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Komm schon

Komm schon

Titel: Komm schon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carly Phillips
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Schlaftablette im Bett? Frechheit«, knurrte sie.
    Riley begann schallend zu lachen. Dann rieb er ihr die Arme und fragte: »Geht es dir auch wirklich gut?«
    Sie nickte. »Ja, alles bestens.« Doch ihr leicht schwankender Körper strafte ihre Worte Lügen.
    »Du taumelst ja.«
    »Ich fühle mich nur etwas benommen. Das ist nicht dasselbe. Wenn man taumelt, dreht sich alles um einen herum im Kreis. Ich dagegen bin bloß ein wenig unsicher auf den Beinen.« Sie stockte und kniff die Augen zusammen. »Was gibt es da zu grinsen?«
    »Ach, du bist einfach so leicht zu durchschauen. Wenn du dich irgendwie unwohl fühlst, dann versuchst du, mithilfe einer Erklärung deine Sicherheit zurückzugewinnen.«
    »Erst bin ich eine Schlaftablette im Bett und jetzt auch noch vorhersehbar?« Ihre Stimme zitterte, wohl, weil plötzlich die Anspannung von ihr abfiel.
    Riley legte ihr vorsichtig den Arm um die Taille und zog sie an sich. »Ersteres entspricht nicht der Wahrheit, dafür kann ich mich persönlich verbürgen.«
    Ihr vertrauter, verlockender Duft ließ sein bestes Stück umgehend steif werden. Es fiel ihm schwer, seine Triebe zu bezähmen, zumal sie ein erfreutes Schnurren hören ließ. Doch er rief sich zur Ordnung im Augenblick wollte Sophie garantiert nicht verführt, sondern beruhigt werden.
    »Komm, ich bringe dich nach Hause«, sagte er, die Stimme rau vor Verlangen.
    Sophie wich zurück. »Ich ... ich kann sehr gut allein nach Hause fahren.« Es klang wenig überzeugend. Sie war zu müde, um wie üblich Unabhängigkeit zu demonstrieren, und zu verängstigt, um auf seinen Begleitschutz zu verzichten. Und sie schämte sich nicht, ihm das durch die Blume zu verstehen zu geben.
    Sie fuhr sich mit den Fingern durchs Haar. »Mein Onkel meint es zwar gut, aber eines schönen Tages bringt er mich mit seinen Aktionen noch ins Grab. Es war nach dem Interview schon schlimm genug, aber seit auf NBC diese ???-Sondersendung ausgestrahlt wurde, kommt es mir vor, als wären sämtliche Psychopathen des Landes aus ihren Löchern hervorgekrochen.«
    Riley runzelte die Stirn. »Das hast du heute Nachmittag aber nicht erwähnt.«
    Sie zuckte die Achseln. »Ich konnte ja nicht ahnen, dass die Sache so aus dem Ruder laufen würde. Und ganz nebenbei bemerkt bist du nicht für mich verantwortlich.« Obwohl sie zugeben musste, dass sie es genoss, wenn er gelegentlich das Kommando übernahm.
    Manchmal hatte sie es eben gründlich satt, immer diejenige zu sein, die Tragödien verhinderte oder Probleme löste.
    »Gut, da du wohl doch nicht vorhast, mich zum Teufel zu schicken, machen wir uns gemeinsam auf die Socken.« Er trat auf die Straße und hielt ein vorbeifahrendes Taxi an. Der Wagen kam mit quietschenden Bremsen zum Stehen. Riley hielt Sophie die Tür auf und setzte sich dann rieben sie auf die Rückbank. Sie nannte dem Fahrer ihre Adresse und musste feststellen, dass sie sich geradezu danach sehnte, von Riley schützend in den Arm genommen zu werden. Doch er übte sich in ritterlicher Zurückhaltung, und noch ehe sie ihrerseits den ersten Schritt unternehmen konnte, waren sie angekommen.
    Der Fahrer hielt das Taxameter an, Riley zückte einige Geldscheine und reichte sie durch die Öffnung in der Plexiglasscheibe. »Der Rest ist für Sie.«
    Minuten später betraten sie ihre Wohnung. Riley, der zum ersten Mal hier war, sah sich ungeniert um.
    Vor allem ihre Fotos, jedes Einzelne von Sophie sorgfältig ausgewählt und selbst gerahmt, hatten es ihm angetan. Sie hingen im Abstand von zweieinhalb Zentimetern an der Wand gegenüber der Schlafzimmertür, sodass sie nachts vom Bett aus deren Umrisse erkennen konnte. Auch wenn sie die Motive im Dunkeln nicht genau sehen konnte, wusste Sophie, welches Bild wo hing und weshalb.
    Sie schluckte. »Kann ich dir etwas zu trinken anbieten?«
    Riley, in die Betrachtung eines Porträts von Sophie, Annabelle und Micki versunken, straffte die Schultern. Das Bild zeigte die Schwestern in identischen, adretten Tüllkleidchen, aufgenommen an dem Tag, als sie zu ihrem Onkel gezogen waren. Nicht auf dem Foto zu sehen waren die riesigen Schleifen, die ihre Hinteransichten geziert hatten. Bei dem Gedanken an diese Undinger musste Sophie lachen.
    Riley musterte sie neugierig. »Gern, ich habe Durst. Eine Cola wäre super.«
    »Kommt sofort«, sagte sie, froh darüber, dass sie etwas zu tun hatte.
    »Worüber hast du eben gelacht?«
    Sie holte eine Dose aus einem Küchenschrank, füllte zwei Gläser mit

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