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Komm und küss mich!: Roman (German Edition)

Komm und küss mich!: Roman (German Edition)

Titel: Komm und küss mich!: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Elizabeth Phillips
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Graves hat nichts mit dir zu tun«, erwiderte sie. »Wir sind nicht verlobt, und ich werde erst wieder mit dir reden, wenn du bereit bist, mir gegenüber einen zivilisierteren Ton anzuschlagen.«
    »Francesca …«
    Mit einem Knall fiel der Hörer auf die Gabel. Nicholas Gwynwyck hatte kein Recht, sie ins Kreuzverhör zu nehmen. Sie pustete noch einmal auf den Fingernagel und ging zum Wäscheschrank. Sie hatte sich gut mit Nicky amüsiert, aber Liebe war das nicht gewesen. Auf gar keinen Fall stand ihr der Sinn danach, für den Rest des Lebens mit einem Brauereibesitzer verheiratet zu sein, auch nicht mit einem reichen.
    Jetzt war der Nagellack endlich trocken, und sie konnte sich etwas Passendes zum Anziehen aussuchen, das sie heute abend auf Cissy Kavendishs Party tragen wollte. Sie hatte noch nicht das Richtige gefunden, da wurde ihre Suche von einem Klopfen an der Tür unterbrochen. Eine rothaarige Frau mittleren Alters betrat das Schlafzimmer. Sie hatte einen Stapel frisch gebügelter Wäsche dabei und begann, sie in das Wäschefach zu räumen. »Ich möchte ein paar Stunden weggehen, falls es Ihnen nichts ausmacht, Miß Francesca«, sagte sie.
    Francesca hielt ein honigfarbenes Modellkleid von Yves Saint Laurent hoch. Es war aus Chiffon und mit braunen und weißen Straußenfedern eingefaßt. Eigentlich gehörte es Chloe, aber Francesca war so entzückt davon gewesen, daß sie es auf ihre Maße ändern ließ. Jetzt hing es in ihrem Schrank. »Was meinen Sie, Hedda, soll ich dieses Kleid heute abend tragen?« fragte sie. »Oder ist es zu schlicht?«
    Hedda legte das letzte Wäschestück in die Schublade und schob sie zu. »Sie sehen doch in jedem Kleid phantastisch aus, Miß.«
    Francesca drehte sich langsam vor dem Spiegel und rümpfte die Nase. Nein, das Kleid von Saint Laurent war doch zu konservativ, gar nicht ihr Stil. Sie warf es auf den Kleiderhaufen auf dem Fußboden und wühlte erneut in ihrem Schrank. Die Samthose würde gehen. Aber welche Bluse sollte sie dazu tragen?
    »Brauchen Sie sonst noch etwas, Miß Francesca?«
    »Nein«, antwortete Francesca geistesabwesend.
    »Dann komm’ ich zum Tee zurück.« Die Haushälterin wandte sich zur Tür.
    Francesca wollte sie nach dem Abendessen fragen. Zum ersten Mal fiel ihr auf, daß Hedda in gebeugter Haltung war.
    »Tut Ihnen wieder der Rücken weh? Sagten Sie nicht, es wäre besser geworden?«
    »Nur für kurze Zeit«, antwortete die Haushälterin und hielt sich am Türknauf fest. »In den letzten Tagen ist es wieder so schlimm geworden, daß ich mich kaum bücken kann. Darum will ich ein paar Stunden weg. Ich muß zur Untersuchung in die Klinik.«
    Francesca versuchte sich einen kurzen Augenblick in die arme Hedda hineinzuversetzen. Wie konnte sie nur so leben? Stützstrümpfe tragen, und dann auch noch diese ewigen Rückenschmerzen! »Warten Sie, ich hole meinen Autoschlüssel«, erbot sie sich spontan. »Ich fahre Sie zu Chloes Arzt in der Harley Street – die Rechnung geht an mich.«
    »Das ist nicht nötig, Miß. Ich kann in die Poliklinik gehen.« Das wollte Francesca nicht zulassen. Sie konnte keinen Menschen leiden sehen. Die arme Hedda sollte unbedingt die bestmögliche ärztliche Versorgung haben. Sie schickte die Haushälterin schon zum Wagen, tauschte ihre Seidenbluse gegen einen Kaschmirpullover, legte sich einen Armreif aus Gold und
Elfenbein um, führte ein Telefongespräch, besprühte sich mit dem Aprikosenduft von Femme und verließ das Zimmer. Zurück ließ sie den unordentlichen Kleiderhaufen, nach dem Hedda sich nach ihrer Rückkehr würde bücken müssen. Doch das kam Francesca nicht in den Sinn.
    »Ach, du Schreck!« meinte sie nach einem Blick auf ihre Armbanduhr. Wenn sie sich nicht beeilte, würde sie es nie schaffen, Hedda zum Arzt zu bringen und sich noch rechtzeitig für die Party bei Cissy Kavendish umzuziehen. In diesem Moment klingelte die Türglocke. Ungeduldig öffnete sie die Haustür.
    Ein Polizist in Uniform stand vor ihr und blätterte in einem kleinen Notizbuch. »Ich suche Francesca Day«, sagte er. Beim Anblick ihrer überwältigenden Schönheit errötete er leicht.
    Vor ihrem geistigen Auge tauchte ihre Schreibtischschublade auf, in der sie einen ganzen Packen unbezahlter Strafzettel aufbewahrte. Vorsichtshalber schenkte sie ihm ihr schönstes Sonntagnachmittagausgehlächeln. »Sie haben sie gefunden. Ob mir das wohl leid tun sollte?«
    Er sah sie ernst an. »Miß Day, ich muß Ihnen leider etwas Schreckliches

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