ach so. Nein. Das lief über Induktion. Es gab damals schon Aufladegeräte, auf die man Mobiltelefone, iPods und so weiter einfach nur drauflegen musste, ohne einstecken. So ein Ding hat Linus verwendet.«
    »Verstehe.« Kyle musterte Christopher kurz im Rückspiegel. »Und dein Chip? Wie machst du das?«
    Es gab ihm einen Stich, daran denken zu müssen. »Das ist eine ganz neue Technologie. Der Chip braucht so wenig Strom, dass er aus der Bioelektrizität eines menschlichen Körpers gespeist werden kann.«
    »Hmm. Der Fortschritt ist nicht aufzuhalten, was?«
    Christopher nickte. »Das ist das Problem.«
    Darüber schien Kyle nachdenken zu müssen. Sie schwiegen wieder, fuhren einfach, folgten ihren Lotsen.
    Plötzlich sah es aus, als verschwände der weiße Punkt vor ihnen. Kyle gab Gas, und als sie sich der Stelle näherten, sahen sie, dass ein schmaler Weg rechts von der Straße abzweigte und steil einen bewaldeten Berg hinaufführte. Die Straße war gerade noch geteert, aber ansonsten zweifellos wenig befahren.
    Kyle bog ab, und nun bekam der Motor des Geländewagens richtig zu tun. Sie erreichten einen Pass, dann ging es wieder abwärts, hinein in eine Schlucht, an Wasserfällen vorbei. Die Bäume rückten enger zusammen, ein See tauchte auf, schimmerte im Licht der abendlichen Sonne zwischen ihnen hindurch.
    Zwanzig Minuten später endete der Weg auf einem von Geäst überwölbten Platz. Auf einer grasbewachsenen Lichtung stand ein Zelt, davor ein junges Pärchen, das sich an einem Grill zu schaffen machte. Kyle rangierte seinen Wagen neben den weißen Pick-up, der mit laufendem Motor vor einem Gebüsch wartete.
    »Das ist aber nicht das Camp.« Serenity sah sich irritiert um.
    »Nein, nur der Vorposten.« Kyle stellte den Motor ab und drehte sich herum. »Ich werde jetzt mit den Lotsen weiterfahren und mit Dad reden. Ihr wartet hier.«
    »Ein Vorposten?« Serenity betrachtete das Pärchen. »Die sehen so harmlos aus.«
    »Die sollen auch so aussehen. Tatsächlich sind sie bewaffnet.« Kyle grinste spöttisch. »Also benehmt euch.«
    Damit stieg er aus.

 
    33 | Christopher verging vor Ungeduld. So dicht vor dem Ziel zu stehen, war fast schlimmer, als in völliger Ungewissheit allein unterwegs zu sein.
    Vor allem, da er wusste, wie wenig die Sicherheitsmaßnahmen nutzten, die Jones und seine Leute sich ausgedacht hatten.
    Er beobachtete Kyle, der mit dem Pärchen sprach. Offenbar um zu erklären, wer Serenity und er waren. Dann stieg er in den Pick-up. Der junge Mann hob ein Seil auf, das bis jetzt versteckt am Boden gelegen hatte, und zog kräftig daran.
    Siehe da: Das Gebüsch wich zur Seite und gab einen schmalen Waldweg frei. Offenbar hatte man belaubte Äste zweckentfremdet und benutzte sie als Tarnung. Der Pick-up verschwand im Dunkel zwischen den Bäumen. Der blonde junge Mann, der Mitte zwanzig sein mochte, ging auf die andere Seite und zog den Busch mithilfe eines anderen Seils wieder an seinen Platz.
    Bewaffnet? Der Typ wirkte völlig harmlos. Die Frau auch. Sie schaute mit großen Augen herüber, zupfte an ihren schokoladenfarbenen Haaren und sah aus, als mache sie hier einfach Urlaub.
    »Hast du gewusst, dass das

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