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Komm stirb mit mir: Thriller (German Edition)

Komm stirb mit mir: Thriller (German Edition)

Titel: Komm stirb mit mir: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elena Forbes
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mich ja nicht mehr sehen. Ich weiß, du denkst, dass ich nicht ehrlich zu dir war …«
    Sie sah ihn eindringlich an, als wartete sie darauf, dass er etwas sagte. Die Röte war ihr in die Wangen gestiegen, und ihre Augen waren stechend blau. Er nahm einen Schluck Wein, ein Pinot Grigio, der beste auf der Karte. Aber er war dünn und säuerlich, und Tartaglia stellte das Glas wieder ab und zog statt dessen an der Zigarette. Was sollte er sagen? Dass sie ihn angelogen hatte, dass sie ihn absichtlich hinters Licht geführt und gedemütigt hatte? Das hatte er alles schon am Telefon gesagt, und es hatte keinen Sinn, den gleichen Streit noch einmal von Angesicht zu Angesicht zu führen. Dazu hatte sie ihn wohl kaum um ein Treffen gebeten.
    Sie gab einen tiefen Seufzer von sich. »Das ist alles sehr schwierig für mich, Mark. Ich dachte, du wüsstest, wie die Dinge stehen.«
    »Wie die Dinge stehen?«
    Sie zuckte mit den Schultern. »Mit Murray, meine ich.«
    Er spürte seine Wut hochkochen. »Woher hätte ich das wissen sollen? Ich kann doch keine Gedanken lesen. Ich habe das nur zufällig erfahren, jemand anderer hat es mir erzählt.«
    Sie machte eine unbestimmte Handbewegung, als wären das alles nur Nebensächlichkeiten. »Die Situation war kompliziert, du weißt doch, wie das ist. Wir beide kannten uns kaum, und ich wusste nicht, wie ich es dir erklären sollte.«
    »Das ist ganz einfach, Fiona. Sag einfach, du hast einen Freund. Ende der Geschichte.«
    Sie nickte langsam. »Natürlich, das hätte ich machen sollen. Jetzt weiß ich das auch. Es tut mir leid. Verzeihst du mir?« Sie sah ihn forschend an. Aber wie süß sie auch dreinschaute, an der Kränkung änderte das nichts. Er wich ihrem Blick aus und zog heftig an der Zigarette. Wenn sie ihm von Murray erzählt hätte, hätte er es nie so weit kommen lassen. Das wusste sie, und deshalb hatte sie ihm nichts erzählt. Sie war noch immer nicht ehrlich, weder zu ihm noch zu sich selbst.
    »Können wir wieder Freunde sein?«, fragte sie leise.
    Freunde. Es klang so einfach, wenn sie das sagte, aber für ihn war es ein Schlag ins Gesicht. »Klar. Kein Problem«, sagte er und biss sich auf die Lippe. Ein leeres Wort, noch eine Lüge. Sie waren nie Freunde gewesen. Ihre kurze Beziehung war, so musste man es wohl sagen, rein sexuell gewesen; das Wort »Freund« war ihm in jenen kurzen, stürmischen Wochen nicht in den Sinn gekommen. Sollte »Freunde« bedeuten, dass er so tun sollte, als wäre nie etwas passiert, als könnte das alles auf Knopfdruck ausgeknipst werden wie eine Lampe? Er zumindest hatte seine Gefühle, wenn sie erst einmal aufgekommen waren, noch nie besonders unter Kontrolle gehabt. Vielleicht bedeutete das, was zwischen ihnen gewesen war, für sie im Grunde wenig bis gar nichts. Aber wenn das so war, warum hatte sie neulich vor seiner Tür gestanden, warum hatte sie ihn mitten in der Nacht angerufen, warum saß sie jetzt hier mit ihm? Das ergab alles keinen Sinn. Andererseits, er hatte Frauen noch nie verstanden.
    Sie lächelte. »Gut. Ich bin froh, dass du das so siehst. Dann hätten wir ja alles geklärt. Jetzt erzähl mir von dem Fall. Läuft’s gut?«
    Er zog an der Zigarette und schüttelte den Kopf, erleichtert, dass sie das Gespräch auf ein weniger emotionales Thema gelenkt hatte. »Überhaupt nicht«, sagte er und erzählte ihr von Kelly Goodhart. Blake wirkte aufrichtig interessiert, hörte schweigend zu und stellte ab und an eine sachkundige Frage. Er gab ihr einen groben Überblick und war froh, zur Abwechslung mal mit jemandem zu reden, der nur am Rande in den Fall involviert war. »Falls jemand anders die Autopsie vornehmen sollte«, fügte er hinzu, »wäre es schön, wenn du dir die Leiche auch noch mal anschaust, wenn wir sie denn finden. Du weißt am besten, wonach wir suchen.«
    »Ich freue mich, wenn ich euch helfen kann. Und du glaubst wirklich, dass sie in die Serie gehört?«
    »Das lässt sich noch nicht sagen. Aber die E-Mails haben meine Alarmglocken schrillen lassen.«
    »Wie kommst du mit Carolyn Steele zurecht?« »Ganz gut«, sagte er unverbindlich. »Warum?« »Nur so. Ich hatte ein paarmal mit ihr zu tun. Sie ist ziemlich attraktiv, findest du nicht?«
    »Nicht mein Typ«, sagte er verwundert. Frauen hatten einfach keinen Schimmer, was Männer an anderen Frauen attraktiv fanden, und umgekehrt genauso. Ihm zum Beispiel war schleierhaft, was Fiona an dem schmallippigen Typen mit den weißblonden Haaren fand, den er auf den

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