Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Kohärenz 02 - Hide*Out

Kohärenz 02 - Hide*Out

Titel: Kohärenz 02 - Hide*Out Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Eschbach
Vom Netzwerk:
Tür. »Also, los. Zeigen Sie uns Ihr… Zimmer.«
    Mr Townsend stand noch immer am selben Fleck, als sie die Wohnung betraten. »Ah«, sagte er. »Dylan.« Dann musterte er die beiden FBI-Agenten. »Wen bringst du denn da mit?«
    »Das sind Leute von der Polizei«, erklärte Dylan betont ruhig und langsam. »Ich muss denen nur schnell etwas zeigen. Wie geht es Ihnen, Mr Townsend? Was machen Ihre Augen?«
    »Meine Augen?« Mr Townsend blinzelte, schien im ersten Moment nicht zu begreifen, wovon die Rede war.
    »Ja. Heute Morgen haben Sie sich beklagt, dass Sie so schlecht sehen.«
    Mr Townsend schüttelte den Kopf. »Nein, nein. Ich sehe gut. Meine Augen sind völlig in Ordnung.«
    »Sind Sie sicher?«
    »Ich hab vorhin die Zeitung gelesen. Dafür hat’s jedenfalls gereicht.«
    Einer der FBI-Agenten gab einen unwilligen Grunzlaut von sich.
    »Okay«, sagte Dylan. Er ging zu dem alten Mann hin, fasste ihn am Arm und geleitete ihn ins Wohnzimmer. »Ich hab mir Sorgen gemacht, wissen Sie? Um Ihre Augen. Weil Sie gesagt haben, dass Sie nicht mehr gut sehen. Und jetzt sehen Sie wieder gut?«
    »Ja.« Mr Townsend ließ sich bereitwillig in den kolossalen alten Sessel sinken, in dem er den größten Teil seiner Tage verbrachte. »Ich sehe alles, was ich sehen muss.«
    »Gut. War die Krankenschwester schon da?«
    »Ja, vorhin. Vor einer halben Stunde. Kann auch ‘ne ganze gewesen sein.« Er rieb sich die Armbeuge. »Heute hat sie die Ader nicht getroffen. War ein richtiges Massaker, was die veranstaltet hat.«
    »Na, Sie haben’s ja überlebt. Das ist die Hauptsache.« Dylan nahm einen kleinen Notizblock und einen Kugelschreiber vom Tisch. »Brauchen Sie irgendwas, Mister Townsend? Soll ich Ihnen was Bestimmtes mitbringen, wenn ich morgen –?«
    Er hielt inne, als ihm der FBI-Agent Stift und Block aus der Hand nahm. »Schluss jetzt. Versprechen Sie nichts, was Sie vielleicht nicht halten können.«
    Mister Townsend hatte die Szene reglos beobachtet. Nun fuhr er sich mit der Hand über die dünnen, wild abstehenden Haare und meinte: »Ach was, ist schon in Ordnung. Ich ess einfach das, was da ist.«
    »Da hören Sie’s«, sagte der andere FBI-Agent. »Auf geht’s, Pfadfinder. Ihre gute Tat für heute haben Sie erledigt. Lassen Sie uns Ihre literarischen Ergüsse genießen.«

26 | »Beunruhigend? Wieso?«, wollte Madonna wissen. Erst da begriff Christopher, dass er laut gedacht hatte.
    »Weil er immer online war, seit ich ihn kenne«, sagte er. »Und davor auch schon. Er ist legendär.«
    Madonna runzelte die Stirn. »Immer online? Er muss doch auch mal schlafen.«
    »Klar. Aber man muss ja nicht offline gehen, nur weil man schläft.«
    »Stimmt.« Sie lachte. »Aber was bringt das?«
    »Wenn man seinen privaten Code kennt und eingibt, weckt ihn sein Computer.«
    »Und den Code kennst du?«
    »Klar.« Christopher kratzte sich am Kinn. Das gefiel ihm jetzt gar nicht. Wenn der Pentabyte-Man untergetaucht war, dann war es gut möglich, dass die Kohärenz dahintersteckte. Genau wie Jeremiah Jones gesagt hatte.
    Außerdem machte ihm das einen Strich durch die Rechnung. Er hatte fest damit gerechnet, auf die Ressourcen des Pentabyte-Man zugreifen zu können. Jetzt war er doch auf sich allein gestellt, was die Mailaktion betraf.
    Wie immer eben. Wenn es um was Wichtiges ging, war er immer allein gewesen.
    »Das heißt, das ist ein ziemlicher Freak, oder?«, fragte Madonna. »Dieser Pentabyte-Man, meine ich.«
    Christopher suchte ein wenig umher und fand den Server eines großen Mailanbieters. Mit dessen Adressverzeichnis konnte er ja mal anfangen.
    Er startete einen smart-force -Angriff auf den Admin-Zugang und meinte dann: »Weißt du eigentlich, was ein Pentabyte ist?«
    »Ähm… nein.«
    »Gigabyte? Sagt dir das was?«
    »Ah, ja. Festplatten haben das. Das ist die Speicherkapazität. Je mehr, desto besser.«
    Christopher nickte. »Es ist ein Maß für die Menge an Informationen, die ein Medium speichern kann. Ein Megabyte sind etwa eine Million Bytes. Ein Digitalfoto ist zwischen zwei und vier Megabyte groß. Die heutigen Speichermedien speichern meist mehrere Gigabyte, das ist etwa das Tausendfache – rund eine Milliarde Byte. Tausend Gigabyte sind etwa ein Terabyte und tausend Terabyte ein Pentabyte.«
    »Oh. Also… ziemlich viel Speicherplatz.«
    »Enorm viel.« Ah, das sah gut aus. Er hatte einen Fuß in der Tür. Immerhin schon mal rund vierzig Millionen Mailadressen in Reichweite. »Der Pentabyte-Man heißt so,

Weitere Kostenlose Bücher