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Komm, spiel mit mir: Thriller (German Edition)

Komm, spiel mit mir: Thriller (German Edition)

Titel: Komm, spiel mit mir: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paddy Richardson
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hat.«
    »Vielen Dank für das Gespräch.«
    Die Straße ist so vertraut, dass sie jede Kurve, jeden Baum vor sich sieht, noch bevor sie sie erreicht hat. Das dunkle Blau der Berggipfel, des Himmels, die knallrosa Lupinen. Die trockene Wärme ringsum.

    »Dad?«
    »Stephanie? Wo bist du?«
    »Ich war an der Westküste, und jetzt bin ich in Kaikoura. Ich dachte, ich komme für ein paar Tage nach Wanaka, falls es dir und Esther …«
    Sie konnte die überraschte Freude in seiner Stimme hören. »Du kannst bleiben, so lange du magst. Du bist hier immer willkommen. Das weißt du.«
    Vorbei am Flughafen, am Freizeitpark, der Verkehr wird dichter, und Stephanie tritt aufs Gaspedal. Und da ist er schon, der zauberhafte blaue Wasserstreifen, auf dem die Lichtreflexe tanzen. Stephanie spürt heiße Tränen aufsteigen. Sie schüttelt den Kopf. Fahr weiter.
    Vorbei an den Neubauten, die überall aus dem Boden schießen. Sie zuckt zusammen, als sie Wohnblocks und Bürogebäude und Restaurants sieht, wo früher nichts als grüne Wiese war. Überall neue Einfamilienhäuser, Villen, Läden. Am Seeufer steht eine lange Reihe von Wohnwagen. Was haben die Leute früher gesagt? Wir wollen hier kein zweites Queenstown. Tja, nun haben sie’s.
    Den kleinen Spielplatz am Strand gibt es immer noch.
    Schiebst du mich an, Stephie?
    Die glänzenden Augen, das flatternde Haar.
    Sie fährt auf den Parkplatz. Für eine Weile sieht sie den Kindern zu, die schaukeln und rutschen, dann macht sie sich auf den Weg zum Wasser. Wind kommt auf, sie spürt die großen, runden Kiesel unter ihren Sohlen.
    Sie läuft über den Anleger, das Holz bebt unter ihren Schritten. Jonny, Liam, Stephanie. Sie feuern einander an du zuerst, du zuerst! Das Gefühl, an der Kante zu stehen, die Sonne im Gesicht zu spüren und die Holzbretter unter den nackten Füßen, mit klopfendem Herzen und angespannten Muskeln. Den Sprung zu wagen. Der Schreck, wenn einem das eiskalte Wasser den Atem verschlägt.
    Die Arme auszustrecken und ihren kleinen, zappeligen Körper aufzufangen. Gemmas Duft einzuatmen, Seife und Sonnenschein. Sie festzuhalten, damit sie nicht untergeht.
    Dave und Esther haben ein neues Haus. Dave arbeitet wieder als Makler, er hat ein gutes Jahr hinter sich, ein sehr gutes. Das Haus liegt nur eine Straße von jenem entfernt, in dem sie damals mit Minna wohnten Einfahrt mit Terrakottafliesen, rotes Garagentor, du kannst es nicht verfehlen. Sie parkt am Straßenrand und sieht hinauf. Das Haus ist zweigeschossig, halbrunde Fensterbögen, weißer Putz. Das schmiedeeiserne Tor erinnert an eine spanische Hacienda. Sie hört Minnas Stimme wie geschmackvoll. Sie muss unwillkürlich lächeln.
    Da kommt Greg, er rennt auf sie zu, inzwischen ist er ihr über den Kopf gewachsen. Er hebt sie hoch, wirbelt sie herum. Dave steht hinter ihm und strahlt. Esther lächelt, wenn auch ein bisschen misstrauisch. Stephanie lächelt sie an und umarmt sie diesmal werde ich mir mehr Mühe geben mit Esther, sie macht Dave glücklich, und das ist alles, was zählt.
    Sie führen sie durchs Haus Doppelverglasung, Fußbodenheizung, im Winter ist das toll, du weißt ja, wie kalt der Winter hier ist, italienische Kacheln, mehrere Bäder, sieh dir nur diese riesige Küche an, Stephanie, kein Vergleich zu dem Schuhkarton, in dem wir gewohnt haben. Es gibt einen glitzernden Pool und einen Außengrill wir überlegen, auf der Terrasse einen Whirlpool zu bauen. Sie sind glücklich und offensichtlich stolz auf das Haus. Stephanie spürt einen schmerzhaften Stich sie haben ohne dich weitergemacht, haben dich hinter sich gelassen.
    Esther wirft ihr einen Blick zu. »Du siehst müde aus, Stephanie. Du hattest sicher eine lange Fahrt.«
    »Ich komme direkt aus Kaikoura.«
    »Dann bist du bestimmt erschöpft. Möchtest du vor dem Essen duschen und dich ein wenig ausruhen?«
    »Ja, sehr gern. Danke.«
    Greg läuft zum Pool. »Willst du nicht eine Runde mit mir schwimmen gehen?«
    »Später.« Stephanie lächelt ihn an.
    »Lass deine Schwester in Ruhe«, sagt Dave. »Lass sie erst mal hier ankommen. Komm, Stephanie, ich zeige dir dein Zimmer.«
    Sie hat geduscht und liegt jetzt, in ein Handtuch gewickelt, auf der frisch bezogenen, makellos sauberen grau-weiß gestreiften Bettdecke. Die Laken sind aus schwerer Baumwolle, die vier Kopfkissen herrlich dick. Das Gästezimmer hat ein eigenes Bad und ein ganzseitiges Fenster mit Seeblick. Stephanie kann das Fleisch auf dem Grill riechen, hört das Gemurmel von

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