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Komm fass mich an - Erotischer Roman

Komm fass mich an - Erotischer Roman

Titel: Komm fass mich an - Erotischer Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bonnie Edwards
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Miss?«, fragte er. Er stellte seine Tasse mitsamt Unterteller so heftig auf den Teewagen, dass die silberne Teekanne umfiel und die Schale mit den Plätzchen auf den Boden knallte. In seiner Hektik, Ordnung zu schaffen, rollte schließlich der Teewagen los und streifte einen Farnkübel. Geistesgegenwärtig schnappte Lizzie nach dem schwankenden Topf.
    Sie rückte die Pflanze zurecht und stellte die Teekanne wieder hin. »Halb so wild, Mr. Jameson«, versicherte sie ihm mit einem gequälten Lächeln. »Die Kanne war leer. Auf dem Wägelchen sind lediglich ein paar Tropfen aus Ihrer Tasse gelandet.« Sie läutete die Glocke für das Küchenpersonal, bevor sie den Servierwagen in die Eingangshalle schob.
    Als sie zurückkehrte, hatte er sich, eine Geste der Höflichkeit, halb aus seinem Sessel geschält. Lizzie wunderte sich jedes Mal aufs Neue, welches Pferd so einen Hünen tragen konnte.
    Er reite ein Arbeitspferd, hatte er ihr irgendwann erklärt,
eine Rasse, die speziell für die Arbeit in den Bergen gezüchtet worden sei. Und vermutlich stark genug, um diesen Fleischberg von einem Kerl zu tragen, setzte Lizzie heimlich hinzu.
    Kaum war er wieder in das Sitzpolster geplumpst, bemerkte Lizzie, dass sich auf seiner Stirn winzige Schweißperlen gebildet hatten. Er schluckte schwer, ehe er sie mit einem bewundernden Blick bedachte. »Soll ich Ihnen mein Jackett leihen? Ist Ihnen immer noch kalt?«
    »Mr. Jameson, machen Sie sich bitte keine Umstände. Das ist zwar nett gemeint, aber mir ist nicht kalt«, meinte sie abwesend. In Gedanken war sie ganz woanders.
    Sie würde ihn auf gar keinen Fall auf ihr Zimmer einladen. Ganz egal, wie kuhäugig er sie betrachtete. Allein die Vorstellung, dass dieser Fleischklops auf sie draufsteigen könnte und … igitt … Sie versuchte sich auf etwas Angenehmeres zu konzentrieren.
    »Das freut mich, Miss. Sollen wir noch eine Weile hier sitzen bleiben? Es tut mir schrecklich leid, das mit dem Porzellan und so.« Seine tiefbraunen Augen blickten betrübt, und sie senkte spontan die Lider.
    Sie blickte zum Klavier und schleunigst wieder weg. Genau da lag nämlich das Problem. Aus lauter Langeweile hatte sie letzte Woche erwähnt, dass sie Klaviermusik liebe, aber nicht spielen könne.
    »Das macht gar nichts, Miss. Ich spiele Ihnen ein Stück vor, ja? Ich kenne da ein richtig schönes Lied.« Er drückte sich auf die Klavierbank, die unter seinem XXL-Format gefährlich knarrte und ächzte, und begann, ein grässlich frivoles Saloonliedchen anzustimmen. Dabei hatte er in die Tasten gehauen, dass es einen Hund jammern konnte.
    Nein, nein, sie durfte auf gar keinen Fall zum Klavier
schauen. Wohin denn dann? Wohin sollte sie die nächste Stunde mit ihm gehen?
    Sie seufzte. Es stand ihr bis zur Oberkante Unterlippe, dass man Witze über sie riss, bloß weil er sich zur Lachnummer machte. Er war bestimmt kein schlechter Kerl und hatte es nicht verdient, dass die Gäste und die Mädchen heimlich über ihn herzogen.
    Sie überlegte krampfhaft, wie sie das Gespräch in Gang halten könnte. »Bitte, Mr. Jameson, könnten Sie mir vielleicht mal erklären, wieso Sie ständig mich buchen?«, bemerkte sie distanziert höflich.
    »Sie sind so ein zierliches Persönchen, Ihre Hand ist winzig, dass sie nicht mal meine Handfläche bedeckt.«
    Schockiert über seine unsinnige Antwort, zupfte sie mit ihrer winzigen Hand, die es ihm anscheinend angetan hatte, an seinem Ärmel. »Sehen Sie, und damit hätte ich sicher das eine oder andere Problem. Ich bin nun mal … keine große Frau.« Sie blickte sich heimlich um, ob vielleicht jemand mithörte. Wollte oder konnte er nicht kapieren, dass er sich eins von den anderen Mädchen nehmen sollte?
    Ein paar von ihren Freundinnen hätten ihn sogar mit Kusshand übernommen. Er war betuchter als etliche der anderen Gentlemen, und eine große, kräftigere Frau hätte ihn viel leichter beglücken können.
    Er blies verlegen die Backen auf. »Ich weiß, aber so ist es nicht.« Er wurde tomatenrot im Gesicht. Ich will ja gar nicht, dass Sie …« Er schluckte hörbar. »Sie wissen schon …« Er stockte, seine Miene sprach indes Bände.
    »Sie wollen es gar nicht?«
    Er schüttelte heftig den Kopf.
    Seine ausdrucksvollen Augen senkten sich in ihre. Es
war ihm ernst mit seinen Worten. Und er hatte sie bei seinen Besuchen auch nie zu irgendetwas gedrängt oder genötigt - das musste man ihm fairerweise zubilligen.
    Woche für Woche hatte sie damit gerechnet, dass er

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