Kokoschanskys Freitag
spitzen, lang andauernden Lustschreie vermischen sich mit seinem tiefen Brummen. Je heftiger er zustößt desto schriller werden ihre Schreie. Sie l ässt das Kissen los, schlingt ihre Arme um seinen Hals, will immer mehr, fordert den Mann bis an seine Grenzen. Endlich der kleine, süße Tod für beide. Langsam gleitet er aus ihr heraus, sie nimmt seinen Lustspender, lieb kost ihn während er zitternd vor Erregung auf dem Rücken liegt und sanf t ihre Brüste massiert.
Eine Türklingel kann lästig werden, doch in einem Moment wie diesem möchte man sie aus der Wand reißen.
„Scheiße“, stöhnt der geschaffte Mann, „erwartest du noch jemanden?“
„Keine Ahnung, wer das noch sein kann?“
Sonja steht auf, ihr makelloser Körper ist völlig erhitzt vom Liebesspiel. Sie schlüpft in einen seidenen Morgenmantel, blickt vorsichtig durch den Spion in der Tür und verdreht die Augen bevor sie öffnet. „Du hier?“
„Hallo Sonja! Tut mir echt leid, aber ist alles in Ordnung? Mit dir und dem Kleinen?“
Er will ihr einen Kuss geben, doch sie dreht den Kopf weg. Unschwer zu erkennen, dass ihr der unangemeldete Besuch ihres Ex im Moment überhaupt nicht in den Kram passt. „Sicher, warum fragst du?“
„Das ist jetzt zu kompliziert, es zu erklären.“
Natürlich weiß Kokoschansky genau was los ist, weil Sonja ihren Ex wie einen Bettler draußen im Flur stehen lässt. Wenn er Sonja in diesem hauchdünnen Nichts so vor sich sieht, wobei sich die Konturen ihres Körpers darunter abzeichnen, kommen wieder die Erinnerungen an wunder schöne Zeiten hoch. Doch vorbei ist vorbei und zu Hause wartet Lena. „Ich störe also.“ Offensichtlich endlich die Gelegenheit Sonjas neuen Lover, die sen geheimnisvollen Doc, näher zu beäugen. Diese Chance will sich Kokosc hansky, trotz aller Umstände und Widrigkeiten, nicht entgehen lassen.
„Und der Kleine? Ist er hier? Der bekommt doch alles von euren Liebesspielen mit. Außerdem“, diesen kleinen Seitenhieb kann und will sich Kokoschansky nicht verkneifen, auch wenn es faustdick gelogen ist, „du warst schon immer sehr laut, so weit ich mich erinnere. Habe schon am Treppenabsatz einiges gehört. Der Typ muss gut sein.“
„Scheißkerl!“ Sonjas Gesicht wird von einer zarten Schamröte überzogen. „Das kannst du dir sparen. Damit du beruhigt bist, Günther übernachtet heute bei einer Freundin, damit ich auch einmal meine Bedürf nisse befriedigen kann. Ihre Tochter und Günther verstehen sich blendend. Bist du jetzt zufrieden?“
„Der Apfel fällt nicht weit vom Stamm“, grinst Kokoschansky. „Übrigens, du hast da etwas an der Wange.“
Wenn Blicke töten könnten, würde Kokoschansky augenblicklich umfallen, als sich Sonja verlegen etwas Sperma abwischt.
Gerade als er fragen will, ob er nicht auf einen Sprung hereinkommen dürfe, wird ihm das von dem Mann abgenommen, der nun, nur mit einem Laken um die Hüften gewickelt, aus dem Schlafzimmer kommt. „Gibt es Probleme, Liebes?“
Das ist die Gelegenheit, die ein Kokoschansky nicht ungenutzt verstrei chen lässt. „Sie sind also der Geheimnisvolle, den meine liebe Exfrau mir v orenthält. Angenehm, Kokoschansky, Heinz Kokoschansky.“
Er schiebt Sonja sanft zur Seite, reicht mit einem strahlenden Lächeln seinem Nachfolger die Hand, der sie ergreift und, wenn auch etwas peinlich berührt, schüttelt.
„Angenehm, Doktor Andreas Ritzler.“
„Dass Sie mir Sonja nur ja gut behandeln und auch unseren Sohn akzeptieren, sonst werde ich zum Berserker, und Sie können sich von Ihren Kollegen zusammenflicken lassen“, sagt Kokoschansky lachend, doch es ist ihm bitterernst. „Okay, okay, okay! Habe kapiert, bin hier eine persona non grata. Nichts für ungut, Freunde der Blasmusik, weitermachen.“
Kokoschansky ist sich sicher, dass es ihm Sonja bei nächster Gelegenheit heimzahlen wird, doch das nimmt er in Kauf. Endlich weiß er, mit wem sich Sonja vergnügt und der Doc macht einen sehr sympathischen Eindruck auf ihn.
Kaum hat der Journalist das Haus verlassen, da läutet sein Handy. Es ist Freitag, der ihm ausführlich schildert, eine erste Spur zum Umfeld Erkan Kaytans ausfindig gemacht zu haben. Der Rastaman ist wirklich gut und entsprechend lobt ihn Kokoschansky. Doch er muss bis morgen warten, jetzt ist im Innenministerium der Generaldirektor für Öffentliche Sicherheit angesagt, der Mann, der gleich nach der Ministerin kommt.
Kokoschansky baut schwer darauf Gehör zu finden, da er
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