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Komm zurück, mein dunkler Bruder

Komm zurück, mein dunkler Bruder

Titel: Komm zurück, mein dunkler Bruder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeff Lindsay
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wohl ein Riesenfass aufgemacht.«
    »Wann haben Sie die beiden zum letzten Mal gesehen?«, fragte Deborah.
    Die Studentin zuckte die Achseln. »Die zwei sieht man nicht, die hört man. Die ganze Nacht laute Musik und Gelächter. Verdammt nervig, wenn man wirklich studiert und Seminare besucht.« Sie schüttelte den Kopf, ihre kurzen Haare riffelten um ihr Gesicht. »Ich meine, also ehrlich.«
    »Und wann haben Sie sie zum letzten Mal gehört?«, erkundigte ich mich.
    Sie sah mich an. »Sind Sie von der Polizei oder so? Was haben sie denn jetzt wieder verbrochen?«
    »Was haben sie denn vorher getan?«, fragte Debs.
    Sie seufzte. »Knöllchen. Ich meine, jede Menge. Einmal sogar wegen Alkohol am Steuer. He, ich will nicht, dass es so klingt, als würde ich die beiden anschwärzen oder so.«
    »Würden Sie sagen, dass es für die beiden ungewöhnlich ist, auf diese Weise zu verschwinden?«, fragte ich.
    »Ungewöhnlich wäre, wenn sie mal in ihren Seminaren auftauchten. Ich habe keine Ahnung, wie sie überhaupt bestehen. Ich meine«, sie feixte uns schräg an, »ich könnte mir schon
vorstellen
, wie sie es schaffen, aber …« Sie zuckte die Achseln. Sie teilte ihre Vorstellung nicht mit uns, es sei dann, man zählte das Feixen.
    »Welche Seminare besuchen die beiden gemeinsam?«, fragte Deborah.
    Die Studentin zuckte erneut die Achseln und schüttelte den Kopf. »Da müssen Sie schon irgendwie in der Verwaltung nachfragen.«
    Es war kein schrecklich langer Weg irgendwie zur Verwaltung, zumal bei dem Tempo, das Deborah anschlug. Es gelang mir, mit ihr Schritt zu halten und dennoch genug Luft zu bekommen, um ihr ein oder zwei bedeutsame Fragen zu stellen. »Warum ist wichtig, welche Seminare sie gemeinsam besuchen?«
    Deborah machte eine ungeduldige Geste mit der Hand. »Falls das Mädchen recht hat, sind Jessica und ihre Mitbewohnerin …«
    »Ariel Goldman«, assistierte ich.
    »Richtig. Wenn die beiden wirklich Sex gegen gute Noten tauschen, würde ich mich gern mit ihren Professoren unterhalten.«
    Oberflächlich betrachtet ergab das Sinn. Sex ist eines der häufigsten Motive für Mord, was nicht zu der Tatsache zu passen scheint, dass man ihn gerüchtehalber oft mit Liebe in Verbindung bringt. Aber ein kleines Detail passte nicht. »Warum sollte ein Professor sie auf diese Weise rösten und ihre Köpfe abschlagen? Warum sie nicht einfach erwürgen und die Leichen in irgendeinen Müllcontainer werfen?«
    Deborah schüttelte den Kopf. »Wie er sie umgebracht hat, ist nicht von Bedeutung. Wichtig ist, ob er es getan hat.«
    »Na gut. Und wie sicher sind wir, dass es sich bei den Opfern um die beiden handelt?«
    »Sicher genug, um mit ihren Professoren zu reden. Es ist ein Anfang.«
    Wir erreichten das Verwaltungsbüro, und als Deborah ihre Marke aufblitzen ließ, wurden wir sofort hereingebeten. Dennoch musste Deborah noch eine halbe Stunde murrend auf und ab marschieren, während ich mit dem Verwaltungsassistenten die Computerdateien durchging. Jessica und Ariel besuchten tatsächlich einige Seminare gemeinsam, und ich druckte die Namen, Büronummern und Privatadressen der Professoren aus. Deborah warf einen Blick auf die Liste und nickte. »Die beiden Typen, Bukovich und Halpern, haben gerade Sprechstunde«, sagte sie. »Mit denen fangen wir an.«
    Und wieder traten Deborah und ich in den schwülen Tag hinaus, um über den Campus zu schlendern.
    »Es ist nett, wieder auf dem Campus zu sein, nicht?«, bemerkte ich in meinem wie stets sinnlosen Bemühen, einen angenehmen Konversationsfluss aufrechtzuerhalten.
    Deborah schnaubte. »Nett wäre, wenn wir die Leichen eindeutig identifizieren könnten und der Verhaftung des Täters ein wenig näherkämen.«
    Ich war nicht überzeugt, dass die Identifizierung der Opfer uns wirklich dabei helfen würde, den Killer zu identifizieren, aber ich hatte mich zuvor schon geirrt, und Polizeiarbeit basiert auf Routine und Brauchtum, und eine der stolzen Traditionen unseres Handwerks lautet, dass es gut ist, den Namen der toten Person zu kennen. Deshalb trudelte ich willig mit Deborah zu dem Bürogebäude, in dem die beiden Professoren warteten.
    Professor Halperns Büro befand sich im Erdgeschoss direkt neben dem Haupteingang, und noch ehe die Eingangstür zugefallen war, klopfte Deborah an seine Tür. Niemand reagierte. Deborah probierte den Knauf. Es war abgeschlossen, deshalb donnerte sie erneut gegen die Tür, mit demselben ausbleibenden Erfolg.
    Ein Mann kam den Flur

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