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Komm schon

Komm schon

Titel: Komm schon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carly Phillips
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ewigen Regeln‹, sondern darum, was Kinder brauchen und was es bedeutet, ein Vater oder eine Mutter zu sein.«
    Er hob eine Augenbraue. »Du scheinst ja bestens Bescheid zu wissen. Wohl, weil du selbst Mutter bist, wie?«
    »Moment mal.« Sie stemmte die Fäuste in die Hüften. »Was soll denn auf einmal diese Feindseligkeit?«
    Er baute sich vor ihr auf, ganz der arrogante Gockel, als den sie ihn kennengelernt hatte. Sophie kämpfte mit den Tränen. Sie war zutiefst enttäuscht und gekränkt. Sie fand es schrecklich unfair, dass sie ihn in ihr Herz gelassen hatte und er schon bei den ersten Differenzen darauf herumtrampelte.
    Er bemerkte es nicht. »Feindseligkeit? Quatsch. Du wirst mich nie verstehen, das ist eine Tatsache. Dir wäre es am liebsten, wenn alle nur nach deiner Pfeife tanzen würden, damit du immer alles im Griff hast. Aber ich bin eben anders, und ich werde auf keinen Fall so mit meiner Tochter umspringen.«
    Es ging ihm natürlich in erster Linie um Lizzie, aber zugleich verurteilte er Sophie. Mit jedem Wort wurden seine emotionalen Mauern höher. Er zog sich vor ihr zurück. Sophie war sprachlos; fühlte sich hilflos.
    »Ich bin ein Teil ihres Lebens, und sie wird in diesem Bewusstsein aufwachsen und es zu schätzen wissen. Sie wird mich nicht anfeinden, und sie wird sich nie wünschen, dass es mich nicht gäbe.«
    Sophie sah ihm in die kalten Augen. »Du willst dir ihre Zuneigung also erkaufen. Nur zu. Vielleicht wirst du ja eines Tages erwachsen und bemerkst, dass sie mit einem richtigen Vater besser dran wäre als mit einem, der sie verwöhnt bis dorthinaus und dem jegliches Urteilsvermögen fehlt.«
    Er schnaubte ungläubig. »Ich gehe jetzt packen«, knurrte er und ging hinaus, ohne sich noch einmal umzudrehen.
    South Street Seaport bei Nacht. Sophie schauderte. Sie konnte nur hoffen, dass Riley nicht ernsthaft in Erwägung zog, seiner dreizehnjährigen Tochter derlei zu erlauben. Andererseits ging sie das nichts mehr an, nun, da er beschlossen hatte, dass sie ihn nicht verstand.
    Leider konnte sie sich nicht einreden, dass es ihr gleichgültig war. Sie begab sich in die Dusche und inhalierte den Seifenduft, den er dort hinterlassen hatte. Sie war herb enttäuscht von Riley, aber auch darüber, dass sich ihre kurze Affäre so entwickelt hatte.
    Hätte sie doch ihrem Instinkt vertraut und die Finger von ihm gelassen! Es war reichlich dumm von ihr gewesen, mehr als nur ihren Körper zu investieren, obwohl sie von Anfang an gewusst hatte, wie es ausgehen würde.
    Oh, ja, sie hatte gewusst, dass es nach ihrer Heimkehr vorbei sein würde. Dass Riley noch in Florida den Schlussstrich ziehen würde, damit hatte sie allerdings nicht gerechnet.
    Cindy hörte sich Sophies Nachricht auf dem Anrufbeantworter gleich noch ein zweites Mal an. Halleluja, sie kam zurück! Noch heute! Cindy liebte ihre Arbeit als PR-Beraterin, den Umgang mit Menschen, den Wettbewerb um Klienten und Aufträge, aber sie trug nur äußerst ungern die alleinige Verantwortung. Spencer war zwar wieder da, hatte aber mit der Beruhigung seiner Klienten alle Hände voll zu tun. Es war massive Schadensbekämpfung angesagt, da hatte er keine Zeit, sich um so profane Dinge wie Rechnungen oder die Verteilung neuer Aufgaben an die anderen PR-Berater zu kümmern. Cindy wusste es zu schätzen, dass ihr Sophie so viel zutraute, aber sie sehnte sich danach, wieder in die Rolle der einfachen Angestellten zu schlüpfen.
    Vor allem, weil gerade sämtliche Computer im Büro ausgefallen waren. Die Techniker wussten noch nicht, woran es lag; es hieß, ein Virus könnte das System lahmgelegt haben.
    Ihr Handy klingelte, und sie zog es unverzüglich aus der Tasche, um den Anruf entgegenzunehmen. Seit ihrem Date mit Miguel Cambias neulich Abend saß sie wie auf glühenden Kohlen.
    Ein Blick auf das Display reichte, um ihren Magen einen Salto schlagen zu lassen. Er war es! Endlich. »Hallo?«
    »Guten Morgen«, säuselte Miguel mit seiner samtigen Stimme.
    Sie brachte nicht mehr als ein knappes »Hi« heraus, als wäre sie ein verlegener Teenager.
    »Ich habe dir heute Vormittag schon mehrere E-Mails geschickt. Antwortest du absichtlich nicht?« Seinem Tonfall war deutlich anzuhören, dass er das für völlig ausgeschlossen hielt.
    Zu Recht.
    »Aber nein. Ich konnte nicht. Serverprobleme«, erläuterte sie, über alle Maßen erfreut darüber, dass er versucht hatte, sie zu erreichen.
    »Ach so. Das erklärt einiges«, sagte er Verständnisvoll. »Ich

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