Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Komm stirb mit mir: Thriller (German Edition)

Komm stirb mit mir: Thriller (German Edition)

Titel: Komm stirb mit mir: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elena Forbes
Vom Netzwerk:
wechseln sollte. Aber ihre Neugier war stärker. »Du sagtest, deine Mutter ist tot?«
    Er nickte langsam und ließ den Champagner im Glas umherwirbeln, bis am Rand zornige kleine Bläschen aufstiegen.
    »Sie hat sich umgebracht. Endgültiger kann man sein Kind nicht verlassen, meinst du nicht? Ich war erst drei, zum Glück zu jung, um mich an sie zu erinnern, aber ich habe Fotos von ihr.«
    »Das tut mir leid.«
    Er seufzte. »Schon gut. Ich bin alt genug, um da etwas Abstand zu haben, oder es zumindest halbwegs zu verstehen. Meistens versuche ich, nicht daran zu denken. Ich meine, wozu? Was geschehen ist, ist geschehen. Zum Glück gab es jemanden, der sich um mich gekümmert hat.«
    Er nahm die Brille ab, legte sie auf den Tisch und rieb sich das Gesicht. Dann schaute er zu ihr auf, und zum ersten Mal sah sie, wie schön seine Augen waren. Haselnussbraun, weder grün noch dunkel, irgendwo dazwischen. Er nahm ihre Hand, und auf seinem Gesicht erschien ein Lächeln. »Lass uns über was Erfreulicheres reden. Erzähl mir von dir. Wo kommst du her?«
    Ihre Hand fühlte sich so klein an in seiner, und auch wenn die Berührung schön war, kam sie sich unbeholfen und plötzlich schüchtern vor. »Ich bin aus London, genau wie du, hier geboren und aufgewachsen. Meine Eltern leben in Twickenham, sie sind beide Lehrer, aber inzwischen in Rente.«
    »Hast du Geschwister?«
    »Eine Schwester, Claire, zwei Jahre älter als ich. Sie ist Anwältin und arbeitet in einer großen Kanzlei in der City.«
    »Steht ihr euch nahe?«
    Sie nickte und zog sanft ihre Hand weg, um nach dem Champagnerglas zu greifen. »Wir sind sehr unterschiedlich, sehr, sehr unterschiedlich, aber meistens verstehen wir uns ganz gut. Wir wohnen zusammen.«
    »In Hammersmith, richtig?«
    »Genau. Das Haus gehört Claire, aber ich zahle meinen Teil zur Hypothek dazu.«
    »Sieht sie dir ähnlich?«
    Donovan lachte. »Überhaupt nicht. Kein Mensch würde je auf die Idee kommen, dass wir Schwestern sind. Sie ist groß, fast eins fünfundsiebzig, und sie hat dunkle, lockige Haare. Sie kommt nach meinem Vater. Und ich, na ja …« Sie zuckte mit den Schultern.
    »Ich finde dich sehr schön«, sagte er, sah ihr in die Augen, nahm wieder ihre Hand und streichelte sie sanft. »Sehr schön. Deine Haut ist so weich und glatt.«
    Sie spürte, wie ihr die Röte in die Wangen stieg, aber bevor sie etwas Dummes sagen konnte, kam der Kellner und brachte ihr Sorbet und seinen Käse.
     
    Tartaglia war auf dem Weg zur Tür des Dog and Bone, als sein Telefon klingelte. Er hörte eine undeutliche Frauenstimme am anderen Ende.
    »Wer ist da?«
    »Spreche ich mit DI Mark Tartaglia?«, wiederholte die Stimme etwas lauter.
    »Warten Sie«, sagte er. »Ich verstehe kein Wort hier drinnen.« Er ging nach draußen und blieb zum Schutz vor dem Regen im Eingang stehen, das Telefon ans Ohr gepresst.
    Die Frau sprach schnell und atemlos. Sie stellte sich als Nicola Slade vor, und ihm wurde klar, dass er vergessen hatte, sie zurückzurufen.
    »Ich habe mit einer Frau in Ihrem Büro gesprochen, und die hat gemeint, Sie würden mich zurückrufen«, fuhr sie fort. »Als das nicht passiert ist, hat sie mir Ihre Nummer gegeben. Ich hoffe, das ist in Ordnung.«
    »Natürlich ist das in Ordnung. Tut mir leid, ich wollte Sie anrufen, aber ich habe gerade einen Zeugen verhört.«
    »Ich würde Sie nicht belästigen, wenn es nicht wichtig wäre, aber ich kann DS Donovan nicht erreichen. Da ist doch dieser Mann, den ich mit Marion zusammen gesehen habe, wissen Sie noch? Der, in den sie verknallt war? Der war auf der Wache in Ealing. Mir ist erst hinterher klar geworden, dass er das war«, sagte sie in fast geschwätzigem Tonfall, offensichtlich war sie sich der Bedeutung ihrer Worte nicht bewusst. »Ich habe letzte Nacht von Marion geträumt und … na egal, heute Nachmittag ist mir auf einmal ein Licht aufgegangen. Er sieht ganz anders aus heute, deswegen. Er hat seine Erscheinung und alles völlig verändert.«
    »Sie meinen den Mann bei der Gegenüberstellung?«
    »Nein. Ich sagte doch, der war es nicht. Es war der, mit dem Sie uns entgegengekommen sind, als ich mit DS Donovan im Empfangsbereich stand. Sie sind zusammen hinausgegangen. Erinnern Sie sich?«
    Es war, als würde er von einer Welle eiskalter Luft erfasst, er schauderte. Die Antwort hatte die ganze Zeit vor seiner Nase gelegen. Plötzlich fügte sich alles zu einem Bild zusammen. Einem schrecklichen Bild, sie waren so dumm gewesen. So

Weitere Kostenlose Bücher