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Komm und küss mich!: Roman (German Edition)

Komm und küss mich!: Roman (German Edition)

Titel: Komm und küss mich!: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Elizabeth Phillips
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streckte Dallie dem Jungen die Hand hin. »Hey, Teddy! Hab’ schon ’ne Menge von dir gehört.«
    »Aaaaaah –« Teddy riß die Augen vor Bewunderung weit auf. Dann preschte er vor, um Dallie die Hand zu schütteln, blieb aber plötzlich wieder stehen, weil er nicht mehr wußte, welche Hand er nehmen sollte.
    Dallie löste das Problem für ihn. Er schnappte sich Teddys rechte Hand und schüttelte sie kräftig. »Holly Grace und du, ihr seid gute Kumpel, was?«
    »Wir haben dich schon zigmal im Fernsehen gesehen«, meinte Teddy begeistert. »Holly Grace hat mir alles über Golf erzählt und so.«
    »Na, das find’ ich echt prima.« Teddys ehrfurchtsvolle Miene
amüsierte Dallie. Er schien ihn für eine Art Gott zu halten. Sieht ja ziemlich unscheinbar aus, der Junge, dachte er bei sich. Da seine Mama umwerfend schön war, mußte der Junge sein Aussehen von seinem Vater geerbt haben. Der alte Nicky war demnach zu fünfundsiebzig Prozent häßlich …
    Teddy trat vor Aufregung von einem Fuß auf den andern, dabei ließ er Dallie nicht eine Minute aus den Augen. Die Brille rutschte ihm von der Nase; er wollte sie wieder raufschieben, ließ sich aber so sehr von Dallies Gegenwart ablenken, daß sie auf dem Boden landete.
    »Na, na!« Dallie bückte sich nach der Brille. Teddy bückte sich gleichzeitig. Dallie war schneller und hielt Teddy die Brille hin. Ihre Gesichter waren sich ganz nah, Dallie spürte Teddys Atem auf seiner Wange.
    Von der Stereoanlage im Wohnzimmer klang die Stimme vom Boß herüber. Sinatra sang gerade vom Feuer, das in ihm brannte, und von einem Messer, das seine Seele zutiefst verwundete. In diesem Augenblick war Dallie Beaudines Welt noch in Ordnung. Dann hatte das Feuer ihn ganz plötzlich erfaßt.
    »O Gott!«
    Teddy sah Dallie verwirrt an und setzte sich die Brille wieder auf die Nase.
    Ohne Vorwarnung packte Dallie den Jungen am Handgelenk. Teddy schrie auf vor Schmerz.
    Holly Grace spürte, daß hier irgendwas nicht stimmte. Sie erstarrte, als sie Dallies eiskalten Blick sah. »Dallie?«
    Er hörte sie gar nicht. Plötzlich fühlte er sich in seine Kindheit zurückversetzt. Er war wieder ein kleines Kind und hatte das böse Gesicht von Jaycee Beaudine vor sich.
    Nur war dieses Gesicht nicht groß und überwältigend, da waren keine unrasierten Wangen, und die Zähne waren nicht gefletscht …
    Das Gesicht war klein. Es gehörte einem Kind.
     
    Prinz Stefan Marko Brancuzi hatte seine Yacht, die »Stern der Ägäis«, von einem saudischen Ölscheich gekauft. Francesca kam an Bord und begrüßte den Kapitän. Sie kam sich wieder vor wie damals mit neun Jahren, als sie auf die Yacht von Onassis gekommen war, die »Christina«. Schüsseln voller Kaviar hatten da herumgestanden, ebenso eine ganze Reihe von Hohlköpfen, die zuviel Muße hatten und nichts damit anzufangen wußten.
    Sie fröstelte, aber das konnte auch eine Reaktion auf die feuchte Dezembernacht sein. Bei diesem Wetter hätte ihr der Zobel wohl bessere Dienste geleistet als ihr Schal. Ein Steward geleitete sie in den Salon. Seine Königliche Hoheit, Prinz Stefan Marko Brancuzi, trat auf sie zu und küßte sie zart auf die Wange.
    Stefan sah aus wie der Prototyp eines europäischen Monarchen  – dünn, ein langes, schmales Gesicht, eine scharfgeschnittene Nase, ein markanter Mund. Ohne sein wirklich bezauberndes Lächeln, mit dem er durchaus nicht geizte, hätte sein Gesicht etwas Abstoßendes gehabt. Seinem Image zum Trotz war Stefan kein Playboy-Prinz, sondern eher ein Kavalier der alten Schule, was Francesca rührend fand. Er arbeitete hart. Zwanzig Jahre hatte er gebraucht, um aus seinem zurückgebliebenen Zwergstaat einen mondänen Ort zu machen, der den opulenten Freuden Monacos ernsthaft Konkurrenz machte. Fehlte ihm nur noch eine Grace Kelly als Krönung all dessen, was er erreicht hatte. Er machte keinen Hehl daraus, daß er Francesca für diese Rolle ausersehen hatte.
    Seine Kleidung war modisch und teuer – ein dunkelgrauer Blazer mit pfirsichfarbenem Einstecktuch, dunkle Hose mit Bügelfalte, ein Seidenhemd, das er am Hals offen trug. Er nahm ihre Hand und zog sie an die Mahagonibar. »Verzeih, daß ich dich nicht persönlich in Empfang genommen habe! Mein Terminkalender war heute einfach gräßlich.«
    »Meiner auch«, erwiderte sie. Sie schüttelte sich den Schal
von der Schulter. »Ich kann dir gar nicht sagen, wie ich dem Mexiko-Urlaub mit Teddy entgegenfiebere. Zwei Wochen einfach nichts tun, nur den Sand

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