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Komm und küss mich!: Roman (German Edition)

Komm und küss mich!: Roman (German Edition)

Titel: Komm und küss mich!: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Elizabeth Phillips
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ja – du und Francesca, ihr habt überhaupt keine gemeinsamen Interessen. Sie hat ein besonderes Faible für teure Kleidung, für das Stadtleben, für Prominente. Ihr wird schon schlecht, wenn sie jemanden schwitzen sieht, und ihre politischen Ansichten werden von Tag zu Tag liberaler – vielleicht, weil sie eingewandert ist.« Holly Grace ließ sich auf einer Ecke der Sofalehne nieder und sah ihn nachdenklich an. »Du dagegen machst dir gar nichts aus modischem Firlefanz, und politisch stehst du sogar extrem rechts. Oberflächlich betrachtet seid ihr wirklich grundverschieden.«
    »Das ist doch wohl noch reichlich untertrieben.« Die Springsteen-Kassette war jetzt wieder bei »Darlington County« angelangt. Dallie klopfte den Takt mit seiner Schuhspitze. Wann brachte Holly Grace die Sache denn nun auf den Punkt?
    »Aber irgendwie seid ihr euch auch wieder ähnlich. Das erste, was sie gesagt hat, als sie hier reinkam, war: ›Hier sieht’s ja aus wie in einem Ärztesprechzimmer!‹ Und dann hat sie eine Schwäche für Streuner aller Art, genau wie du. Erst waren es Katzen. Dann nahm sie auch Hunde auf. Dabei hat sie eine wahnsinnige Angst vor Hunden. Und zum Schluß hat sie Menschen aufgelesen: vierzehn-, fünfzehnjährige Mädchen, die von zu Hause ausgerissen und auf den Strich gegangen waren.«
    »Im Ernst?« fragte Dallie, nun doch interessiert. »Aber was macht sie denn mit denen, wenn –« Er sprach den Satz nicht zu Ende, denn jetzt fiel sein Blick auf einen blauen Fleck an ihrem Hals. »Hey, was ist das denn? Sieht mir ganz nach einem Knutschfleck aus …«
    »Ich möchte nicht darüber reden.« Achselzuckend verschwand sie in die Küche.
    Er folgte ihr auf dem Fuße. »Na, so was habe ich ja jahrelang nicht mehr bei dir gesehen. Ich weiß noch, wie ich dir früher selber ein paar von diesen Dingern verpaßt hab’.« Er pflanzte sich im Türrahmen vor ihr auf. »Willst du mir nichts davon erzählen?«
    »Du würdest nur meckern.«
    Dallie schnaufte mißbilligend. »Gerry Jaffe. Du hast dich wieder mit diesem Kommunisten getroffen.«
    »Er ist kein Kommunist.« Holly Grace holte sich ein Diätbier aus dem Kühlschrank. »Nur weil du selbst andere politische Ansichten vertrittst, brauchst du ihn noch lange nicht so zu nennen! Außerdem bist du bestimmt nicht so konservativ, wie du immer tust.«
    »Meine Ansichten haben gar nichts damit zu tun. Ich will nicht, daß du dich mit ihm triffst, Honey.«
    Holly Grace lächelte ihn zuckersüß an. »Da wir schon mal beim Thema Ex-Lover sind … Was macht eigentlich Bambi? Hat sie Fortschritte gemacht bei der Lektüre der Filmillustrierten? Oder liest sie immer noch laut?«
    »Ach komm, Holly Grace …«
    Sie warf ihm einen angewiderten Blick zu. »Ich schwöre, ich hätte mich nie von dir scheiden lassen, wenn ich das geahnt hätte … Du gibst dich mit Frauen ab, die irgendwas mit ›i‹ am Ende heißen!«
    »Bist du jetzt fertig?« Ihre Anspielungen auf Bambi waren ihm überaus peinlich. Zugegeben, eine besonders tolle Eroberung hatte er da wirklich nicht gemacht … Aber Holly Grace sollte ihn nicht dauernd damit aufziehen. »Bambi heiratet übrigens in ein paar Wochen und zieht nach Oklahoma, ich sehe mich schon nach einem passenden Ersatz um.«
    »Hast du schon einige Bewerberinnen zum Vorstellungsgespräch eingeladen?«
    »Ich halte erst mal die Augen offen.«
    Der Schlüssel drehte sich im Schloß, und eine schrille, atemlose Kinderstimme ertönte. »Hey, Holly Grace, ich hab’s geschafft! Ich habe alle Stufen geschafft!«
    »Toll!« rief sie geistesabwesend. »O verdammt, Francie bringt mich um. Das ist Teddy, ihr kleiner Junge. Seit sie in New York wohnt, muß ich ihr immer wieder versprechen, daß ich euch beide nicht zusammenkommen lasse.«
    Dallie war beleidigt. »Bin ich denn ein Kinderschänder? Was bildet sie sich ein? Daß ich ihn kidnappe oder so?«
    »Es ist ihr nur peinlich.«
    Aus dieser Antwort wurde Dallie überhaupt nicht klug, aber bevor er weiterfragen konnte, stürzte der Junge in die Küche. Sein Rambo-T-Shirt hatte ein kleines Loch in der Schulternaht. »Und weißt du, was ich auf der Treppe gefunden habe? Einen ganz tollen Bolzen! Können wir auch mal zum Hafenmuseum gehen? Das ist einfach –« Er brach ab, weil er Dallie entdeckt hatte. Er klappte den Mund wie ein Goldfisch auf und wieder zu.
    »Teddy, dies ist der berühmte Dallas Beaudine«, sagte Holly Grace. »Jetzt kannst du ihn endlich mal kennenlernen.«
    Lächelnd

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