Komm, spiel mit mir: Thriller (German Edition)
Ein Holztresen, ein offener Kamin. Betten.
Stephanie lehnt das Gewehr an die Wand, lässt sich auf ein Bett fallen und öffnet ihre Schnürsenkel. »Gott sei Dank.«
»Schön, Sie lächeln zu sehen. Vorhin habe ich noch gedacht, Sie würden mich nie wieder anlächeln.«
»Es war meine Entscheidung. Ich wollte es versuchen, aber es ging nicht.«
»Das macht nichts.«
Sie packen die Schlafsäcke und das Kochgeschirr aus. Dan macht sich auf die Suche nach Feuerholz.
»Ich gehe mich waschen«, sagt sie.
Sie nimmt ein Handtuch, Seife, Shampoo und saubere Klamotten mit. Sie läuft flussaufwärts, bis sie eine tiefe Stelle findet. Sie zieht sich aus und stellt sich ans Wasser. Sie spürt den kalten Luftzug auf ihrer Haut.
Wanaka. Der See. Komm, Steph, das Wasser ist herrlich, sobald man einmal drin ist.
Sie springt, und als sie im eisigen Wasser landet, bleibt ihr für einen Moment die Luft weg. Die Kälte ist beinahe lähmend, aber Stephanie fühlt sich plötzlich hellwach, sie spürt ein Kribbeln am ganzen Körper und fängt an, mit den Armen auszuholen und schnell mit den Beinen zu strampeln. Sie schwimmt ans Ufer, greift nach der Shampooflasche, wäscht sich das Haar und hält den Kopf unter Wasser, bis ihr schwindlig vor Kälte wird. Sie schwimmt, bis sie es nicht mehr aushält. Sie klettert aus dem Wasser, trocknet sich ab, zieht ein sauberes T-Shirt, Jeans und einen Pullover an und geht zur Hütte zurück.
Dan steht vor dem Eingang. Sein Haar ist feucht. Er trinkt Bier und hebt die Flasche in die Höhe: »Herrlich, oder?«
Es ist unser letzter Abend.
Stephanie schnippelt Gemüse, während Dan das Feuer anzündet. Dann stellt er sich dicht neben sie und schaut zu. »Das ist ein ziemlich scharfes Messer. So eins habe ich noch nie gesehen.«
Lächelnd hält sie es in die Höhe. »Das ist ein Seziermesser. Ich habe es seit dem Medizinstudium. Schneidet einfach alles.«
Vielleicht sehe ich ihn nie wieder, und heute ist unser letzter Abend.
Dan zerrt eine alte Matratze direkt vor das Kaminfeuer. Sie setzen sich und starren in die zuckenden, prasselnden Flammen, beobachten die wechselnden Farben und tanzenden Schatten.
»Ich war erst ein Mal campen. Zusammen mit meiner Familie, ich war noch klein. Mein Dad hat jeden Abend ein Lagerfeuer gemacht. Ich und meine Brüder, Jonny und Liam, fanden es wunderbar. Damals hatten wir wenig von unserem Dad. Es war ganz ungewohnt für uns, Zeit mit ihm zu verbringen.«
»Warum?«
»Er hatte immer zu viel zu tun. Er war Immobilienmakler. Er war der Geschäftsführer der Firma und ständig unterwegs.«
»Das muss schwer für Ihre Mum gewesen sein.«
»Ach, Minna konnte damit leben. Sie hat sich anderweitig amüsiert.«
»Minna? Ihre Mutter?«
»Ja.«
»Warum nennen Sie sie Minna?«
»Ich weiß nicht. Irgendwie passt Minna besser zu ihr als Mum. Als sie ausgezogen ist, habe ich ganz aufgehört, sie Mum zu nennen.«
»Sie ist ausgezogen?«
»Ja. Lassen Sie uns über was anderes reden. Das wollen Sie gar nicht hören. Themenwechsel, okay?«
»Ich würde es sehr gern hören.«
Sie erzählt ihm von Minna. Von Gemma. Sie hört ihre eigene Stimme im Dunkeln, die ihre Geheimnisse preisgibt. Sie breitet sie vor ihm aus, sie weiß selbst nicht, warum, aber nachdem sie einmal angefangen hat, gibt es kein Halten mehr. Die Worte sprudeln nur so aus ihr heraus.
Als sie fertig ist, schweigt sie. Sie hört ihr eigenes Weinen, fühlt, wie er sie an sich zieht und sie im Arm hält, um sie zu trösten.
Dann rückt er wieder von ihr ab. »Es tut mir leid, ich wollte nicht …«
Sie zieht ihn an sich, schiebt eine Hand unter seinen Pullover, spürt seine harten Muskeln, die kantige Schulter. Sie lehnt sich an seine Brust. Vertrauen. Sie bringt genug Vertrauen auf, die Augen zu schließen und sich fallen zu lassen.
Er hält ganz still, dann spürt sie plötzlich seine warmen, feuchten Lippen an ihren. Sie zieht ihm den Pullover über den Kopf, erschrickt fast über die Wärme seiner Haut, als er sich an sie schmiegt. Seine Hände wandern zu ihren Brüsten, über ihren Bauch, zwischen ihre Beine, sie reißen ihr die Kleider vom Leib, und dann ist er plötzlich in ihr, sie fühlt die harte Matratze unter ihrem Rücken und hört sich laut stöhnen, während seine Hände sich unter ihren Hintern schieben.
Sie liegen nebeneinander auf der Matratze und schweigen was denkt er? Was denkt er?
»O Gott, Stephanie.«
Er zieht sie an sich. »Damit hätte ich nie gerechnet«, sagt
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