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Komm schon

Komm schon

Titel: Komm schon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carly Phillips
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Kopf. »Aber ein Gutes hatte die Sache immerhin: Lizzie. Lisa ist inzwischen mit einem aufgeblasenen Buchhalter verheiratet. Die beiden tendieren dazu, sich an möglichst alle Regeln zu halten.«
    »Aha.« Sophie nickte wissend. »Du als Nonkonformist dagegen tendierst eher dazu, Regeln zu ignorieren.«
    Er fühlte sich sichtlich unbehaglich. »So einfach ist das alles nicht.«
    »Dann erklär es mir.« Sie beugte sich neugierig nach vorn.
    Er war sicher, dass sie seine Ansichten teilen würde, wenn er ihr erst seine Motive dargelegt hatte. Schließlich hatte sie schon in der Causa Spencer Verständnis für seine Position gezeigt und war ihm auf dieser Reise damit eine dringend benötigte Stütze gewesen.
    Über seine Gefühle für Lizzie hatte er bislang noch mit keiner Menschenseele geredet, aber es überraschte ihn nicht, dass er jetzt das Bedürfnis verspürte, es zu tun, mit Sophie. Er legte plötzlich Wert darauf, dass sie ihn verstand, nein, noch schlimmer, dass sie ihm zustimmte, obwohl das seinem Motto, die Dinge auf seine Weise und zu einem von ihm bestimmten Zeitpunkt zu regeln, völlig widersprach.
    »Es gibt einen guten Grund dafür, dass ich nie das tue, was man von mir erwartet...« Sie schwieg und wartete geduldig ab. Er sollte genügend Zeit haben, um seine Gedanken zu ordnen. »Ich habe meine ganze Jugend, also den Großteil meines Lebens versucht, Spencers Aufmerksamkeit zu erregen.«
    Er erhob sich und begann im Schlafzimmer auf und ab zu gehen, weil es ihm schwerfiel, still zu sitzen und noch schwerer, Sophie in die Augen zu sehen. »Nachdem ich die Heisman Trophy erhalten und noch immer nichts von meinem Vater gehört hatte, wurde stattdessen Yank mein Agent und ich beschloss, mich künftig um niemanden mehr zu kümmern außer um mich selbst.«
    Sophie versuchte, den Kloß, der ihr im Hals steckte, hinunterzuschlucken. Die Vorstellung, dass Riley als kleiner Junge vergeblich die Anerkennung seines leiblichen Vaters gesucht hatte, machte sie traurig. Dass ausgerechnet Spencer, der ihr so viel Liebe und Verständnis entgegengebracht hatte, derart herzlos gewesen war, verschlimmerte die Sache nur noch. Sie fühlte sich schuldig, als hätte sie Riley etwas von unschätzbarem Wert weggenommen, das er nie zurückbekommen würde.
    »Und dann kam Lizzie zur Welt, und ich hielt dieses winzige Bündel im Arm, kleiner als ein Football und tausend Mal zerbrechlicher.« Er grinste, doch in seiner Miene spiegelten sich so viel Liebe und tiefe Ergriffenheit, dass es ihr fast den Atem verschlug.
    Sie war im Begriff, den Arm nach ihm auszustrecken, überlegte es sich aber im letzten Moment anders - seine Gefühle für seine Tochter hatten nichts mit ihr zu tun. Sie hatte kein Recht, sich ihm jetzt aufzudrängen. »Sprich weiter«, sagte sie leise.
    »Damals habe ich mir - und ihr - gelobt, dass sie sich niemals die Frage stellen sollte, ob ich sie wohl liebe, oder warum ich keinen Anteil an ihrem Leben haben will. Und dass ich sie niemals verletzen würde.« Er knirschte mit den Zähnen.
    Sophie blickte zu Boden. Jetzt galt es, die richtigen Worte zu finden. »Sei ihr einfach ein Vater.«
    »Das ist nicht so einfach. Ich bin nicht bei ihr, wenn sie abends ins Bett geht oder morgens aufwacht.«
    »Und als Entschädigung gibst du ihr, was immer sie haben will.«
    Er zuckte die Achseln. »Das ist meine Aufgabe als Vater.«
    »Deine Aufgabe ist es, dafür zu sorgen, dass sie sicher und geborgen und geliebt aufwächst. Und um das zu gewährleisten, ist es notwendig, Regeln aufzust-«
    »Zum Teufel mit deinen ewigen Regeln und Vorschriften«, unterbrach er sie. »Für dich mag das funktionieren, aber für mich ist das nichts.« Seine Stimme klang plötzlich frostig. »Ich hatte angenommen, nach allem, was du in den letzten Tagen über mich erfahren hast, würdest du mein Verhältnis zu Lizzie verstehen. Aber da habe ich mich wohl geirrt.«
    Sie blinzelte überrascht. »Natürlich verstehe ich es.« Aber das bedeutete noch lange nicht, dass sie seine Einstellung guthieß.
    Sophie und ihre Schwestern waren von ihrem ledigen Onkel - mit tatkräftiger Unterstützung von Lola - großgezogen worden, und die beiden hatten diese Herausforderung hervorragend gemeistert. Unter anderem deshalb, weil ihnen klar gewesen war, dass Kinder Grenzen und Regeln brauchten.
    Sophie hatte sich vorgenommen, von ihrem Onkel zu lernen. Vielleicht konnte ja auch Riley von Yanks Erziehungsmethoden profitieren. »Hier geht es nicht um ›meine

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