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Kommandosache HC-9

Kommandosache HC-9

Titel: Kommandosache HC-9 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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nicht einen Kri­mi­na­lis­ten im ei­gent­li­chen Sin­ne des Wor­tes gab. Man hat­te uns ge­schult und noch­mals ge­schult. Je­der GWA-Agent muß­te über die Fä­hig­keit ver­fü­gen, als Astro-Na­vi­ga­tor in ei­ner Mondra­ke­te zu fun­gie­ren; aber er muß­te auch in der La­ge sein, je­der­zeit einen Ma­ri­ne­of­fi­zier zu er­set­zen. Das sind nur zwei klei­ne Bei­spie­le. Ich darf Ih­nen ver­si­chern, daß es kei­nen GWA-Agen­ten gab, der nicht im­stan­de ge­we­sen wä­re, in je­der Hin­sicht sei­nen Mann zu ste­hen und ei­ne Auf­ga­be mit den nö­ti­gen Vor­aus­set­zun­gen an­zu­ge­hen. Auf Grund die­ser An­for­de­run­gen hat­ten wir al­le ei­ne zwölf­jäh­ri­ge Schu­lung ab­sol­vie­ren müs­sen, die in ei­nem streng wis­sen­schaft­li­chen Rah­men ver­lau­fen war.
    Be­un­ru­higt sah ich mich auf dem Dach­lan­de­platz um. Weit hin­ter mir schos­sen Licht­kas­ka­den in den Him­mel, und öst­lich, jen­seits der Ches­a­pea­ke-Bucht, flamm­te die Strand­be­leuch­tung auf.
    Lang­sam ging ich an dem Park­platz­wäch­ter vor­bei, der mich höf­lich grüß­te und den Lift nach oben glei­ten ließ.
    »Möch­ten Sie zur Dach­ter­ras­se, Sir?« frag­te er.
    Ich ver­stand und drück­te ihm einen Sil­ber­dol­lar in die Hand. An sich wä­re das nicht nö­tig ge­we­sen, da ich nicht mit mei­ner ei­ge­nen Ma­schi­ne ge­kom­men war.
    »Ja, zur Ter­ras­se«, be­stä­tig­te ich, als ich den Lift be­trat. Dienst­be­flis­sen be­tä­tig­te der Wäch­ter den Knopf und sprang da­nach zu­rück.
    Be­reits nach we­ni­gen Au­gen­bli­cken hielt der Lift an. Au­to­ma­tisch schob sich das Git­ter zu­rück. Vor mir lag die rie­si­ge Dach­ter­ras­se mit ih­rem wun­der­vol­len Aus­blick über den Strand und die Bucht.
    Über­all brann­ten klei­ne Lam­pen; über­all stan­den sub­tro­pi­sche Ge­wäch­se. Wei­ter rechts wur­den die ver­stei­ner­ten Res­te ei­nes sechs­bei­ni­gen Tie­res an­ge­strahlt, das vor un­denk­ba­ren Zei­ten ein­mal auf dem Mond ge­lebt ha­ben muß­te. Die Di­rek­ti­on des Lu­xus­ho­tels hat­te den Fund für einen ho­hen Preis er­wor­ben.
    Ich schlen­der­te zwi­schen den ele­gant ge­klei­de­ten Men­schen hin­durch und sah mich dis­kret nach ei­ner jun­gen Da­me um, die sich Elis Tee­fer nann­te.
    Ich ent­deck­te sie an ei­nem ab­seits ste­hen­den Tisch, di­rekt an der vor­de­ren Ter­ras­sen­brüs­tung. Sie trug ein schul­ter­frei­es Abend­kleid aus ei­nem der vie­len neu­ar­ti­gen Kunst­stof­fe. Je­des­mal, wenn sie sich be­weg­te, war es, als über­flu­te­te ein Lich­ter­meer ih­ren Kör­per.
    Bil­lig war das Kleid be­stimmt nicht ge­we­sen; auch die herr­li­chen Sma­rag­de an ih­rem Hals wa­ren echt.
    Ich be­ob­ach­te­te mei­ne Brief­schrei­be­rin ei­ni­ge Au­gen­bli­cke aus der De­ckung ei­ner Zier­pflan­ze, ehe ich auf mei­ne Uhr blick­te. Es fehl­ten noch acht­zehn Se­kun­den an der vol­len Mi­nu­te. Ich war­te­te, bis der Zei­ger wei­ter­ge­sprun­gen war, und ging dann mit ei­nem strah­len­den Lä­cheln auf ih­ren Tisch zu.
    Sie be­merk­te mich so­fort und schi­en mich auch gleich zu er­ken­nen. Aus die­ser Re­ak­ti­on schloß ich, daß ihr je­mand mein Bild ge­zeigt ha­ben muß­te. Das ge­fiel mir an sich gar nicht.
    Sie drück­te ih­re Zi­ga­ret­te aus und hielt mir ei­ne schma­le, ge­pfleg­te Hand hin. Ich be­grüß­te sie mit ei­nem Hand­kuß. Die Leu­te am Nach­bar­tisch sa­hen neu­gie­rig zu uns her­über. Das auf uns ge­rich­te­te In­ter­es­se moch­te wohl die Ur­sa­che sein, wes­halb sie mit ei­nem glück­li­chen, bei­na­he ver­träum­ten Lä­cheln sag­te:
    »Wie schön, Lieb­ling, daß du so pünkt­lich bist. Ich dach­te schon, du hät­test nicht mehr recht­zei­tig hier sein kön­nen. Ver­lief dein Flug an­ge­nehm?«
    Ich hielt ih­re Hand et­was län­ger als not­wen­dig und blick­te dann erst in ih­re be­tö­rend schö­nen Au­gen. Sie bot mir die Wan­ge zum Kuß.
    Die äl­te­re Da­me am Ne­ben­tisch schi­en ge­rührt zu sein. Ich konn­te hö­ren, wie sie zu ih­rem Nach­barn sag­te:
    »Das ist aber ein net­tes Paar!«
    Ich beug­te mich zu mei­ner char­man­ten Part­ne­rin her­un­ter und flüs­ter­te ihr

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