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Komm, spiel mit mir: Thriller (German Edition)

Komm, spiel mit mir: Thriller (German Edition)

Titel: Komm, spiel mit mir: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paddy Richardson
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klingt genauso wie früher, so normal, ganz nett sogar, wie konnte sie nur denken, dass dieser Mann, der so liebevoll mit den Kindern umgeht, sie hat es selbst gesehen, dass dieser Mann …
    Und wenn doch?
    Vielleicht sitzt sie bei einem Mörder im Auto. Er lässt den Motor an, dreht die Heizung auf dauert einen Moment, bis es warm wird, aber dich kriegen wir in null Komma nix trocken er holt ein weiches Handtuch vom Rücksitz hier, trockne dich ab. Würde ein Mörder sein Handtuch hergeben? Sie fahren los. Stephanie hört das Brummen des Motors, das Rumpeln des Anhängers.
    »Wohin?« Er sieht sie fragend an.
    »Wie bitte?«
    »Die Adresse. Wo wohnt Dave jetzt? Ich nehme an, du wohnst bei ihm?«
    »Oh. Lake View Street. Nicht weit entfernt von unserem …«
    »Eurem alten Haus? Ja, ich erinnere mich.«
    Wie zum Teufel hat sie sich in diese absurde Lage gebracht? Wie konnte sie nur so dumm sein?
    »War nett, Dave mal wieder zu treffen. Er hat mich auf den neuesten Stand gebracht. Ich habe gar nicht gewusst, dass deine Eltern sich getrennt haben. Ist ja inzwischen keine Ausnahme mehr. Er sagte, er ist wieder verheiratet.«
    »Ja, Esther. Sie ist … wirklich nett.«
    »Das war Minna auch. Sie war sehr freundlich, als ich damals herzog. Ich kannte niemanden. Sie und Dave haben mich oft zum Essen eingeladen und mir immer das Gefühl vermittelt, willkommen zu sein.«
    Sie schweigt. Weiß nicht, was sie antworten soll. Sie beobachtet ihn. Sein Gesicht ist gleichgültig. Würde er zugeben, eine Affäre mit Minna gehabt zu haben? Ihrer Tochter gegenüber? Minna hat es nicht abgestritten. Aber das ist typisch Minna, sie würde es nicht einmal abstreiten, wenn es nicht wahr wäre ich bin dir keine Rechenschaft schuldig.
    »Du hast meine Frage nicht beantwortet.«
    »Entschuldigung?«
    »Was tust du hier?«
    »Ich … ich mache Urlaub.«
    »Hast dir für eine Weile freigenommen, was?«
    »Ich mache einen Forschungsurlaub.«
    »Um was geht es denn?«
    Sie starrt geradeaus, spricht mit fester, selbstbewusster Stimme. »Ich untersuche die Langzeitfolgen von traumatisierenden Erlebnissen im Kindesalter.«
    »Gibt es die? Die Langzeitfolgen, meine ich.« Er lässt die Straße nicht aus den Augen und bleibt ganz ruhig.
    »Ja, selbstverständlich.«
    »Wozu forschen, wenn das Ergebnis so offensichtlich ist?«
    »Ich forsche nicht nach dem Ob, ich bin vielmehr an den Symptomen interessiert.«
    »Ich verstehe. Aber das erklärt deinen Besuch noch immer nicht.«
    »Ich habe meine Arbeit fast abgeschlossen. Jetzt nehme ich mir die Zeit, meine Ergebnisse aufzuschreiben.«
    »Dann bleibst du also für länger hier?«
    »Vielleicht.«
    »Und du willst das Ganze mit ein wenig Urlaub verbinden?«
    »Ja. Wobei ich ganz gern etwas zu tun habe. Außerdem würde ich mich gern ein bisschen bewegen. Vielleicht kann ich mich irgendwo ehrenamtlich einbringen. Ich arbeite gern mit Kindern und dachte mir, ich bewerbe mich an einer der Schulen hier. War nur so ein Gedanke. Kommt darauf an, wie lange ich bleibe.«
    Schau immer geradeaus, verrate dich bloß nicht.
    »Mit Kindern? Weißt du, wir können immer Unterstützung gebrauchen. Weißt du, wo ich arbeite? An der Sportakademie. Hat erst vor kurzem eröffnet.«
    »Dave und Greg haben mir davon erzählt.«
    »Wenn du ehrenamtlich mithelfen möchtest, wärst du willkommen, sehr sogar. Wir haben ein paar ehrenamtliche Helfer. Zur Philosophie der Akademie gehört es, die Einheimischen einzubinden.«
    »Vielleicht bleibe ich gar nicht lange genug. Ich will nicht irgendwas anfangen und die Leute dann hängenlassen.«
    »Das wäre nicht so schlimm.«
    »Wie würden meine Aufgaben aussehen?«
    »Es gibt alles Mögliche zu tun. Vielleicht könntest du … na ja, mit deiner Ausbildung könntest du vielleicht einzelne Kinder psychologisch betreuen. Die meisten kommen aus dem Ausland, manche haben Heimweh und sind niedergeschlagen.«
    »Ehrlich gesagt versuche ich gerade, mich von dieser Art Arbeit zu erholen.«
    »Ach so. Tja, es gibt genug anderes zu tun.«
    Sie biegen in die Straße ein, bleiben vor dem Haus stehen.
    »Kann ich es mir überlegen?«
    »Ja, klar. Komm mal vorbei und sieh es dir an. Jederzeit.« Er steigt aus, geht um den Geländewagen herum und öffnet ihr die Beifahrertür. »War nett, dich zu treffen, Stephanie. Hoffentlich bis bald.«
    Sie huscht durch den Regen, öffnet die Haustür, schlüpft hinein und drückt die Tür hastig hinter sich zu. Sie lehnt sich daran, dann dreht sie sich

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