Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Komm, dunkle Nacht

Komm, dunkle Nacht

Titel: Komm, dunkle Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Iris Johansen
Vom Netzwerk:
er stehen und hob den Kopf. Bellend blickte er zu ihr zurück.
    Wir haben dich, Chavez.
    Einen Augenblick später war Monty verschwunden, er hetzte den Hügel auf der anderen Seite hinab.
    Sarah blieb einen Augenblick stehen und schöpfte Atem.
    Gleich würde sie Monty folgen und ihn für seine Tüchtigkeit loben. Er würde so stolz und glücklich sein, dass er vielleicht vergaß …
    Jemand war hinter ihr.
    Sie fuhr herum.
    Nichts.
    Niemand.
    Aber irgendjemand war da.
    Jemand beobachtete sie. Chavez hatte das gesagt. Sie hatte gelacht und einen Scherz über Bären gemacht. Jetzt war ihr nicht nach Lachen zumute. Die Nackenhaare standen ihr zu Berge.
    »Smith?« Es musste Henry Smith sein. Er hatte gesagt, er würde ein Auge auf sie haben.
    Keine Antwort.
    Sie hielt die Taschenlampe fest umklammert und zwang sich, die Umgebung langsam und sorgfältig abzuleuchten. Bäume, Büsche, Felsbrocken. So viele Stellen, an denen man sich  verstecken konnte. Jeder konnte …
    Monty heulte.
    Er hatte Chavez gefunden. Erleichterung überkam sie. Sie war nicht allein. Sie hatte Monty und Chavez, sie rannte den Hügel hinauf und auf der anderen Seite wieder hinab. Jetzt konnte sie Monty wieder sehen. Mit erhobenem Kopf saß er neben einem Steinhaufen. Chavez musste hinter …
    Monty heulte noch einmal.
    Abrupt blieb sie stehen. Irgendetwas stimmte nicht. Wenn die Suche erfolgreich gewesen war, bellte er und rannte zu ihr zurück. Er saß nicht da und heulte.
    Sie ging langsam weiter, den Lichtkegel der Taschenlampe auf den Steinhaufen gerichtet. »Monty?«
    Er bewegte sich nicht. Sein Blick war auf den Boden hinter dem Steinhaufen gerichtet.
    »Sergeant? Er hat Sie gefunden. Kann ich kommen …«
    Dann sah sie ihn. Er lag mit dem Gesicht nach unten ausgestreckt am Boden. Aus seinem Rücken ragte der Griff eines Messers.
    Monty drängte sich näher heran. Helfen.
    Ihr wurde übel bei der Erkenntnis, dass Chavez nicht mehr zu helfen war. Das Messer hatte ihn durchbohrt und nagelte ihn an den Boden. Wer konnte …
    Auf dem Pfad hinter ihr knackte ein Zweig.
    Das Herz schlug ihr bis zur Kehle.
    Jemand beobachtete sie.
    »Monty!« Sie rannte den Hügel hinab, an den Steinen vorbei.
    »Monty, komm!«
    Jemand rannte hinter ihr her.
    Messer. Messer im Rücken.
    Außer ihrer Stablampe hatte sie keine Waffe. Monty rannte ihr  auf dem Pfad voraus.
    Erstickende Finsternis. Wohin lief sie?
    Egal. Nur immer Monty nach.
    Schritte hinter ihr.
    Schneller. Lauf schneller.
    Eine Lichtung in den Bäumen voraus. Sie sah Licht. Die Raststätte. Erleichterung, als sie Monty anhalten und erwartungsvoll zu ihr zurückschauen sah.
    »Lauf.« Sie rannte weiter auf den asphaltierten Parkplatz. Ein Wagen, der ihr bekannt vorkam, parkte neben dem Gebäude.
    Henry Smiths Wagen, und er saß am Steuer.
    Gott sei Dank.
    Sie blickte über die Schulter, als sie auf Smiths Wagen zurannte.
    Niemand.
    Doch irgendjemand war da. Sie wusste es. Sie konnte es fühlen.
    Sie klopfte an das Fenster des Wagens, während Monty erregt um sie herumsprang.
    Smith sah sie nicht an. Warum zum Teufel …
    Weil in seiner Schläfe ein kleines, rundes Loch war.
    Sie ging rückwärts vom Wagen weg.
    Tot. Tot. Tot.
    Smith tot. Chavez tot.
    Und irgendjemand dort im Wald beobachtete sie und kam immer näher.
    »Sarah.«
    Sie wirbelte herum und warf die Taschenlampe nach dem Mann, der auf sie zukam.
    Logan stöhnte auf, sie hatte ihn vor die Brust getroffen.
    »Verdammt, das tat weh. Warum hast du nicht …«
    »Logan!« Sie warf sich in seine Arme. »Tot. Sie sind alle …«
    Sie konnte nicht aufhören zu zittern. »Und er ist da draußen. Er ist hinter …« Sie entriss sich seinen Armen.
    »Wir müssen aus dem Licht gehen. Ich dachte, ich wäre in Sicherheit. Er hat ein Messer … Aber Smith wurde erschossen.
    Eine Pistole hat er also auch.«
    »Ruhig«, sagte Logan. »Niemand wird dir etwas tun.«
    »Da wäre ich mir nicht so sicher. Logan.« Logan durfte nichts geschehen. Sie würde es nicht ertragen. Sie zog ihn zu dem Gebäude. »Geh rein.«
    Er stellte sich vor ihr auf. »Du bist in Sicherheit.« Sein Blick suchte die umstehenden Bäume ab. »Sieh nur mal die Straße rauf.«
    Scheinwerfer. Zwei Streifenwagen des Sheriffs kamen auf sie zu.
    Vor Erleichterung wurden ihr die Knie weich.
    »Ich habe sie gerufen, als ich auf der Serpentinenstraße hier runterfuhr. Ich wollte dich finden, ohne das ganze Seengebiet allein absuchen zu müssen. Sie sagten, sie würden hierher kommen.« Er

Weitere Kostenlose Bücher