Kommandosache HC-9
sich dann zurück.
Ich vernahm das Donnern der Sprengungen. Kurz darauf tauchten die stählernen Giganten mit den gepanzerten Führerständen wieder auf. Es war eindrucksvoll, wie schnell und sicher die Maschinen die losgebrochenen Gesteinsmassen nach hinten schafften, wo schon andere Transportmaschinen warteten. Menschen waren kaum zu sehen. Achtzig Prozent aller Maschinen wurden von den einzelnen Zentralen aus ferngesteuert und fernsehtechnisch überwacht.
Der Film lief eine halbe Stunde. Als es wieder hell wurde, wußte ich genug über den Marinestützpunkt Tanaga.
»Besser als zehnstündige Erklärungen«, stellte der Alte sachlich fest. »Leutnant Teefer, sie können sich fertigmachen. Die Maschine wird in knapp dreißig Minuten landen. Konnat werde ich selbst über den Rest informieren. Sie sehen sich morgen im neuen U-Boot-Hafen von Alameda.«
Elis erhob sich und reichte mir die Hand.
»Viel Glück, Sir«, wünschte sie. »Wir werden einen sehr schweren Stand haben, denn in Tanaga muß es Leute geben, die mit unseren Gegnern in Verbindung stehen. Anders ist das Verschwinden des Transporters mitsamt dem Kernphysiker nicht erklärbar. Es tut mir leid, aber ich kann Ihnen keine Anhaltspunkte geben. Sie dürfen sich darauf verlassen, daß ich meine Augen offengehalten habe. Wenn wir schon vor vier Monaten geahnt hätten, daß das Geheimnis um den Stützpunkt doch bekannt wird, hätte mich General Reling in eine andere Position eingeschleust. Wenn ich in den Augen des gegnerischen Geheimdienstes bedeutungsvoller wäre, hätte man sich wahrscheinlich um eine Kontaktaufnahme mit mir bemüht. Ich bin aber lediglich die Chefin eines der vielen Planungsbüros. Das bedeutet nicht sehr viel. Agent MA-23 hat dagegen eine weitaus vorteilhaftere Position, und Ihre wird direkt aufreizend sein. Bis morgen, Sir.«
Während sie durch die aufgleitenden Türen schritt und draußen von zwei Leuten in Empfang genommen wurde, meinte General Reling:
»Konnat, Sie haben Ihre letzte Aufgabe so hervorragend gelöst, daß ich in Sie die allergrößten Hoffnungen setze. Es ist stets mein Prinzip gewesen, meine Leute so unauffällig wie möglich in die Reihen der Gegner einzuschleusen, denn nur dort ist eine Lösung möglich. Sie werden deshalb versuchen, mit den Leuten in Verbindung zu treten, die unser größtes Geheimnis verraten haben. Ich brauche Ihnen wohl nicht zu sagen, was in der Arktis auf dem Spiel steht.«
Ich nickte. In meinem Gehirn tauchten unzählige Fragen auf, die alle noch geklärt werden mußten.
»Sie werden in San Francisco als Kapitän zur See eintreffen. Tadellose Papiere erhalten Sie in unserer Ausrüstungsabteilung. Sie müssen zehn Jahre älter wirken. Ihre Verschönerung wird nachher von unseren Spezialisten vorgenommen werden. Ein Kapitän zur See im Alter von nur vierunddreißig Jahren ist in der Navy eine Unmöglichkeit. Man könnte Verdacht schöpfen. Sie werden ab morgen Robert Liming heißen. Ihre Papiere lauten auf diesen Namen. Sie waren bisher ein enger Mitarbeiter von General-Admiral Sethler, Chef der U-Boot-Waffe im Navy-Department. Genaue Informationen über Sethler, sein Aussehen, seine Gewohnheiten und so weiter erhalten Sie noch. Sie hatten Schwierigkeiten mit Ihrer Frau. Washington wurde Ihnen verleidet. Sie haben Sethler ersucht, Ihnen ein Kommando zu überlassen. Ihrem Gesuch wurde stattgegeben. Der Kommandant von U-2338 ist vor acht Tagen wegen Krankheit abgelöst worden. Sie sind der neue Kommandant und werden direkt dem Nachschubchef unterstehen.
Vizeadmiral Songal ist über Ihre Kommandierung bereits informiert. Sie
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