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Kommandosache HC-9

Kommandosache HC-9

Titel: Kommandosache HC-9 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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Ka­pi­tän Or­lop, nicht auf den Ge­dan­ken ge­kom­men ist, in Li­mings Quar­tier ein Ab­hör­mi­kro­phon ein­zu­bau­en. Wenn er dar­an ge­dacht hät­te, dann wä­ren Sie wirk­lich ver­haf­tet wor­den.«
    »Groß­ar­tig.« Ich lach­te auf­rei­zend. »Und was ha­ben Sie mit uns vor? Die Sa­che sieht mir sehr nach ei­ner Ent­füh­rung aus.«
    »Sei­en Sie froh, daß wir recht­zei­tig ge­schal­tet ha­ben. Wenn Sie ver­nünf­tig sind, pas­siert Ih­nen nichts. Ich ha­be le­dig­lich den Auf­trag er­hal­ten, Sie zwecks ei­ner ein­ge­hen­den Aus­spra­che an einen an­de­ren Ort zu brin­gen. Sie brau­chen sich al­so nicht auf­zu­re­gen.«
    »Was ver­ste­hen Sie un­ter Aus­spra­che?« frag­te Han­ni­bal ag­gres­siv.
    »Das kommt auf Sie an. Wir wer­den Ih­nen ge­wis­se Vor­schlä­ge un­ter­brei­ten. Wenn Sie an­neh­men, sind Sie aus al­len Schwie­rig­kei­ten her­aus. Das kriegs­ge­richt­li­che Ver­fah­ren ge­gen Li­ming wird dann ein­ge­stellt wer­den. Sie kön­nen ver­die­nen, was Sie wol­len. Na­tür­lich wer­den Sie un­se­re Be­din­gun­gen er­fül­len müs­sen.«
    »Es er­scheint mir ver­wun­der­lich, daß Sie so frei von Ih­rem of­fen­sicht­li­chen Ver­rat spre­chen«, be­merk­te ich rauh.
    »Das ist gar nicht ver­wun­der­lich, Li­ming. Das soll­ten Sie wis­sen. Wir ha­ben Sie voll­kom­men in der Hand. Das Ton­band mit Ih­rem Flucht­plan und dem da­mit ver­bun­de­nen Lan­des­ver­rat ist in un­se­rem Be­sitz. Sie wer­den sich hü­ten, auch nur die ge­ring­fü­gigs­te Be­mer­kung ge­gen­über Un­ein­ge­weih­ten fal­len­zu­las­sen. Ist Ih­nen das klar?«
    Ich schwieg, da ich fürch­te­te, daß man den Tri­umph in mei­ner Stim­me wahr­neh­men könn­te. Die Leu­te hat­ten so prompt an­ge­bis­sen, wie ich es sehn­lichst er­war­tet hat­te. Viel­leicht hät­ten sie noch ta­ge­lang ge­zö­gert, wenn wir sie durch un­ser »Hör­spiel« nicht zu ei­ner so­for­ti­gen Ver­bin­dungs­auf­nah­me be­wegt hät­ten.
    »Ich ha­be be­grif­fen, Doc«, mur­mel­te ich lei­se. »Was wol­len Sie von uns. Oder von mir? Na­tür­lich die Un­ter­la­gen über die ame­ri­ka­ni­sche Ul­tra­schall­un­ter­was­ser­ka­no­ne, nicht wahr?«
    »Auch, aber erst in zwei­ter Li­nie. Sie wer­den al­les hö­ren. Fah­ren Sie lang­sa­mer, Stru­bing.«
    Der Ser­geant nick­te und fuhr in einen Stol­len ein, der sich ser­pen­ti­nen­ar­tig nach un­ten wand. Weit ent­fernt hör­te ich grol­len­de Ge­räusche, aus de­nen ich ent­neh­men konn­te, daß wir uns recht weit im nörd­li­chen Teil der In­sel be­fin­den muß­ten. Dort wur­de noch ge­ar­bei­tet. Spren­gun­gen don­ner­ten Tag und Nacht durch das un­ter­ir­di­sche La­by­rinth.
    Uns be­geg­ne­ten schwe­re Last­wa­gen, die mit Fels­schutt be­la­den wa­ren. An­schlie­ßend kreuz­ten wir die Ge­lei­se der Hoch­bahn.
    Es dau­er­te noch fünf Mi­nu­ten, bis wir end­lich in einen brei­ten Tun­nel ein­bo­gen, der of­fen­sicht­lich mehr zu Wohn­zwe­cken als dem Durch­gangs­ver­kehr diente.
    Der Wa­gen hielt vor ei­nem grö­ße­ren Fer­tig­haus, das sich in sei­ner halb­ku­gel­för­mi­gen Kon­struk­ti­on an die Fels­wand an­lehn­te. In gu­ter Sicht­de­ckung zur Stra­ße stopp­te der Wa­gen.
    Dr. Ton­ther sah sich vor­sich­tig um und deu­te­te auf das Haus, in dem sich ei­ne Sei­ten­tür öff­ne­te.
    »Ver­las­sen Sie den Wa­gen, und ge­hen Sie schnell hin­ein! Be­ei­len Sie sich! Sie wer­den er­war­tet.«
    Als Ser­geant Stru­bing die Tür öff­ne­te, gab ich Han­ni­bal einen Wink. Der Klei­ne stieg aus und rann­te zu dem Ge­bäu­de hin­über. Ich folg­te ihm rasch. Ton­ther und Stru­bing ka­men hin­ter­her.
    Ich be­trat den klei­nen Vor­raum, in dem Han­ni­bal be­reits war­te­te. Vor uns glitt ei­ne Schie­be­tür zu­rück. Ich er­blick­te ei­ne schwarz­haa­ri­ge Frau, die be­tont ru­hig in ei­nem Ses­sel saß und in ei­nem Buch las.
    »Oh, bit­te, tre­ten Sie nä­her«, emp­fing uns Do­ris El­va­dor, die ich in der ver­gan­ge­nen Nacht eben­falls ken­nen­ge­lernt hat­te. Sie ge­hör­te zum en­ge­ren Stab des Chef-Geo­lo­gen Dr. Si­luk und war die geo­lo­gi­sche Lei­te­rin ei­nes Bau­ab­schnitts.
    Beim Ein­tritt

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