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Komm, trau dich

Komm, trau dich

Titel: Komm, trau dich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jo Leigh
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schlafen und seinen Körper neben ihrem fühlen konnte, dann würde der Schmerz in ihrem Herzen schon nachlassen, da war sie sicher. Mit Trevor gab es keine falschen Hoffnungen, keine Träume von einer Hochzeit in Weiß oder einem Baby. Sie würden sich einfach gegenseitig Trost geben. Heute Abend sollten sie es endlich tun.
    „Worüber lächelst du?"
    Lee drehte sich um. Susan stand an der Tür des Cafes - eine wunderschöne Vision in Blau. In der Seidenbluse mit den passenden Hosen und dem schicken Schal sah sie umwerfend elegant und gleichzeitig unnahbar aus. Ihr blondes Haar hatte sie á la Grace Kelly streng zurückgebunden.
    „Wünschst du dir Kinder zu haben, Susan?"
    Susan hob erstaunt die Augenbrauen. „Jetzt?"
    „Nein. Irgendwann."
    Susan schüttelte den Kopf. „Um Kinder zu bekommen, muss man Sex haben, und das bedeutet, man braucht einen Mann. Und deswegen will ich keine."
    „Was ist denn jetzt schon wieder passiert?"
    „Der Bastard will meinen O'Keeffe. Nicht genug, dass er Unterhaltsgeld verlangt, um zu Hause zu bleiben und an seinem großen amerikanischen Roman zu schreiben, der ein so blödes Gefasel ist, dass dir schon übel wird, wenn du mehr als zwei Seiten liest, jetzt will er auch noch mein Gemälde."
    „Er wird es nicht kriegen, Susan. Er versucht nur, dich auf die Palme zu bringen."
    „Nun, das ist ihm leider auch gelungen."
    „Ach, komm. Ich geb einen aus."
    „Etwas mit zwei Kirschen?"
    „Mit sechs Kirschen, wenn es dich glücklich macht."
    Susan lächelte, öffnete die Tür, und Lee folgte ihr ins hell erleuchtete Cafe. Es war schon zu so früher Stunde überfüllt. Und alle schienen Martinis zu trinken oder Manhattans. Der Geräuschpegel befand sich etwa auf gleicher Ebene wie der von Rockkonzerten und Düsenmaschinen, und so benutzte Lee Handsignale, um sich Ellen, der Besitzerin, bemerkbar zu machen. Ellen war ihre Nachbarin gewesen, als sie in Queens gewohnt hatte, und so war es kein Problem, im hinteren, ruhigeren Raum einen Tisch für fünf zu bekommen.
    Lee und Susan setzten sich, und Lee wappnete sich dafür, dass Susan eine Bemerkung zu der Katastrophe im Aufzug von sich gab. Sie war bereit, alles zu leugnen, aber das Einzige, was Susan sagte, war: „Wer kommt nicht?"
    „Peter. Er hat heute Abend Probe." Lee winkte dem Kellner und entspannte sich. Trevor hatte also doch nichts verraten. Sie sollte sich schämen, dass sie ihm so etwas zugetraut hatte.
    „Sei nett zu Katy und Ben", sagte Susan. „Katy hat wieder ihre Periode bekommen."
    „Oh, nein." Lee seufzte. Katy hatte eine dreitägige Verzögerung gehabt, und sie hatten sich alle solche Hoffnungen gemacht.
    „Es ist wirklich gemein. Von allen Menschen im ganzen Universum, die Kinder haben sollten ..."
    Der Kellner, ein umwerfend aussehender, braunhaariger Adonis in enger schwarzer Hose trat an den Tisch und wandte sich direkt an Susan. Er war sichtlich hingerissen, machte Stielaugen, das Kinn fiel ihm herab, er hing an ihren Lippen, und Lee war sicher, dass Susan eine ganze Schale mit Kirschen zu ihrem Manhattan bekommen würde. Als sie ihren Weißwein bestellte, bemerkte der Kellner sie kaum.
    Sie sah ihm nach und wandte sich dann wieder der Göttin neben ihr zu. „Erstaunlich", murmelte sie.
    „Was?"
    „Du hast das nicht gesehen? Der Mann war kurz davor, dir einen Heiratsantrag zu machen."
    Susan bekam diesen besonderen Ausdruck, Wut gepaart mit Verachtung. „Sie sind das Letzte. Jeder einzelne."
    „Das stimmt nicht. Du bist nur sauer auf Larry und projizierst deine Gefühle auf alle Männer."
    „Vielen Dank, Dr. Freud, aber ich weiß, wovon ich rede. Das Problem mit dir, liebste Lee, ist, dass du darauf bestehst, Männer menschlich zu sehen. Du gibst ihnen menschliche Eigenschaften, und dann bricht es dir das Herz, wenn sie sich nicht menschlich verhalten."
    „Nein, ich mag Männer zufällig. Nur weil ich ein paar Mal verletzt worden bin, heißt das noch lange nicht, dass alle Männer Stinktiere sind."
    „Du meinst, Trevor ist kein Stinktier."
    „Das stimmt, ist er auch nicht. Ebenso wenig wie Peter oder Ben."
    „Na schön. Drei Männer unter sechs Millionen. Apropos Trevor, wie kommt dein Vorhaben voran?"
    Bevor Lee antworten konnte, tauchten Trevor, Ben und Katy auf.
    Man begrüßte sich, und Lee suchte nach Anzeichen, dass es Katy schlecht ging. Aber sie schien sich gut zu fühlen. Der Kellner kam in diesem Moment zurück und brachte tatsächlich eine Schale Kirschen zu Susans Manhattan. Während

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